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Letzte Änderung für Artikel Takuplatz: 05.01.2006 14:47

Takuplatz

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Der Takuplatz liegt im Kölner Stadtteil Neuehrenfeld im Stadtbezirk Ehrenfeld .

Er ist Bestandteil des "Ehrenfelder Geschichtspfades". Als dessen Station 23 wurde an einem seiner Häuser eine entsprechende Tafel angebracht.

Inhaltsverzeichnis

Anlage und Architektur

Der Takuplatz mit Bahnhaltestelle, von der Iltisstraße aus fotografiert. Im Vordergrund die provisorisch erhöhten Bahnsteige, Ersatzpflanzungen für gefällten kranken Baumbestand und im Hintergrund älterer Baumbestand und genossenschaftliche Mietshäuser
Der Takuplatz mit Bahnhaltestelle, von der Iltisstraße aus fotografiert. Im Vordergrund die provisorisch erhöhten Bahnsteige, Ersatzpflanzungen für gefällten kranken Baumbestand und im Hintergrund älterer Baumbestand und genossenschaftliche Mietshäuser
Der Takuplatz wird beinahe dreiecksförmig umgrenzt von der Iltisstraße im Nordosten und der Takustraße im Nordwesten. Die begrenzende Straße im Süden trägt als Teil des Takuplatzes auch dessen Namen. Eine inzwischen stillgelegte Straßenbahn -Wendeschleife mit zweireihig angelegtem alten Baumbestand aus Robinien bildet innerhalb des Straßenverlaufs die tatsächliche Platzform, einen Halbkreis.

Auf der Platzfläche befindet sich ein fensterloser Flachbau, der Einrichtungen zur Energieverteilung der Stadtwerke RheinEnergie beherbergt sowie, nahe der Platzmitte, ein altbekanntes Büdchen . Die Platzmitte selbst ist seit Ende der neuziger Jahre als Fläche für das Pétanque-Spiel ausgelegt. Sie wird regelmäßig vom Ehrenfelder Boule Club bespielt. Außen um die ehemalige Wendeschleife wird die Platzfläche teilweise für Parkplätze benutzt.

Der Takuplatz ist umbaut mit viergeschössigen Wohnhäusern. Die Häuser gehören zu einer Wohnungsgenossenschaft und wurden im schnörkellosen Stil des Neuen Bauens typisch für Genossenschaftsbauten des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts errichtet. Die ersten drei Häuser der Takustraße fallen dagegen durch ihre aufwändigeren und mehrfarbigen ursprünglichen Ziegelfassaden auf.

Rund um den Platz gibt es zwei eher traditionell ausgerichtete Gaststätten, eine Bäckerei , und einen Frisör.

Geschichte des Platzes

Der Takuplatz wurde nach den chinesischen Taku-Forts am Peiho-Fluss benannt, die eine wichtige Rolle während des Boxeraufstands im Jahre 1900 spielten. Auch die Iltisstraße sowie die nahegelegene Lansstraße erhielten ihre Namen in Erinnerung an den Boxeraufstand: Das deutsche Kanonenboot "Iltis" kam unter seinem Kapitän Lans, der den Angriff der deutschen Marine auf die Taku-Forts befehligte, in China zum Einsatz. Die Namensgebung erfolgte im Jahre 1913 , als die damalige Ehrenfelder Arbeiter-Wohnungsgenossenschaft die Wohnhäuser rund um den Takuplatz erbaute. Diese Häuser sind noch heute Eigentum der Rechtsnachfolgerin, der gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Ehrenfeld e.G.

Der Volksmund nennt die Gegend rund um den Takuplatz aufgrund der Namensherkunft "Chinese-Veedel", auf Hochdeutsch "Chinesenviertel". Passend hierzu gründeten Neuehrenfelder im Jahre 1971 den Karnevalsverein "Ihrefelder Chinese" (Ehrenfelder Chinesen), deren Mitglieder sich bei karnevalistischen Anlässen als Chinesen verkleiden und schminken.

Im II. Weltkrieg wurde im Zentrum des Platzes ein ziviler Tiefbunker für den Schutz vor Fliegerbomben angelegt. Noch heute befinden sich wesentliche Elemente dieses Bunkers unter dem Platz, da ein Abriss der massiven Betonstrukturen zu aufwändig gewesen wäre. Trotz der in Köln katastrophalen Folgen von alliierten Bombenangriffen des II. Weltkrieges kam es am Takuplatz nur zu Beschädigungen, nicht aber zu Zerstörungen von Häusern.

Aus dem Jahr 1942 wird über die Bildung einer Bündischen Jugendgruppe berichtet, die sich am Takuplatz traf. Solche Gruppen, wie auch die bekanntere Ehrenfelder Gruppe, waren durch die Nationalsozialisten verboten. Auch von der Neuehrenfelder Gruppe sind Auseinandersetzungen mit Nazis sowie Verhaftungen und Misshandlungen durch die Gestapo bekannt.

Verkehr

Die am Platz vorbeiführende Iltisstraße gehört zu den vielbefahrenen Straßen Neuehrenfelds, da sie die Zufahrtsstraße für viele Wohnsstraßen des Stadtviertels bildet und gleichzeitig als zügige Verbindung zwischen den Vierteln Bickendorf / Ossendorf und Neuehrenfeld/Ehrenfeld genutzt wird. Die Takustraße und vor allem der Takuplatz selbst haben ein geringeres Verkehrsaufkommen und sind mit Tempo 30 verkehrsberuhigt .

Stillgelegt: Älterer Straßenbahnwagen in der alten Wendeschleife am Takuplatz
Stillgelegt: Älterer Straßenbahnwagen in der alten Wendeschleife am Takuplatz
Im Jahre 1926 wurde der Schienenstrang für die Straßenbahnlinien nach Neuehrenfeld und Ossendorf über die Iltisstraße fertiggestellt. Der Takuplatz erhielt eine gleichnamige Haltestelle und eine Wendeschleife, die ganz um den Platz herumführte. Diese diente als Bedarfsendhaltestelle der Straßenbahnlinie 5 und bildete Anfang der siebziger Jahren zeitweise die Endhaltestelle für die Straßenbahnlinie 13. Letztere wurde ab 1974 aber endgültig über eine neue Strecke nach Köln-Mülheim geführt. Die Schleife wurde anschließend nur noch für Sonder- und Einsatzfahrten benutzt und im Januar 2004 stillgelegt.

Heute wird der Takuplatz von der Straßenbahnlinie 5 der KVB in Richtung des Kölner Stadtzentrums und Köln-Ossendorf angefahren. Da diese Linie zur Zeit mit sehr hohen Stadtbahnwagen betrieben wird, wurden im November 2004 provisorische 30cm-Bahnsteige aus Metallprofilen aufgebaut. Die Haltestelle wird heute täglich von 2.000 Fahrgästen genutzt.

Von Buslinien wird der Platz nicht angefahren. In den sechziger Jahren war er allerdings Endhaltestelle der damaligen Buslinie 37, die zu den Fordwerken fuhr.

Literatur

Johannes Maubach: Quer durch Ehrenfeld, Ehrenfelder Geschichtspfad (Teil 2), Eigenverlag Köln, 2002

Links

Wikipedia

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