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Letzte Änderung für Artikel Köln-Bickendorf: 02.01.2006 04:07

Köln-Bickendorf

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Rochuskirche in Bickendorf
Rochuskirche in Bickendorf
Rochuskapelle
Rochuskapelle
Bickendorf ist ein Stadtteil im Nordwesten von Köln im Stadtbezirk Ehrenfeld. Der Name Bickendorf stammt vermutlich von dem fränkischen Wort beck für Mund, Ausspruch, Gerichtsurteil oder auch Gerichtsstätte. Der Stadtteil erhält seinen Charakter vor allem durch ausgedehnte Arbeitersiedlungen , die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden, und zum Stadtrand hin durch ein Gewerbegebiet. Im Stadtteil leben etwa 16.000 Menschen (2003).

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Stadtteils Bickendorf war bereits von den germanischen Ubiern einige Jahrzehnte vor unserer Zeitrechnung besiedelt, wie archäologische Funde belegen. Man vermutet, dass später auf oder in der Nähe der Siedlungen auf den Gebiet von Bickendorf und dem benachbarten Ossendorf ein römischer Gutshof befand.

Als sicher gilt, dass sich sehr früh — ab dem 13. Jahrhundert — Klostergüter in Bickendorf befanden. Diese gelten als die eigentlichen Anfänge von Bickendorf und Ossendorf.

Über die Jahrhunderte blieb Bickendorf ein Bauerndorf mit mehreren Hundert Einwohnern, das kirchlich zur Pfarrei St. Bartholomäus auf dem Mechternhof gehörte, einem der drei Güter auf dem Terrain des späteren Ehrenfelds. Verwaltungstechnisch gehörte Bickendorf zur Erbvogtei Köln und zum Gerichtsbezirk Gereonis. Eine im 17. Jahrhundert erbaute Kapelle zu Ehren des Schutzheiligen gegen die Pest, St. Rochus , wurde 1733 renoviert und dabei verkleinert. Sie befindet sich an der heutigen Venloer Straße. Obwohl zur Mechternkirche gehörig, besuchten die Bickendorfer die von Franziskanern abgehaltene Frühmesse in der Rochuskapelle.

Seit 1838 begann man mit der Planung einer eigenen Kirche — St. Rochus — die 1849 fertiggestellt wurde. Die Mechternkirche war im Rahmen der französischen Besatzung und der damit einhergehenden Säkularisierung 1802 abgerissen worden.

Als 1843 Ehrenfeld gegründet wurde, hatte Bickendorf 345 Einwohner und gehörte wie ganz Ehrenfeld zur Bürgermeisterei Müngersdorf; ein Wachstum setzte recht schlagartig zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein, als die Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Wohnungsbau (GAG) 600 Arbeiterwohnungen in Bickendorf plante. In einem Architekturwettbewerb gewann ein Entwurf unter dem kölschen Motto „Lich, Luff und Bäumcher“ (Licht, Luft und Bäumchen). Es entstanden überwiegend Einfamilienhäuser, die zu Beginn vor allem von kinderreichen Familien bezogen wurden.

Gedenktafel an der Venloer Straße
Gedenktafel an der Venloer Straße
1935 errichtete die Stadt Köln auf dem Gelände des Sportvereins Schwarz-Weiß ein „Zigeunerlager“, wo in Barackensiedlungen Sinti und Roma unter Aufsicht zwangsangesiedelt wurden, um sie vom Wanderleben abzuhalten. 1937 lebten dort etwa 500 Menschen. Nachdem 1938 zunächst arbeitslose Sinti und Roma in das KZ Sachsenhausen gebracht wurden, löste man das Lager am 16. Mai 1940 vollständig auf und transportierte die Bewohner in das Sammellager in Köln-Deutz, von wo aus sie fünf Tage später nach Ostpolen deportiert wurden. Nach dem Krieg entstand auf dem Gelände erneut ein Wohnwagenlager von Sinti und Roma; 1958 schuf die Stadt in Köln-Roggendorf Wohnraum für sie. Der Künstler Gunter Demnig zog 1990 eine Schriftspur — MAI 1940 — 1000 ROMA UND SINTI — von dem Gelände in Bickendorf durch das Stadtzentrum bis zur Deutzer Messe. Im März 2001 wurde an der Kreuzung Venloer Straße/Matthias-Brüggen-Straße zusätzlich eine Gedenktafel errichtet, die an das Bickendorfer „Zigeunerlager“ erinnert.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche St. Rochus durch mehrere Bombenangriffe 1942 und 1944 vollständig zerstört. Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau und 1949 wurde eine neue Kirche am gleichen Ort eingeweiht.

Weblinks

Wikipedia

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