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Letzte Änderung für Artikel Köln-Vogelsang: 14.09.2005 11:29

Köln-Vogelsang

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Vogelsang ist ein Stadtteil von Köln im Bezirk Ehrenfeld, mit 7347 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2000) auf 3,62 km2. Das Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung hat seinen Standort in Vogelsang.

Geschichte

Die Siedlung Vogelsang (Zwitschersiedlung) entstand zwischen 1931 und 1939. 1937 entstand die katholische Pfarrkirche St. Konrad. Zeitenlauf und fleißige Hände schufen in diesem Stadtteil aus Zweckbauten, die nahezu alle in Selbst- und Nachbarschaftshilfe entstanden waren, hübsche Häuschen. Mit ihren vielen An- und Umbauten bilden sie heute eine wirkliche Wohnidylle, umrankt von Grün und Hausgärten.

Die Stadtrand- oder Erwerbslosensiedlung

Not macht bekanntlich erfinderisch, und auch die Gründung der Siedlung Vogelsang wurde aus Not geschaffen, aus der Not der Weltwirtschaftskrise von 1929. Die zahllosen Erwerbs- und Mittellosen lagen auf der Straße, ohne in einem nach heutigen Maßstäben geknüpften sozialen Netz Halt zu finden. Die Reichsregierung unter Kanzler Brüning entwickelte unterschiedliche Pro­gramme, um die schlimmste Not zu lindern. Parallel zu den bisherigen Siedlungsbauten - häufig genug in einfachster Gestaltung und Ausstattung -begann man Anfang der 30er Jahre, einen weiteren Siedlungstyp zu errichten, die so genannten Stadtrand- oder Erwerbslosensiedlungen. Sie sollten in renovierungsbedürftigen, überbevölkerten und mit sozialem Sprengstoff belasteten Großstadtgebieten Platz für die Sanierung schaffen und zugleich Erwerbslosen Beschäftigung, Lebensmut und Zukunftsaussichten bieten. Arbeitsmarktpolitisch rechnete man Ende der 20er Jahre auch für die Zukunft nicht damit, die hohe Zahl der Erwerbslosen abbauen zu können. Vielmehr ging man davon aus, dass man mit einem Sockel von zwei bis drei Millionen Ar­beitslosen auch bei stark verbesserter wirtschaftlicher Lage rechnen müsse. Als Konsequenz aus dieser Tatsache entwickelte man eine Siedlungskonzeption, die die Vorstellungen der Gartenstadtbewegung aufgriff, diese jedoch um eine sozialpolitische Komponente erweiterte. Sozialpolitisches Ziel dieses Sied­lungstyps war es, Teile der Industriearbeiterschaft ganz oder teilweise in den landwirtschaftlichen Produktionssektor zurückzuführen. Die neu zu errichten den Siedlungen sollten daher ihren Bewohnern die Möglichkeit der Voll- oder Zusatzversorgung durch Kleintierhaltung und Gemüseanbau ermöglichen. Daraus ergab sich, dass die Gartengrundstücke eine bestimmte Größe nicht unter­schreiten sollten. In der Regel sollten die einzelnen Siedlerstellen nicht unter 600 und nicht über 800m² groß sein. Die Möglichkeit einer späteren Vergrößerung der einzelnen Siedlerstellen durch zusätzliches Pachtland, wie in Vogelsang am Gelbspötterweg/Buchfinkenweg, am Zeisigweg und am Reiherweg, sollte da­bei bereits im Aufteilungsplan der Siedlung vorgesehen werden. Da man aus Kostengründen auf einen Anschluss an die öffentliche Kanalisation verzichtete, mussten die Fäkalien auf dem Grundstück verrieselt werden, was ebenfalls Grundstücke einer dafür vertretbaren Größe notwendig machte. Durch die Grundstücksgröße war auch bereits die Lage dieser Siedlungen vorgegeben; sie wurden am Stadtrand auf meist ehemals landwirtschaftlich genutzter Fläche er­richtet und als„Stadtrandsiedlungen" bezeichnet.

Vertraglich hatten die Siedler keinen Anspruch auf Gas- und Stromanschluss, jedoch wurde in der Praxis der Stromanschluss hergestellt. Bei der Vergabe sollten „besonders langfristig Erwerbslose oder kinderreiche Familien bevorzugt werden, die möglichst vom Lande stammen und daher ländliche Arbeiten gewohnt sind." (KStA. vom 24. November 1931).

Der städtebauliche Aufbau dieser Stadtrandsiedlungen zur Zeit der Weimarer Republik war denkbar einfach. Erschlossen wurde sie durch eine Verkehrsstraße, von der dann schmale Wohnstraßen abgingen. Ein weiterer Ausbau sollte je nach Zuteilung der Mittel erfolgen.

Wesentlich für Bau und Lage der Stadtrandsiedlungen waren bereits Mitte der 20er Jahre auch militärisch-taktische Überlegungen. Siedlungsformen dienten immer schon gleichzeitig der Landesverteidigung und der Waffentechnik. „Weiträumige Siedlungen, durch Waldgürtel voneinander getrennt, in Ein­schnitten und Tälern versteckt, bieten der Bevölkerung den besten Schutz ge­gen Luftangriffe. Da die Hauptverkehrsstrassen immer besonders feindlichen Angriffen ausgesetzt sind, sollen von ihnen alle Gebäude und Einrichtungen möglichst abgerückt werde."

Randsiedler machen Bauvorschläge

ln Erwartung der nächsten Reichszuweisungen -Einfamilienhaus für 2200.- Mark - Nachdem in der letzten Stadtverordnetenversammlung der Bau von 400 Rand­siedlerwohnungen durch die Gemeinnützige Wohnungsbau-AG gutgeheißen wurde, machten sich schon von mehreren Seiten Bedenken geltend, ob durch diese Art der Ausführung auch das ethisch Bedeutsamste am ganzen Randsiedlungsplan, das Aufgehen des einzelnen Siedlers in seiner Bauaufgabe er­reicht werden würde, und ob es nicht richtiger gewesen wäre, unter Heranzie­hung einer hinreichenden baupolizeilichen Aufsicht die Randsiedler selber, die sich zu einem Verein zusammengeschlossen hatten, einen Versuch der Siedlung in eigener Regie unternehmen zu lassen. Die Verwaltung erklärte sich denn auch bereit, von den nächsten Randsiedlungszuschüssen, die das Reich über­weisen würde, eine gewisse Summe abzuzweigen und den Randsiedlern un­mittelbar zur Verfügung zu stellen.

Inzwischen haben die Siedlungswilligen, zum größten Teil Bauhandwerker oder Baumeister oder im Gartenbau Erfahrene, ihren Verein eintragen lassen, haben alle Elemente, denen man etwa die Ausnutzung der Vereinigung zu persön­lichen Zwecken zutrauen könnte, ausgeschaltet und treten jetzt mit einem von dem jungen Architekten Klein ausgearbeiteten Bauplan an die Behörden, Ministerien und Ortsbehörden heran. Danach bleibt die Stadt Köln Träger des Unternehmens und liefert der Vereinigung unter Ausschaltung jeglicher Verdienstmöglichkeit des Vereinsvorstandes das Baumaterial und stellt das Bau­land im Wege des Erbbaurechts zur Verfügung. Sämtliche Bauarbeiten werden von der ersten Vermessung bis zum letzten Pinselstrich von den Siedlergruppen selbst geleitet. Solche Gruppen, die sechzehn Wohnungen in Einzelhäusern oder acht Doppelhäuser in Angriff zu nehmen hätte, würde 16 Mann umfassen, nämlich einen Techniker oder Polier als Leiter, drei Maurer, zwei Zimmerleute oder einen Zimmermann und einen Einschaler, einen Schlosser, einen Dach­decker und Klempner, einen Schreiner und einen Anstreicher sowie vier Un­gelernte oder nicht zum Baufach Zugehörige. Elektriker, Installateure und Gärtner sollen erst auf mehrere Gruppen aufgeteilt, zugewiesen werden.

Nach sparsamer, aber bis in die kleinste Einzelheit gehender Berechnung soll ein Einfamilienhaus ohne Grund und Boden, dessen Preis natürlich sehr von der Lage abhängig ist, 2235.- Mark kosten,eine Summe, die sich bei der Ausführung als Doppelhaus infolge Ersparnis der Trennwand auf 2150.- Mark ermäßigen würde.

Wir geben dem immerhin beachtenswerten Vorschlag der Randsiedlervereinigung ein Modell eines Doppelhauses und den Grundriss des Erdgeschosses bei. Dieses Erdgeschoss enthält 4 m² Flur, 14,3 m² Schlafzimmer, 13,1 m² Küche, 5,85 m² Wasch- und Futterküche und Badegelegenheit, WC und daran an­schließend den Kleinviehstall. lm Obergeschoss sind 2 Kinderschlafzimmer und 1 Trockenraum.

Sehenswertes

  • Vogelsanger Markt
  • St. Konrad
  • Der Wassermann
  • Das Biesterfeld
  • Die BMX-Rad-Strecke

Weblinks

Wikipedia

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