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Letzte Änderung für Artikel Köln-Ehrenfeld (Stadtteil): 15.02.2006 00:41

Köln-Ehrenfeld (Stadtteil)

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Ehrenfeld ist ein Stadtteil innerhalb des gleichnamigen Kölner Stadtbezirks 4. Das im Kölner Westen liegende Viertel gehört seit 1888 zur Stadt Köln. Die Eingemeindung erfolgte im Rahmen der Bau- und Industrie-Expansion ins "Ziegelfeld", wie das weitgehend unbebaute Gebiet damals genannt wurde. Das Stadtbild wird heute von Bürgerhäusern aus der Gründerzeit, Industriedenkmälern, Kriegsbaulücken füllenden Mietshäusern aus den 1950er und 60er Jahren sowie vom Wohnturm des Herkules-Hochhauses aus den 70ern geprägt.

Das ehemalige Arbeiter- und Industriestadtviertel hat heute einen hohen Anteil von Migranten . Entsprechend bunt ist die Geschäftswelt mit zahlreichen türkischen, italienischen, arabischen oder chinesischen Einkaufsmöglichkeiten. Ehrenfeld ist stellenweise aber auch als sozialer Brennpunkt bekannt, der eine hohe Arbeitslosenquote aufweist. Dennoch ist das Wohnen in Ehrenfeld "in Mode" - steigende Mieten und eine wachsende Zahl von Szenekneipen zeugen vom langsamen Wandel des Viertels.

Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte Ehrenfelds

An der Westperipherie wuchs eine neue moderne Stadt über die historischen Hofgiebel hinaus. Dem Vordringen Kölns vor die Tore der Stadt, der Bau- und Industrie-Expansion ins "Ziegelfeld", verdankt Ehrenfeld seine Entstehung.

Archäologische Funde bezeugen hier antike Siedlungen. St. Mechtern ist frühgeschichtliche Stätte. 1840 lebten hier 32 Menschen in drei Häusergruppen. Ehrenfeld ist urkölsches Kappesbooreland, die Höfe im Besitz Kölner Klöster .

1845 wurde der Anstoß zur Gründung von Ehrenfeld gegeben. Vom sozialen Grundgedanken geprägt, wurden preiswerte Wohnungen für Arbeiter geschaffen. Ehrenfeld gehörte zur Bürgermeisterei Müngersdorf im Landkreis Köln. 1867 wurde Ehrenfeld selbständige Gemeinde. “Mit stolzgeschwellter Brust” nahmen die Ehrenfelder 1875 ihre Rangerhöhung in den ,Stand der Städte‘ zur Kenntnis. Das Stadtrecht folgte jedoch erst 1879 .

1863 war das “Marktkapellchen” entstanden. Zehn Jahre später wurde der erste Gottesdienst in St. Joseph gefeiert. Öffentliche Einrichtungen wie Post und Bahnstation hielten mit der Entwicklung Schritt.

Ehrenfelder Rathaus an der Venloer Straße auf einer Postkarte aus dem Jahre 1902
Ehrenfelder Rathaus an der Venloer Straße auf einer Postkarte aus dem Jahre 1902
In jenen Tagen bekundet der Ehrenfelder Stadtrat : "Aus geringen Anfängen ist in der kurzen Zeit von noch nicht 30 Jahren eine schöne, blühende Stadt von 15.000 Einwohnern entstanden, deren Bewohner durch Fleiß, Tüchtigkeit und Gemeinsinn sich auszeichnen, deren Industrie weit über die Grenzen unseres Vaterlandes berühmt ist."

Fleiß und Bürgersinn schaffen 1880 ein Rathaus an der Venloer Straße, das als architektonisch bedeutendes Profanwerk der Neugotik in Kölns Vororten gilt. 1888 kehrt Ehrenfeld in die Arme seiner Urheberin, der Mutter Colonia, zurück. Jahre des Aufschwungs folgen.

Dann beginnt 1939 die leidvolle Kriegsepoche, die am 6. März 1945 mit dem Einrücken der Amerikaner auf der Venloer Straße beendet wird. Köln, einst "der Welt Crone", ist ein Trümmerhaufen. Ehrenfeld, 55 mal Ziel feindlicher Luftangriffe, war hart getroffen.

Doch die Bürgerschaft legt Hand an: Eine neue, lebenskräftige Stadt entsteht von Neuem, gewinnt ihre Schönheit wieder. Mit dem spezifischen Kölner "Aroma", das sich zusammensetzt aus den Düften von kölschem Sester-Bier, Rievkooche , Knoblauch, Blootwoosch (Flönz) und einem feinen Hauch "Sibbenunveezichelf" (4711).

Geschichtsträchtige Orte in Ehrenfeld

Marktkapelle St. Mariä Himmelfahrt

Marktkapelle St. Mariä Himmelfahrt
Marktkapelle St. Mariä Himmelfahrt
Die Kapelle wurde von Johann und Cäcillie Wahlen für den Gottesdienst der Ehrenfelder Katholiken gestiftet und von Vincenz Statz 1860 gebaut. Die am Giebel angebrachten Skulpturen stellen St. Antonius und St. Johannes Babtist dar. 1944 wurde die Kapelle bei Bombenangriffen zerstört und 1955 durch Karl Band wieder aufgebaut und zu einer Gedenkstätte an die Opfer des Zweiten Weltkrieges gemacht. 1888 Rekonstruktion des Reliefs über dem Portal.

Katholische Kirche St. Peter

Der Grundstein für St. Peter wurde am 1. Oktober 1899 gelegt. Eingeweiht wurde die dreischiffige neugotische Backstein-Hauptkirche am 29. Juni 1901 . Die Kirche, die nach den Plänen von Theodor Roß gebaut wurde, wird auch Ehrenfelder Dom genannt. Die Turmhöhe beträgt 62 Meter. 1944 wurde der Bau teilweise zerstört und 1948 wieder eingeweiht. Glasarbeiten aus dem Jahr 1978 von Professor Hermann Josef Baum stellen die vier Elemente dar.

Schulgebäude Geisselstraße

Das 1863 als Katholische Volksschule eröffnete Gebäude ist das älteste Schulgebäude Ehrenfelds. Zeitweise diente es als Berufsschule und Schule für Lernbehinderte; heute ist es ein städtisches Wohnheim.

Haus Mertens (Venloerstr. 260)

Haus Mertens hat die älteste Hausfassade Ehrenfelds. Erbaut wurde es im Jahre 1853 als Dreifensterhaus in Backstein; ein seitlicher Anbau wurde nach 1894 hinzugefügt. Von 1866 bis 1971 war das Haus im Besitz der Familie Mertens (Metzgerei; heute gibt es einen Blumenladen im Erdgeschoss)

Krankenhaus Stammstraße 57/59

Das erste Ehrenfelder Krankenhaus wurde 1868 bis 1888 von den Armen Schwestern vom Heiligen Franziskus geführt (danach in der Schönsteinstraße). Die benachbarte neoromanische Krankenhauskapelle war den Heiligen Drei Königen geweiht und wurde 1955 abgerissen.

Helios-Leuchtturm
Helios-Leuchtturm
Evangelische Kirche Rothehausstraße
Evangelische Kirche Rothehausstraße
Katholische Kirche St. Joseph
Katholische Kirche St. Joseph

Katholische Kirche St. Joseph

Die dreischiffige neugotische Basilika ohne Querschiff wurde 1872 nach Plänen von Vincenz Statz gebaut und 1873 geweiht. 1913 wurde der heutige Kirchturm durch Franz Statz angebaut. 1942 zerstört, wurde sie 1949 bis 1955 in vereinfachter Form von Otto Bongartz wieder aufgebaut. Das Glasfenster wurde nach den Entwürfen des Holländers Jan Schoenaker 1958 von der Firma Straußfeld hergestellt.

Evangelische Kirche Rothehausstraße (Friedenskirche)

Die Kirche wurde 1876 nach den Plänen des Baumeisters Carl Coeper im Berliner Rundbogenstil gebaut. 1877 wurde der Turm fertiggestellt (Höhe 41,5 Meter). Das Chormosaik von 1922 diente als Krieger-Ehrenmal. 1942 bis 1944 wurde die Kirche teilweise zerstört, 1949 wieder aufgebaut und 1950 in Friedenskirche umbenannt. Eine Restaurierung erfolgte 1975 bis 1977.

Ehemalige Helios-Fabrik mit Leuchtturm

Der Heliosturm wird oft als Wahrzeichen Ehrenfelds bezeichnet. Er gehörte zur 1930 erloschenen Helios AG, die Pionierleistungen auf dem Gebiet der Elektrotechnik hervorbrachte und unter anderem auch Leuchttürme und -feuer herstellte. Zu diesem Industriedenkmal gehört außerdem das ehemalige Verwaltungsgebäude an der Venloer Straße sowie die große Produktionshalle des Unternehmens.

Neptunbad

Das Neptunbad wurde 1912 in Betrieb genommen und als erste neuzeitliche Badeanstalt in den Kölner Vororten eröffnet. Der gesamte Innenbereich wurde im Jugendstil gestaltet; die Statue des jungen "Neptun" zierte die Schwimmhalle. 1994 wurde die Badeanstalt geschlossen und seit 2002 als "Health Club & Spa", das innenarchitektonisch an die alten Traditionen anknüpft, wieder eröffnet.

Haus Scholzen

Der ehemalige "Ehrenfelder Hof" und Haus der Casinogesellschaft ist seit 1907 im Besitz der Familie Scholzen, die ein traditionelles Restaurant mit eigener Hausbrennerei betreibt. Von 1872 bis 1876 fanden hier auch die Gottesdienste der Evangelischen Gemeinde statt.

Muelhens / 4711

Gegründet 1792 - seit 1874 als "Parfümeriefabrik Ferdinand Muelhens" - ist das Unternehmen in der Vogelsanger Straße 100 ansässig. Der alte Werbespruch von 4711 lautete: "Duft aus Ehrenfeld in aller Welt (4711)". Das Verwaltungsgebäude wurde 1961 nach Plänen des Architekten Koep gebaut. Als zu Beginn der 90er Jahre die Produktion nach Bickendorf ausgelagert wurde, wurden architektonisch interessante Teile des Gebäudes 1996 zum Barthonia Forum umkonzipiert.

Haus Körnerstraße 98

Die Halbvilla im Stil des Historismus mit Schmuckelementen der italienischen Renaissance wurde 1877 von X. Lieck, Direktor der Kunstgießerei Liek und Plümacher, gebaut. In den Nischen an der Seitenfront stehen die Figuren von Pluto und Merkur ; sie versinnbildlichen den Beruf des ersten Hausbesitzers (Pluto = Gott der Schmiede; Merkur = Gott der Kaufleute)

Synagoge Körnerstraße/Bunker

Die Ehrenfelder Synagoge wurde 1927 nach Entwürfen des Architekten Robert Stern erbaut. Sie diente rund 2000 Mitgliedern der jüdischen Gemeinde in Ehrenfeld als Gebetshaus. Am 9. November 1938 wurde sie in der nationalsozialistischen Pogromnacht zerstört.
Gedenktafel für die Synagoge in Köln Ehrenfeld
Gedenktafel für die Synagoge in Köln Ehrenfeld
Auf dem Nachbargelände wurde 1942/43 ein Bunker errichtet, der 1945-1955 als Notunterkunft für Wohnungssuchende diente. Zuletzt instandgesetzt wurde das Gebäude 1983/84. Eine Zeit lang fanden hier Kulturveranstaltungen der Initiative "Gestaltwechsel" statt, was aus Brandschutzgründen jedoch eingestellt wurde; seither dient der Bunker als Lager für Feuerwehr und Katastrophenschutz. Seit 1995 steht er unter Denkmalschutz. Es sind Bestrebungen im Gange, den Bunker wieder regelmäßig für Kulturveranstaltungen zu nutzen.

Katholische Kirche St. Mechtern

Hier soll die Hinrichtungsstätte des heiligen Gereon und seiner Thebäischen Legion liegen. 1954 wurde die sechste Mechternkirche von Rudolf Schwarz am historischen Ort gebaut. Turmstumpf der 5. Mechternkirche mit Ausmalungen von Peter Hecker. Der Name Sankt Mechtern ist durch die mundartliche Veränderung von "ad marthyres sanktos"-"Zu den heiligen Märtyrern " gekommen Schon 1582 fanden hier protestantische Predigten statt. 1996 fand man Reste einer römischen Landvilla zwischen Thebäerstraße, Barthelstraße und Mechternstraße. Der Mechternbrunnen von 1927 trägt die Inschrift: "Heilige Stätte, geweiht durch Gereons Blut und der Brüder, kündest des Glaubens Sieg über die heidnische Welt". In direkter Nachbarschaft zur Mechternkirche befindet sich auch ein Altenheim, das heute den Namen der Legion des heiligen Gereon trägt: "Johanneshaus Thebäerforum" (der erste Teil des Namens deutet auf die Ausrichtung der Seniorenanlage auf das Johannes-Evangelium hin).

Gedenktafel für Opfer des NS-Regimes

Gedenktafel für Opfer des NS-Regimes
Gedenktafel für Opfer des NS-Regimes

An der Venloer Straße/Ecke Schönsteinstraße befindet sich eine Gedenktafel für verschleppte Zwangsarbeiter und an dieser Stelle hingerichtete Regimegegner. Unter anderem wurden an dieser Stelle jugendliche der Ehrenfelder Gruppe (siehe auch: Edelweißpiraten ) öffentlich am Galgen hingerichtet.

Blau-Gold-Turm im Leo-Amann-Park

Der Turm im Park hinter dem Bürgerzentrum Bütze ist als technisches Baudenkmal Wasserturm in der Denkmalliste der Stadt Köln (Nr. 2834) eingetragen. Das ehemalige VDM-Gebäude (Vereinigte Deutsche Metallwerke) wurde von der Bürgergarde Blau-Gold von 1904 e.V. restauriert und verfügt über Remise , Funduskammer, Gesellschaftsraum und eine Dachterasse.

Gründungsstätte Horch (Heute Audi)

Gedenktafel an Horch
Gedenktafel an Horch

1899 gründete August Horch die Firma Horch (A. Horch & Cie.) am heutigen Standort der Stadtsparkasse auf der Venloerstr.

Weblinks

Wikipedia

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