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Letzte Änderung für Artikel Christian Lehmann: 05.01.2006 10:33

Christian Lehmann

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Christian Lehmann (* 11. November 1611 in Königswalde, † 11. Dezember 1688 in Scheibenberg) war Pfarrer und einer der bedeutendsten Chronisten des Erzgebirges.

Christian Lehmann
Christian Lehmann

Lehmann, seit seiner Kindheit vom 30-jährigen Krieg geprägt, besucht ab 1621 die Fürstenschule St. Afra in Meißen und ist als Kurrendianer 1625 in Halle, dann in Guben, Stettin und Hauslehrer im Pfarrhaus in Löckenitz . Später wird er als Hilfsgeistlicher zu seinen Vater nach Elterlein berufen. 1638 tritt er die Stelle als Pfarrer in Scheibenberg an, erlebt hier Kriegsleid und die Heimsuchung durch die Pest und bleibt dort bis zu seinem Tod.

Als Seelsorger erlebt und überlebt er 32 Truppendurchzüge, 20 Einquartierungen und immerwiederkehrende Überfälle. Mit Mut, Glauben und Pflichtbewustsein geht er den heranziehenden Landsknechten entgegen und versucht mit Bitten und Flehen das Morden und Plündern von seiner Gemeinde abzuwenden oder hält tagelang mit den, in den Wald geflüchteten, Bewohnern aus. In der verheerenden Pest scheut er sich nicht die Kranken zu besuchen und ihnen das Abendmahl zuteil werden zu lassen. Die Ereignisse des 30-jährigen Krieges , der aus den Nöten der Zeit wachsenden Aberglauben und Geister werden Teil seiner detailreichen Aufzeichnungen, die ihn dauerhaft mit dem Erzgebirge verbinden werden.

Der Sammler, Zuhörer und Chronist Lehmann

In der Zeit der Spätrenaissance , als Fürsten und wohlhabende Bürger sich mit der aufkommenden Aufklärung mit einem Kuriositätenkabinett schmücken, nutzt der Gelehrte Lehmann jede sich ergebende freie Zeit für seine Forschung nach "merkwürdigen Ereignissen" in seiner Heimat. Er durchsuchte alte Bücher, durchwanderte das (damals unsichere) Erzgebirge, erforscht die Natur, unterhält sich mit Pfarrern, Hammerherren, Amtsleuten sowie einfachen Köhlern, Kräuterweibern und Bergleuten. Die Ergebnisse seiner rastlosen Suche zeichnet er in seinen Manuskripten auf, die er nie veröffentlicht, da er keinen Ruhm erstrebt. Einige Manuskripte werden erst von seinen Erben in Druck gebracht.

Seine Aufzeichnungen spiegeln Heimatverbundenheit, die Lust am Sammeln, das Interesse an Merkwürdigkeiten und die genaue Beobachtungsgabe Lehmanns wieder. Er erforscht sorgfältig und schreibt es so unverfälscht nieder, wie es ihm zugetragen wurde. Sie sind ein Spiegel des Erzgebirges, der Lebensverhältnisse, des Kriegsleids, des Aberglaubens und der Sagenwelt im Erzgebirge. Nicht zuletzt stellen sie die wichtigsten Chroniken des Erzgebirges dar. Einige dieser mystischen (nach Carl Maria von Weber sehr deutschen) Sagenmotive der Zeit bilden z.B. auch die Inspiration der ersten deutschen Volksoper Der Freischütz .

Werke

  • Historischer Schauplatz derer natürlichen Merkwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge, Leipzig 1699
  • Kriegschronik, Manuskript - Sächsische Landesbibliothek Dresden, Teilweise Herausgegeben 1911
  • Bergchronik, verschollen
  • Collectanea autographa, Ungeordnetes Manuskript - Universitätsbibliothek Halle
  • Episteln, Sammlung von Briefen - Universitätsbibliothek Gießen
  • Chronik von Scheibenberg, Universitätsbibliothek Halle
  • Discriptio nigromontanus, 1732
  • Nachrichten von Wahlen, wer sie gewesen, wo sie Golderz aufgesucht u.s.w, Frankfurt & Leipzig 1746

Weblinks

Wikipedia

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