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Letzte Änderung für Artikel Sundwig GmbH: 14.11.2005 18:54

Sundwig GmbH

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Die Sundwig GmbH (früher: Sundwiger Eisenhütte) ist ein deutsches Anlagenbau -Unternehmen mit Sitz in Hemer, Deutschland .

Die Mehrheit der Sundwig GmbH gehört seit Januar 1998 zu dem österreichischen Anlagenbaukonzern Andritz AG . Hier gehört die Sundwig GmbH zu dem Geschäftsbereich "Walz- und Bandbehandlungsanlagen".

Die Sundwig GmbH beschäftigt an ihrem Standort in Hemer mehr als 300 Mitarbeiter. Zusätzlich existiert ein zweiter Standort in Lahr .

Inhaltsverzeichnis

Tätigkeitsbereiche

  • Walzwerke
  • Bandbehandlungsanlagen
  • Scherenlinien
  • Schneidanlagen
  • Planheitsmess- und -regelsysteme
  • Elektroausrüstungen

Geschichte

Die Anfänge

Die Anfänge liegen im Dunkeln. Zeugnisse der Vergangenheit lassen jedoch keine Zweifel, dass das Stammwerk der Sundwig GmbH auf dem Gelände einer der ältesten Eisenschmelzen im märkischen Sauerland steht. Ihre hüttentechnischen Wurzeln reichen, wie die Sagen vom benachbarten Felsenmeer beweisen, bis in die vorchristliche Zeit zurück. Als sich im Laufe der Jahrhunderte der Raum Iserlohn/Altena/Lüdenscheid zu einem der ersten Industriegebiete entwickelte, errang die Sundwiger Eisenhütte eine Sonderstellung. Sie war um 1800 und noch lange danach das einzige Hüttenwerk im märkischen Revier und auch das einzige Unternehmen, in dem Eisenproduktion, -verarbeitung und zum Teil auch -verkauf in einer Hand lagen.

1698

Der eigentliche Begründer des Unternehmens, der Iserlohner Fabrikant Johann Bernhard von der Becke (1655 - 1730), hat ein besonderes Kapitel westfälischer Industriegeschichte geschrieben. Die Lokalgeschichte erwähnt, dass er 1690 als erster die Herstellung eiserner Schnallen und Spangen in Iserlohn einführte. Als er aber dazu überging, ein Privileg der Stadt Nürnberg zu brechen und Fingerhüte und Nähringe herzustellen, geriet er in Konflikt mit der Obrigkeit. Der Iserlohner Rat zwang ihn 1696, die Produktion einzustellen. Johann Bernhard von der Becke erwarb daraufhin außerhalb des Stadtgebietes Iserlohn in Sundwig ein Gut, auf dessen Gelände sich auch ein verfallenes Hammerwerk befand. 1698 begann von der Becke in einem neuen Hammerwerk mit Schmelzofen die Herstellung von Eisen und seine Verarbeitung zu Schnallen und Spangen. Gleichzeitig verfolgte er den Plan, das in Deutschland nicht privilegierte Verfahren der Produktion von Fingerhüten nach holländischem bzw. englischem Muster zu übernehmen. Das gelang schließlich 1712, nachdem sein Sohn Johann Dietrich von der Becke die Technik in den Niederlanden erkundet hatte. Im gleichen Jahr, nach dem letzten großen Stadtbrand von Iserlohn, siedelte Johann Bernhard von der Becke nach Sundwig über und vergrößerte dort seinen Besitz. Von diesem Augenblick an bis kurz nach dem ersten Weltkrieg bleibt die industrielle Entwicklung Sundwigs mit dem Namen von der Becke verbunden.

Für die Geschichte der Eisenhütte nicht nur indirekt von großer Bedeutung wurde die Tatsache, dass die Gründerfamilie nach 1716 auch dazu überging, das damals von Cleve nach Iserlohn geholte Verfahren der Messinggießerei zu übernehmen. Zu diesem Zweck errichtete Johann Dietrich von der Becke am Sundwiger Bach eine Messingschmelze, aus der sich im Laufe der Jahrzehnte das Sundwiger Messingwerk entwickelte.

Ein äußerst wichtiges Ereignis fällt in das Jahr 1736, als in Iserlohn unter Führung des Bürgermeisters Johann Caspar Lecke die Iserlohner Messing-Companie gegründet wurde, die erstmalig das heimische Galmei an Ort und Stelle verhüttete und mit Kupfer zu Messing verschmolz. An diesem Unternehmen beteiligte sich Johann Dietrich von der Becke zugleich im Namen seiner Söhne. Wie aus den Aufzeichnungen der Familie hervorgeht, wurde es in der Anlaufzeit aus den Erträgen der Eisenverarbeitung finanziert.

1739

Aber auch auf dem Gebiet der Eisenhütte fiel in dieser Zeit eine wichtige Entscheidung. In Übereinstimmung mit den merkantilistischen Bestrebungen der preußischen Regierung, heimische Eisenerze wie beispielsweise die des Felsenmeeres im Lande zu verhütten, beteiligte sich Johann Dietrich von der Becke an der Gründung einer Gewerkschaft zur Ausbeutung des Felsenmeeres und zum Bau und Betreiben eines Hochofens . Dieser Hochofen wurde 1739 gebaut. Sein weiches, feinkörniges Eisen war sehr begehrt und bildete eine ausgezeichnete Grundlage für die von Johann Dietrich von der Becke nebenher weiterbetriebene Spangenfabrik und Fingerhutsmühle. Leiter der Eisenhütte würde damals Johann Heinrich von der Becke. Heinrich und sein Bruder Johann Adolph übernahmen 1758 die väterlichen Betriebe und führten sie, wie es in einer Jubiläumsschrift des Messingwerkes von 1948 heißt, in seltener Eintracht bis zu ihrem Tode.

Zu dieser Zeit waren alle Hammerwerke, ob sie nun Eisen oder Messing verarbeiteten, in vollem Betrieb. Jeder der Brüder arbeitete zwar unter eigenem Namen und beteiligte sich an anderen Unternehmungen, brachte aber die Erlöse in eine gemeinsame Kasse ein.

Mit ihrer Hilfe gelang es auch, die Ausfälle zu überbrücken, die sich im Verlaufe des siebenjährigen Krieges (1756 - 1763) mit unterschiedlicher Wirkung in den einzelnen Produktionszweigen ergaben. Aus alten Geschäftsbüchern geht hervor, dass sich das Betriebsvermögen der eisenverarbeitenden Werke der von der Beckes zwischen 1782 und 1792 verdreifacht hat. Ab 1798 wurden dann Messingwerk und Eisenhütte praktisch getrennt voneinander geführt.

1823

Jede Generation erfährt aufs Neue, dass Kriege die wirtschaftliche Entwicklung zumeist ungünstig beeinflussen. Das bekam Anfang des 19. Jahrhunderts auch die Sundwiger Eisenhütte zu spüren. Von den napoleonischen Kriegen nur indirekt betroffen hatte die englische Industrie gewaltige Fortschritte gemacht und sich durch Nutzung der Dampfkraft bei ungestörter technischer Entwicklung einen erheblichen Vorsprung verschafft. Der Existenzkampf der Iserlohner Nadelindustrie gehört in dieses Kapitel. In Sundwig antwortete man auf die Herausforderung mit dem Bau eines neuen, holzkohlebefeuerten, 12 Meter hohen Hochofens, der - von den Zeitgenossen als Â»imposantes Prachtwerk« bestaunt - 1823 in Dienst gestellt wurde. In dem erweiterten Werk gelang im gleichen Jahr der erste Eisenformguss im westfälischen Wirtschaftsbereich. Als Sundwiger Gusserzeugnisse jener Zeit werden in alten Berichten Kochtöpfe, Kohlenkästen und die sogenannten Kannenöfen genannt. Das in Sundwig erzeugte Eisen aus Felsenmeer-Erzen hatte einen guten Ruf und wurde in den Hammerwerken zu begehrtem Stabeisen ausgeschmiedet.

Mit der Einführung des englischen Puddelverfahrens unter Einsatz von Steinkohle wurden holzkohlebefeuerte Hochöfen aller Art allmählich unwirtschaftlich. Im gewerblichen Adressbuch des Regierungsbezirks Arnsberg von Julius Bädeker, das 1858 erschien, wird unter Â»Eisen- und Stahlhütten« im Bereich des heutigen Märkischen Kreises nur noch die Â»Eisenhütten-Gewerkschaft zu Sundwig« mit einem Hochofen geführt. Unter Â»Betriebsanlagen und eigentümliche Erzeugnisse« heißt es: Eisengießerei aus Kupolofen . Im ganzen Regierungsbezirk Arnsberg, also einschließlich des Ruhrgebietes, gab es zu diesem Zeitpunkt 56 Hochöfen. Die Sundwig am nächsten liegenden standen in Wocklum, Haspe und Hörde.

Der Wocklumer Ofen, dessen Besitzer, die Grafen von Landsberg, zusammen mit der Familie von Dücker in Lendringsen von etwa 1739 - 1788 auch Mitinhaber der Sundwiger Eisenhütte gewesen waren, ist lange Zeit auch mit Eisenerz aus der Helle (Felsenmeer) beschickt worden. Er ist heute ein Industriedenkmal im Bezirk des Märkischen Kreises. Die Hörder Hochöfen schließlich sind von dem Iserlohner Dietrich Piepenstock gebaut worden, dessen Namensvetter Otto Dietrich Piepenstock 1720 die Kunst der Messingdrahtherstellung aus Blechstreifen nach Iserlohn gebracht haben soll.

1866

Von der Mitte des 19. Jahrhunderts an erhöhten sich die Schwierigkeiten der Eisenhütte. Zwar gelang 1859 die maschinelle Fabrikation von Drahtstiften , doch wurden diese Nägel als billige Massenartikel bald unrentabel. Die Überschüsse des florierenden Messingwerkes mussten (in Umkehrung der Verhältnisse von 1736) die Eisenhütte stützen. In dieser Situation rang sich Adolf von der Becke der Ältere zu einem werksgeschichtlichen entscheidenden Entschluss durch. Er übernahm 1864, als bei Stefan Witte in Iserlohn die erste Dampfmaschine im Iserlohner Raum in Betrieb genommen wurde, die Eisenhütte in alleinigen Besitz, legte nach einjähriger Aufarbeitung der Erzvorräte den Hochofen still und begann 1866 mit Bau und Einrichtung einer Gießerei und Maschinenwerkstätte. Schon ein Jahr später wurde die erste 30-PS-Dampfmaschine gebaut.

Außerdem wurden anfänglich auch Drahtziehmaschinen sowie Teile für Papiermaschinen, Mühlen und landwirtschaftliche Maschinen hergestellt, wenn auch offenbar nicht mit durchschlagendem Erfolg. Ausschlaggebend für die weitere Entwicklung der Firma aber war der mutige Entschluss, sich der Produktion eines damals noch immer revolutionären Antriebsmittels, der Dampfmaschine, zu widmen. Aus dem stillen Sauerländer Seitental gingen die Wahrzeichen des Industriezeitalters weit in die Lande, bis über die Grenzen hinweg. Sie arbeiteten in großen inländischen Hüttenwerken, erzeugten Strom im Moskauer Kreml und sorgten auch in der Petersburger Oper , einem künstlerischen Glanzpunkt der Belle Epoque , für strahlende Helligkeit. Zar Alexander III. schickte ein Dankschreiben.

An der von Krisen begleiteten wirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung nach der Gründung des deutschen Reiches im Jahre 1871 nahm auch die Sundwiger Eisenhütte teil. Schon während des deutsch-französischen Krieges wurde die Produktion größerer Kolbendampfmaschinen aufgenommen, außerdem wurden Ziehbänke für Drahtziehereien sowie Einrichtungen für Drahtwebereien und Drahtstiftefabriken hergestellt. Auf der großen Industrie-Gewerbe-Ausstellung 1878 in Düsseldorf, am Beginn eines allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwunges, zeigte das damals noch als Maschinenfabrik Adolf von der Becke firmierende Unternehmen eine Dampfmaschine mit immerhin 300 mm Zylinder-Durchmesser und 600 mm Hub sowie drei Drahtstiftmaschinen.

Die Produktion stieg von 250 Tonnen Maschinen im Jahre 1878 auf 1250 Tonnen anno 1902, im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der Arbeitsplätze von 40 auf 165 zu. 1908, als die IHK Hagen ein Werkbuch über die Geschichte der Industrie im Raum Iserlohn herausgab, war die Jahresproduktion von Maschinen bereits auf ein Gewicht von 1550 Tonnen gestiegen, die Anzahl der Arbeitskräfte auf 200. Zur Produktionspalette dieser Zeit gehörten neben Dampfmaschinen bis zu einer Leistung von 2000 PS und Wasserturbinen erstmalig auch Walzwerksanlagen . Im Sundwiger Messingwerk lief bis ins Jahr 2003 noch ein voll produzierendes, von der Sundwiger Eisenhütte vor 1890 gebautes und geliefertes Warmwalzwerk. Das Unternehmen, das 1902 als Aktiengesellschaft auch offiziell den Namen Sundwiger Eisenhütte übernahm, hatte sich seinem zukünftigen Markt zugewandt.

Mit dem Beginn der 1880er Jahre, vor allem nach der Erfindung des Universalwalzverfahrens 1848 in Hörde, trat das Kaltwalzen von Stahl und Eisen immer mehr an die Stelle des mühsamen Schmiedens . In diese Entwicklung schaltete sich - abermals mit an der Spitze des Fortschritts marschierend - die Sundwiger Eisenhütte ein, nachdem sie mit der Produktion von Dampfmaschinen bereits weltweite Erfolge errungen hatte. Auch diesmal wieder wurden in Sundwig die Zeichen der Zeit schnell erkannt: Bei steigendem Stahlverbrauch einer technisch förmlich explodierenden Zivilisation musste auch der Bedarf an Kaltwalzanlagen ständig wachsen. Erst recht, nachdem sie mit der neuen Energie, dem elektrischen Strom , angetrieben und damit immer wirtschaftlicher betrieben werden konnten. Der Blick zurück nach einem dreiviertel Jahrhundert Industriegeschichte beweist, dass die Â»kalte« Spur von damals die richtige war.

Große Hoffnungen hat die Sundwiger Eisenhütte offensichtlich auf die Entwicklung des Turbinengeschäftes gesetzt. Ein Prospekt aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts nennt als Erzeugnisse des in drei Abteilungen gegliederten Werkes Dampfmaschinen, Walzwerke, Wasserturbinen und Turbinenpumpen . Zu dieser Zeit glaubte man in Sundwig, mit der ständig voranschreitenden Industrie und Â»dem immer schwierigeren Abbau der bestehenden Kohlenfelder« wüchsen die Kosten der Energieversorgung ins Unermessliche, uns es sei deshalb Â»eine unabweisbare Notwendigkeit, das Wasser als krafterzeugende Materie« in immer steigendem Maße heranzuziehen. Als ausgezeichnetes Mittel dazu bot die Sundwiger Eisenhütte die Francisturbine an. Knapp zehn Jahre später gehören laut Firmenprospekt Dampfmaschinen und Einrichtungen für Walzwerke noch immer zum Spezialitätenprogramm des Unternehmens, Turbinen werden aber nicht mehr erwähnt. Sie scheinen jedoch, wenn auch nicht mehr in größeren Mengen, bis zum Ende des 2. Weltkrieges hergestellt worden zu sein.

1912

Die Ausweitung des Lieferprogrammes auf das entwicklungsfähige Gebiet der Kaltwalzanlagen muss dagegen ziemlich schnell einen durchschlagenden Erfolg gehabt haben. Ein Prospekt von etwa 1912 bietet den Bau von Walzwerken für Metallplatten, -stangen und -bändern sowie die Einrichtung von Kaltwalzwerken für Stahlbänder und Bandeisen an. Was der Moskauer Kreml und die Petersburger Oper für den Werksbereich Dampfmaschinenproduktion gewesen war, wurde nun für den Walzwerksbereich das AEG-Kabelwerk Oberspree in Berlin- Oberschöneweide : Ein weithin strahlendes Aushängeschild und Gütezeichen für Sundwiger Qualität. Als weitere Referenzen werden angegeben u. a. die Gewerkschaft Deutscher Kaiser in Dinslaken, die Vereinigten Deutschen Nickelwerke in Schwerte AG, Schied in Wien, die Kupferwerke Deutschland in Oberschöneweide und die Triester Metallwerke in Triest.

In der Abteilung Drahtzieherei, zu deren Kunden neben der heimischen Industrie, darunter speziell das Sundwiger Messingwerk, u. a. auch die Dürener Metallwerke, Felten und Guillaume in Mühlheim, die Rheinisch-Westfälische Sprengstoff AG in Köln und wieder die AEG in Oberschöneweide gehören, werden zu diesem Zeitpunkt Grobzüge, Mittelzüge, Feinzüge, Ziehbänke, Glühereien, Härterei -, Verzinkerei - und Verzinnerei -Bestandteile sowie Spezialzüge für Bänder und Facondraht angeboten. Das Unternehmen offeriert für Spezialfälle zweckentsprechend konstruierte Züge und legt Wert auf die Feststellung, dass sämtliche Maschinen den einzelnen Verhältnissen angepasst sind und nicht mit der Â»häufig in den Handel gebrachten Marktware« verwechselt werden dürfen.

1932

Als entscheidende Weichenstellung für die weitere Entwicklung der Eisenhütte erwies sich der Entschluss von 1932, die Lizenz für das von Dr. Rohn in Hanau erwirkte Patent eines Vielwalzen-Kaltwalzwerkes zu erwerben. Es war die Idee dieses Patentes, möglichst dünne Arbeitswalzen zu verwenden, die durch dickere Zwischenwalzen und Stützwalzen abgestützt werden. Das Prinzip hat eine ganze Reihe von Vorteilen, von denen hier nur die höherer Formänderungswirkungsgrad, geringe Walzenabplattung, Auswalzen bis auf Foliendicke und Einsparungen im Glühprozess erwähnt werden sollen.

Das ursprünglich lediglich für spezielle Zwecke der Heraeus-Vacuumschmelze entwickelte Rohn-Verfahren eröffnete eine Fülle technischer Einsatzmöglichkeiten, die jedoch außer von dem Erfinder selbst rechtzeitig und in genügender Klarheit offenbar nur noch von der Geschäftsleitung der Sundwiger Eisenhütte erkannt worden sind. Auf dem Patent aufbauend und die eigenen Erfahrungen nutzend, unterstützte die Sundwiger Eisenhütte die Weiterentwicklung des neuen Walzprinzipes durch beste maschinentechnische Konstruktion und Ausführung der Maschinen. Der Prozess wurde zusätzlich gefördert durch den technischen Fortschritt in der Warmwalzindustrie, die heute weitaus dünnere Bänder liefert als noch vor wenigen Jahren. Seitdem ist es in vielen Fällen möglich, die restliche Kaltverarbeitung ganz auf einem Vielwalzen-Walzwerk wirtschaftlich durchzuführen.

Der entscheidende Beitrag der Sundwiger Eisenhütte zur Erweiterung der Nutzungsmöglichkeiten des Rohnschen Vielwalzen-Walzsystems bestand in der Entwicklung eines Gerüstes, in dem Bandbreiten größter Ausmaße gewalzt werden können. Walzanlagen mit diesem neuen Sundwig-Gerüsttyp gibt es heute schon in allen Teilen der Welt. Einschließlich des Rohn-Typs mit Kipprahmen für geringe Bandbreiten verfügt die Sundwiger Eisenhütte damit über ein differenziertes, praktisch die gesamte Skala der zur Zeit erreichbaren Bandbreiten abdeckendes Angebot an Vielwalzen-Walzgerüsten. Dieses praxisnahe Sundwiger Vielwalzen-Walzwerkprogramm, das sollte nicht vergessen werden, ist das Ergebnis jahrzehntelanger intensiver Bemühungen um eine optimale, für die weitere Entfaltung des Systems offene Lösung. Es ist die integrierende Weiterentwicklung eines genialen Erfindergedankens.

1945

Auf der Grundlage der Ãœbernahme und Weiterentwicklung des Rohnschen Patentes begann schon bald nach 1945 der Wiederaufstieg des Unternehmens zu einem Produzenten weltweit gefragter Schwermaschinen auf dem Gebiet kontinuierlicher Metall-Bandbehandlungsanlagen. Dabei kam Sundwig zunächst die Tatsache zustatten, dass das Werk wegen seiner Lage abseits der großen Industriezentren nur wenig unter Kriegseinwirkungen zu leiden gehabt hatte, und die Anlagen für die Produktion vergleichsweise schnell wieder zur Verfügung standen. Als ebenso wichtig erwies sich wieder einmal die Verankerung der Firma in der Bevölkerung. Als ältestes Werk des Sundwiger Tales, als Dreh- und Angelpunkt der Arbeitswelt dieses Raumes seit Jahrhunderten, verfügt die Eisenhütte seit jeher über einen Stamm von Mitarbeitern, deren Familien oft bis zur dritten und vierten Generation mit dem Unternehmen verbunden sind. Gestützt auf diese hochqualifizierte Mitarbeiterschaft, schaffte die Â»Hütte« schon innerhalb kurzer Zeit den Wiederaufstieg in die kleine Gruppe weltweit bekannter Produzenten erstklassiger Walzwerksanlagen. Im Verlauf der technischen Entwicklung nach dem Kriege ist es der Sundwiger Eisenhütte gelungen, sich trotz schärfster Konkurrenz den ständig wechselnden Bedingungen des Weltmarktes mit einem Höchstmaß an Flexibilität und Erfindungsreichtum anzupassen. Bis Mitte der 60er Jahre produzierte die Firma hauptsächlich Warm- und Kaltwalzanlagen, kontinuierliche Bandbehandlungsanlagen für die Struktur- und Oberflächenveredelung von Metallbändern, Spaltanlagen, Querteilanlagen, Rohr- und Stangenziehbänke und Bandprofilwalzanlagen, Maschinen von seinerzeit in Europa einmaliger Art.

Während nach dem Kriege zunächst in erster Linie Einzelmaschinen hergestellt wurden, wuchs die Eisenhütte ab Mitte der 60er Jahre immer mehr in die Rolle eines Herstellers kompletter Anlagen hinein. Aufbauend auf den Erfolgen in der Einzelmaschinenherstellung, stieg das Ansehen der Firma in der Branche der Metallverformer in aller Welt. Die Firma griff den Trend auf und stellte sich darauf ein, nicht nur Einzelmaschinen, sondern ganze Analgen zu konstruieren und zu bauen.

1970

Von dieser Phase bis zum Bau schlüsselfertiger Fertigungslinien und kompletter Werkseinrichtungen war es nur ein kleiner Schritt. Anfang der 70er Jahre spezialisierte sich die Sundwiger Eisenhütte auf diese modernste Form des Generalunternehmers, der die Möglichkeiten verschiedener Industriezweige zu einheitlichem Konstruktionswillen zusammenfasst und dadurch in die Lage versetzt wird, höchste Ansprüche an Qualität und zukunftsweisende Technologie zu erfüllen. Die Zusammenarbeit mit hochqualifizierten Unterlieferanten fördert und erhöht die Leistungsfähigkeit der Sundwiger Eisenhütte und ermöglicht außerdem optimale Auslastung ihrer konstruktiven Kapazität. Damit hat die Sundwiger Eisenhütte die oberste Stufe der Unternehmenshierarchie des Industriezeitalters erreicht: Sie plant, konstruiert und baut Fabriken, deren Inbetriebnahme ganze Landschaften verändern und die Wirtschaft selbst größerer Staaten wesentlich beeinflusst. Sie ist zu einem Verhandlungspartner weltweit agierender Konzerne und bevollmächtigter Minister von Staatshandelsländern geworden, ein bedeutender Partner überall in der Entfaltung modernster Technologien.

1978

Unter vergleichsweise geringem Einsatz von Menschen und Maschinen, aber großem Anteil an technischer Intelligenz in Konstruktion und Herstellung sowie beträchtlichem unternehmerischem Weitblick ist es der Sundwiger Eisenhütte gelungen, eine führende Position unter den Errichtern von Walzwerken und Walzwerksanlagen in aller Welt zu erringen. Die Firma liefert heute in aller Kontinente und unterhält feste Vertretungen in den Zentren fast aller Industrienationen.

ab 1988

  • Nach Ãœbernahme der Mehrheit an der Sundwig GmbH durch die österreichische Andritz AG, wird die Änderung der Firma von "Sundwiger Eisenhütte Maschinenfabrik GmbH & Co." in die heutige umgesetzt.
  • Sundwig-Kohler

Kommunikation

Name:Sundwig GmbH
Anschrift:Stephanopeler Str. 22Postfach 2740
58675 Hemer58661 Hemer
DeutschlandDeutschland
Telefon:+49-2372-54-0
Fax:+49-2372-54-200
Email:welcome@sundwig.de

Weblinks

Offizielles Portal der Sundwig GmbH

Wikipedia

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