fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel SC 04 Westfalia Herne: 05.02.2006 18:47

SC 04 Westfalia Herne

Wechseln zu: Navigation, Suche

Der Sportclub Westfalia von 1904 Herne ist ein Fußballverein aus der gleichnamigen Stadt in Nordrhein-Westfalen, der in den Jahren vor Gründung der Fußball-Bundesliga (1963) erstklassig spielte. Die Vereinsfarben sind Blau-Weiß. Derzeit spielt der Klub in der (viertklassigen) Oberliga Westfalen; außer dem Fußball wird auch noch Leichtathletik, Handball und Schwimmen betrieben.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung und frühe Jahre

Gegründet wurde die Westfalia am 13. Juni 1904 von jungen Männern aus besser situierten Herner Familien, was dem Club den Ruf eingetragen hat, im Gegensatz zum Lokalrivalen SV Sodingen ein "bürgerlicher" Verein zu sein – dabei verdienten auch bei der Westfalia in früheren Jahrzehnten durchaus zahlreiche Spieler ihr Geld in Bergbau und Metallindustrie der Stadt.
Seit 9. September 1934 ist das Stadion am Schloss Strünkede (für einstmals 35.000 Zuschauer) das sportliche Domizil des Vereins.

Bereits 1908 gelang dem Verein der Aufstieg in die damals höchste westfälische Spielklasse, ohne dass allerdings nennenswerte Erfolge aus den ersten Jahrzehnten überliefert sind. 1934 erfolgte dann der Aufstieg in die landesweit höchste Fußballklasse, die Gauliga Westfalen, in der Westfalia bis zu deren Einstellung ( 1944 ) kickte und durchgehend im Mittelfeld landete – mit einer Ausnahme: 1936/37 wurde Herne Vizemeister hinter Schalke 04 , dem Serienmeister sämtlicher 11 Gauligajahre.

Ligazugehörigkeit

Nach Kriegsende spielte die Westfalia zunächst in der drittklassigen Verbandsliga Westfalen (1947-1949), dann in der 2. Liga West, in der sie 1953/54 Vizemeister wurde und somit in die Oberliga West aufstieg. In dieser höchsten Spielklasse spielte Herne dann durchgehend bis zur Einführung der Fußball-Bundesliga ( 1963 ), für die der Verein aber nicht berücksichtigt wurde, obwohl er in diesen 9 Jahren je einmal Meister (1959) und Vizemeister (1960) der Oberliga West wurde und dadurch auch zweimal an der Endrunde der Deutschen Meisterschaft teilnahm (dies allerdings mit nur geringem Erfolg, wozu auch beigetragen haben mag, dass die Westfalia ihre Endrunden-Heimspiele auf der Rote-Erde-Kampfbahn in Dortmund austragen musste).

Mindestens lokal legendär sind die Oberligaderbys, die sich die Westfalia mit dem damals populäreren Stadtrivalen SV Sodingen lieferte: zwischen 1954 und 1958 gewann die Westfalia nicht ein einziges Duell gegen die Nachbarn, die in 9 Partien (ein Pokal- und acht Oberligaspiele) 4 Siege und 5 Unentschieden davontrugen. Erst in Sodingens Abstiegs- und Westfalias Meistersaison (1958/59) behielt die Elf vom Schloss Strünkede die Oberhand.

Danach folgten viele Jahre in der Zweitklassigkeit (Regionalliga West 1963-1968 und 1970-1974, 2. Bundesliga Nord 1975-1979), dazwischen auch drei Jahre in den Niederungen des Amateurfußballs. Nach der Goldin-Pleite (siehe hierunter) spielte die Westfalia noch bis 1990 in der "dritten Liga" (Oberliga Westfalen), sackte danach bis in die Verbandsliga ab und schaffte es erst 2005 wieder in die Oberliga Westfalen, die jetzt aber nur noch die vierthöchste Klasse darstellt.

Zweimal in der Vereinsgeschichte sah es so aus, als würde Westfalia Herne ihr 100jähriges Jubiläum nicht mehr begehen können (was sie 2004 dann aber doch geschafft hat):

  • 1945 beschlagnahmte die britische Besatzungsmacht das Vereinsgelände, ließ zunächst auch keine Neugründung des Klubs zu, sondern zwang ihn vielmehr, seine blauweißen Spielerkluften zu verbrennen. Es kann nur vermutet werden, dass die Briten die Westfalia als im 3.Reich besonders "mitläufer-verdächtig" einstuften.
  • In den 1970er Jahren hatte der Verein sich in völlige finanzielle Abhängigkeit zu einem einzelnen Mäzen , dem Mineralölhändler Erhard Goldbach (Goldin-Tankstellen), begeben; das ging so weit, dass 1977-1979 der Name in SC Westfalia Goldin 04 Herne geändert wurde und darüber hinaus zahlreiche Spieler ihrem Hauptberuf in dessen Unternehmen nachgingen. Als diese Firma 1979 pleite ging, stand auch der Fußballverein finanziell vor dem Ende, zumal der DFB ihm nach dem 1. Spieltag der Saison 79/80 die Lizenz für die 2. Bundesliga entzog und sofort in die Oberliga Westfalen zurückstufte.

Bekannte Spieler

  • Hans Tilkowski (* 1935), Torhüter, 39 A- und 4 B-Länderspiele, davon 18A- und 3 B-Spiele (zwischen 1957 und 1961) für Herne; WM-Teilnehmer 1962 und 1966 ; 219 Oberligaspiele (1955-1963) für Herne
  • Helmut Benthaus (* 1935), Außenläufer, 8 A-Länderspiele und 1 B-Spiel (zwischen 1958 und 1960); 167 Oberligaspiele (1954-1961) für Herne
  • Alfred Pyka (* 1934), Abwehrspieler, 1 A- und 1 B-Länderspiel (1958), 335 Oberliga- bzw. Regionalligaspiele (zwischen 1954 und 1968) für Herne
  • Otto Luttrop , (* 1939), Abwehrspieler, 93 Oberligaspiele (1959-1963) für Herne, später 1 B-Länderspiel für München 1860)
  • Gerhard Clement , (* 19??), Stürmer, 256 Oberliga- bzw. Regionalligaspiele (zwischen 1957 und 1967) mit 100 Toren für Herne
  • Hans Cieslarczyk , (* 1937), Außenläufer in der Saison 1963/64, Ex-Nationalspieler (aber für Sodingen und Dortmund)

Literatur

  • Hans Dieter Baroth: Jungens, Euch gehört der Himmel! Die Geschichte der Oberliga West 1947-1963, (Klartext) Essen 1988 ISBN 3-88474-332-5
  • Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. 1890-1963, (Agon) Kassel 1996 ISBN 3-928562-85-1
  • Hardy Grüne: Enzyklopädie der europäischen Fußballvereine. Die Erstligamannschaften Europas seit 1885, (Agon) Kassel 2000 ISBN 3-89784-163-0
  • Hartmut Hering (Hg.): Im Land der tausend Derbys. Die Fußball-Geschichte des Ruhrgebiets, (Die Werkstatt) Göttingen 2002 ISBN 3-89533-372-7
  • Ulrich Homann (Hg.): Bauernköppe, Bergleute und ein Pascha. Die Geschichte der Regionalliga West 1963-1974 Band 1, (Klartext) Essen 1991 ISBN 3-88474-345-7
  • Kicker-Almanach 2004, (Copress) München 2003 ISBN 3-7679-0803-4
  • Harald Landefeld/Achim Nöllenheidt (Hg.): "Helmut, erzähl mich dat Tor!" Neue Geschichten und Portraits aus der Oberliga West 1947-1963, (Klartext) Essen 1993 ISBN 3-88474-043-1
  • Achim Nöllenheidt (Hg.): Fohlensturm am Katzenbusch. Die Geschichte der Regionalliga West 1963-1974 Band 2, (Klartext) Essen 1995 ISBN 3-88474-206-X
  • Ralf Piorr (Hrsg.): Viel mehr als nur ein Spiel - 100 Jahre SC Westfalia 04 (Frisch-Text Verlag) Herne 2004, ISBN 3-93305-938-0 .

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel SC 04 Westfalia Herne aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels SC 04 Westfalia Herne verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de