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Letzte Änderung für Artikel Caspar IV. Lerch: 17.01.2006 13:17

Caspar IV. Lerch

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Caspar IV. von Lerch, in alten Urkunden auch Caspar Lerckell genannt (* 13. Dezember 1575 in Dirmstein (Pfalz); † 17. April 1642 in Mainz), war zu seiner Zeit der herausragende Vertreter des niederen Adels seines Geburtsortes und ein bedeutender Verwaltungsfachmann im südwestdeutschen Raum.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Caspar Lerch selbst führte den Ursprung seines Geschlechtes auf eine Adelsfamilie Frambalcken von Dirmstein zurück. Erstmals wurde ein Jacob Lerch von Dirmstein ( Jacob I. Lerch ) in einer Urkunde von 1281 erwähnt. Die Linie setzte sich fort über Jacob II. Lerch , Jacob III. Lerch , Caspar I. Lerch , Caspar II. Lerch und Caspar III. Lerch .

Für Caspar IV. Lerch sind zwei unterschiedliche Geburtsjahre tradiert, 1573 und 1575. Das erste muss falsch sein, weil seine Mutter nicht innerhalb von drei Monaten zwei Kinder geboren haben kann. Er entstammte - als drittes von acht Kindern - der zweiten Ehe des Caspar III. Lerch (* 1. Februar 1540 ; † 18. Oktober 1590 ), der nach dem Tode seiner ersten Frau Dorothea von Eltz-Langenau († 10. Januar 1603 ) geheiratet hatte. Aus der ersten Ehe des Vaters mit Anna Elisabeth Magdalena von Flörsheim († 1567 ) hatte er noch drei Halbgeschwister.

Caspar IV. Lerch heiratete 1602 Martha Brendel (* 26. April 1584 in Dirmstein; † 2. Juni 1646 in Rom), mit der er neun Kinder hatte, darunter vier Söhne. Seine zweite Tochter Maria Magdalena Dorothea (* 26. August 1612 in Tauberbischofsheim) ehelichte 1640 Philipp Friedrich Sturmfeder von Oppenweiler , wodurch dessen Familie in Dirmstein heimisch wurde. Caspar Lerchs Urenkel Marsilius Franz Sturmfeder von Oppenweiler († 1744 ) sollte legendär werden durch seinen Hader mit der Obrigkeit, den er 1738 auf dem Michelstor des nach ihm benannten Sturmfederschen Schlosses in Form einer Skulptur als seinen siegreichen Kampf mit dem Drachen verewigen ließ. Der letzte Namensträger des Geschlechtes Sturmfeder starb 1901 .

Ausbildung und Beruf

Caspar Lerch wurde in Speyer, Würzburg, Mainz und Dôle in Rechtswissenschaft und Sprachen ausgebildet.

Nacheinander stand er in den Diensten verschiedener Herren. Zunächst war er ( 1600 - 1611 ) Kämmerer des Bischofs von Speyer , dann (1611- 1619 ) Kurmainzischer Amtmann in Tauberbischofsheim und schließlich ab 16. April 1622 Direktor der Oberrheinischen Ritterschaft . Außerdem verfasste er zahlreiche juristische Werke und eine Chronik seines Geschlechts, die Annales.

Politik

Weil Lerch im Dreißigjährigen Krieg bekennender katholischer Parteigänger war, hatte er zeitweise unter Repressionen, insbesondere durch lutheranisch - schwedische Truppen, zu leiden. Sein Schloss in Dirmstein wurde mehrmals geplündert , und er war 1621 samt seiner Familie zu Flucht und vieljährigem Exil gezwungen. Zehn Jahre lang lebte er auf seinem Gut "Brendelscher Hof" in der Mainzer Klaragasse, dann musste er für fünf Jahre Zuflucht in Köln nehmen. Nach Dirmstein konnte er erst 1640 zurückkehren, zwei Jahre vor seinem Tod.

Werke

Der umfangreiche schriftliche Nachlass lagert in den Landesarchiven von Ludwigsburg bzw. Speyer.

  • Alte Gravamina deß Heiligen Reichs Freye, Graven, Herrn, Ritterstandt und Adel betreffendt, 1623, Nachdruck 1624, 56 S.
  • Annales, Familienchronik, etwa 1602-1610, mehr als 300 S.
  • Antwort an Landgraf Georg von Hessen etc., 1629, 16 S.
  • Ferdinand II. mandati poenalis etc., 1630, 32 S.
  • Glaubhafte denckwürdige Copiae und Bericht deß hauptsächlichen Clagproducts etc., 1623, 40 S.
  • Gründlicher Bericht über die Irrungen der Rheinischen Reichsritterschaft mit Landgraf Georg von Hessen, Marburg 1633, 84 S.
  • Kayserliche besondere Decreta, 16 S.
  • Kayserliche Revers und versigelte Schadloßhaltungen etc., 62 S.
  • Ordo equestris Germanicus Caesareus bellopoliticus, I. und II. Teil, Mainz 1625, 592 S.
  • Ordo equestris Germanicus Caesareus bellopoliticus, III. und IV. Teil, Mainz 1631/32
  • Rhythmica adhortatoria de libertate nobilium
  • Sacri Romani..., Mainz 1625
  • Statutum generale deß Heiligen Römischen Reichs Freyen Ohnmittelbaren Ritterlichen Adels am Obern und Nidern Rheinstrom, 1627, 12 S.

Literatur

  • Michael Martin, Die Familie Lerch von Dirmstein
  • Hans-Helmut Görtz, Stammtafel der Lerch von Dirmstein
beide in (S. 63 ff. bzw. S. 77 ff.):
Dirmstein - Adel, Bauern und Bürger, Chronik der Gemeinde Dirmstein, Herausgeber: Michael Martin, Selbstverlag der Stiftung zur Förderung der pfälzischen Geschichtsforschung, Neustadt an der Weinstraße, 23. November 2005 (1163. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung), ISBN 3-9808304-6-2

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