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Letzte Änderung für Artikel Max Windmüller: 04.02.2006 15:24

Max Windmüller

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Max Windmüller, genannt Cor (* 7. Februar 1920 in Emden, Ostfriesland; † 21. April 1945 in Cham , Bayern) war ein deutsch- jüdischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus . Nach der Flucht der Familie in die Niederlande schloss er sich der Gruppe Westerweel an und rettete vielen jüdischen Kindern und Jugendlichen das Leben.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Max Windmüller wurde als Sohn des Schlachters und Viehhändlers Moritz Windmüller sowie Jette Windmüller, geb. Seligmann, als eines von fünf Kindern geboren. Die Eltern geben ihm den Vornamen Max nach dem im Ersten Weltkrieg gefallenen Bruder des Vaters. Von 1926 bis 1933 besucht er die jüdische Volksschule in Emden. In seinem letzten Schuljahr wird er Mitglied der sozialistischen Arbeiterjugend .

1933 beginnt die Flucht der Familie in die Niederlande , nachdem die nationalsozialistischen Behörden dem Vater die Gewerbeerlaubnis entzogen haben. Die Flucht führt die Familie über Delfzijl nach Beilen zu einer Schwester der Mutter. Von dort geht es weiter nach Groningen , wo er sich mit seinem Bruder Isaak einer Gruppe anschließt, welche die Auswanderung von Jugendlichen nach Palästina organisiert. Sein Bruder Isaak wird Leiter dieser Gruppe, und Windmüller absolviert als Vorbereitung für die Auswanderung nach Palästina eine landwirtschaftliche Ausbildung auf einem Bauernhof in der Nähe von Assen . Kurz vor Ausbruch des Krieges im Jahre 1939 flieht sein Bruder Isaak mit dem illegalen Auswandererschiff Dora nach Palästina.

Max, der auch schon an Bord war, wird von Rue Cohen, dem Organisator der Ausbildung für Palästina-Pioniere, dazu bewogen, wieder an Land zu gehen; er soll weiter beim Aufbau der Hachscharah helfen, die junge Juden aus Deutschland und Österreich zur Ausbildung für Palästina auf holländischen Bauernhöfen unterbringt.

1940 werden die Niederlande vom deutschen Reich überfallen und besetzt. Nun sind auch die dort lebenden Juden dem deutschen Regime unterworfen. Im Jahr 1941 kommt es für die Juden in den Niederlanden zu einem traumatisierenden Erlebnis, als 900 junge Juden von den deutschen Besatzern gefangen genommen und in das KZ Mauthausen deportiert werden. Bis Ende September sind nahezu alle ermordet worden, und die Deutschen drohen jedem, der ihren Anforderungen nicht folgt, mit der Deportation nach Mauthausen.

Durch dieses Erlebnis geprägt, bereiten sich viele der auswanderungswilligen Jugendlichen auf ein Leben im Untergrund vor. Dabei werden sie von holländischen Helfern unterstützt. Windmüller lernt seine spätere Verlobte Metta Lande kennen, eine aus Wien geflüchtete Jüdin. Im Juli 1942 beginnen die Nationalsozialisten mit den Massendeportationen aus den Niederlanden, zehntausende Juden werden in das KZ Westerbork verbracht, von wo aus wöchentlich Transporte in die Vernichtungslager Auschwitz und Sobibor starten. Unter den deportierten befinden sich auch die Mutter Windmüllers sowie sein Bruder Salomon nebst Frau und wenige Wochen altem Kind.

Windmüller versteckt sich in dieser Zeit mit seinem jüngeren Bruder Emil an verschiedenen Orten in den Niederlanden, so auch 13 Monate auf Dachböden in Amsterdam und Haarlem . Er schließt sich der später so genannten Gruppe Westerweel an, deren Leiter der überzeugte Pazifist Joop Westerweel ist. Diese Gruppe hatte sich der Organisation von Verstecken und Ausweispapieren bei nichtjüdischen Holländern verschrieben. Am 14. August 1942 erfährt der Amsterdamer Judenrat von der geplanten Deportation aller Kinder, Jugendlichen und ihrer Erzieher. Die Gruppe um Windmüller wird hierüber von rechtzeitig Erika Blüth informiert, so dass alle rechtzeitig untertauchen können. Windmüller allerdings wird zum ersten Mal von der Gestapo gefasst und in das KZ Westerbork verbracht, kann aber schon nach zwei Tagen in einem Wäschewagen fliehen. Er taucht bei Freunden in Haarlem unter. Er erhält neue Papiere, heißt jetzt offiziell Cornelius Andringa und nennt sich Cor. Unter diesem Namen ist er ab 1943 / 1944 Verbindungsmann der Juden im besetzten Frankreich . Mit seiner Gruppe organisiert er Fluchtwege in den Süden Frankreichs und über die Pyrenäen nach Spanien . Weiterhin will Windmüller den jüdischen Widerstand in Frankreich in Verbindung mit dem britischen Geheimdienst bringen, wird dabei jedoch enttarnt, da ihre Kontaktleute als Doppelagenten für den britischen Geheimdienst und die Gestapo arbeiten.

Am 18. Juli 1944 wird ein geheimes Treffen der Jüdischen Résistance von der Gestapo gestürmt. Windmüller und andere bedeutende Mitglieder des jüdischen Widerstands werden verhaftet, so André Amar , Henri Pohoryles , Ernest Appenzeller , César Chamy und Maurice Loebenberg . Sie werden in das Gestapo-Hauptquartier verbracht und harten Verhören unterzogen, an denen Loebenberg stirbt. Der Rest wird über das Gefängnis Fresnes in das Lager Drancy verbracht. Als die Befreiung des Lagers durch alliierte Truppen kurz bevorsteht, werden Cor und weitere 50 Personen mit dem letzten Transport aus dem Konzentrationslager Flossenbürg getrieben. Von dort geht es weiter nach Dachau wo schließlich nur noch 300 Häftlinge ankommen, der Rest ist unterwegs an Entkräftung gestorben oder von der SS umgebracht worden. Am 21. April 1945 wird Max Windmüller von einem SS- Mann erschossen, nachdem er sich entkräftet ( Lungenentzündung und Fieber ) aus der Kolonne entfernt hatte, um sich auszuruhen.

Nachwirkung

Etwa 100 junge Juden wurden von Windmüller persönlich in die Freiheit geschleust, die gesamte Gruppe Westerweel kommt auf 393 gerettete Juden.

Gedenken

  • 1946 erhält Windmpüller posthum die Medaille der Résistance Francaise.
  • An Leben und Taten Windmüllers wird heute in Yad Vashem erinnert.
  • Im Westerweel-Gedächtniswald, in der Nähe von Haifa , steht ein Denkmal für Joop Westerweel , Max Windmüller und ihre Mitstreiter aus der jüdischen Widerstandsbewegung.
  • Im Museum der Ghetto -Kämpfer Beit Lochamei ha Ghettaot ( Israel ) wird er als Widerstandskämpfer geehrt.
  • Die Stadt Emden hat die ehemalige Webergildenstraße am 8. November 1998 in Max-Windmüller-Straße umbenannt.
  • Im Konzentrationslager Flossenbürg befindet sich eine Gedenkstätte.

Literatur

Arbeitskreis Juden in Emden (Hrsg.), Max Windmüller (1920 – 1945) - Eine Recherche von Klaus Meyer Dettum, Emden 1997

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Max Windmüller aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Max Windmüller verfügbar.

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