Rheinkreis ist eine politische Bezeichnung für diejenigen linksrheinischen Gebiete, die das Königreich Bayern nach dem Sieg der verbündeten Mächte über Napoleon durch das Ergebnis des Wiener Kongresses bzw. durch Abtretung Österreichs an das Königreich Bayern 1816 zugesprochen bekam. Sie sind weitgehend identisch mit der heutigen Region Pfalz.

Die linksrheinischen Gebiete gehörten, bevor sie nach der Französischen Revolution durch französische Revolutionstruppen erobert wurden, meist zu kleineren politischen oder kirchlichen Fürstentümern wie Kurpfalz, Kurtrier oder Kurmainz. Die siegreichen Franzosen errichteten Départements, z. B. das Département Donnersberg (Mont tonnerre) mit Sitz in Mainz, zu dem die gesamte heutige Pfalz gehörte.

Die Napoleonischen Kriege führten zu einem neuerlichen Umbruch. Noch vor dem endgültigen Sieg über Napoleon war für die befreiten Gebiete ein Zentralverwaltungsdépartement geschaffen worden. Nach dem Sieg entstanden daraus vorübergehend zwei Generalgouvernements, davon hier von Interesse das Generalgouvernement Mittelrhein mit Sitz in Mainz.

Am 14. April 1816 trat Österreich seine Ansprüche an bestimmten linksrheinischen Gebieten dem Königreich Bayern ab. So entstand der Rheinkreis. Das Königreich Bayern wollte diesen zunächst nicht vollständig in sein Territorium eingliedern, denn es hatte Vorbehalte gegenüber den linksrheinischen Einwohnern, die auf die Errungenschaften aus der Französischen Revolution (bürgerliche Rechte, Code Civil, Gewerbefreiheit usw.) nicht verzichten wollten. Die Freiheitsbewegung gipfelte und endete schließlich 1832 im Hambacher Fest bei Neustadt an der Weinstraße.

Danach wurde der Rheinkreis in Rheinpfalz umbenannt, um so die linksrheinische Pfalz verwaltungsmäßig besser von der nordbayerischen Oberpfalz unterscheidbar zu machen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg , mit der Bildung des Bundeslandes Rheinland-Pfalz, wurden die politischen Grenzen neu gezogen und der Regierungsbezirk Pfalz geschaffen. Dieser hatte bis zur Verwaltungsreform 1969 Bestand und ging dann im bis zum Jahre 2000 existierenden Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz auf.