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Letzte Änderung für Artikel Academia Julia: 19.01.2006 22:22

UniversitÀt Helmstedt

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Abbildung der Helmstedter UniversitÀtsgebÀude im 17. Jahrhundert mit den vier FakultÀtswappen
Abbildung der Helmstedter UniversitÀtsgebÀude im 17. Jahrhundert mit den vier FakultÀtswappen

Die UniversitÀt Helmstedt (Academia Julia oder Academia Julia Carolina oder "academia helmstadiensis") war die erste protestantische UniversitÀt in Norddeutschland und bestand von 1576 bis 1810 .

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Die Academia Julia wurde am 15. Oktober 1576 von Herzog Julius, FĂŒrst von Braunschweig-WolfenbĂŒttel, in Helmstedt als erste protestantische UniversitĂ€t Norddeutschlands gegrĂŒndet. Rektoren wurden aus Tradition immer die Herzöge und FĂŒrsten von Braunschweig-WolfenbĂŒttel. Den Anfang machte der zwölfjĂ€hrige Sohn des GrĂŒnders, der spĂ€tere Herzog Heinrich Julius.

Durch zahlreiche berĂŒhmte Persönlichkeiten verbreitete sich der Ruf der neuen Hochschule. Im Jahre 1625 war die UniversitĂ€t Helmstedt die drittgrĂ¶ĂŸte UniversitĂ€t des deutschen Sprachraums. Im Jahre 1592 wurde mit dem Bau des spĂ€teren HauptgebĂ€udes, des Juleums, begonnen.

Der Lehrbetrieb der UniversitĂ€t gliederte sich in die drei berufsbezogenen FakultĂ€ten Theologie , Jura und Medizin sowie der grundlegenden FakultĂ€t Philosophie mit den Sieben Freien KĂŒnsten .

Durch die Errichtung weiterer Hochschulen in Norddeutschland, z.B. die UniversitÀt Kiel , begann in der zweiten HÀlfte des 18. Jahrhunderts die AttraktivitÀt Helmstedts nachzulassen. Im Jahre 1795 studierten nur noch 97 junge MÀnner in Helmstedt.

WĂ€hrend der Zeit der französischen Besetzung wurde die UniversitĂ€t Helmstedt zum Ende des Wintersemester 1809 / 1810 zugunsten der anderen welfischen HochschulgrĂŒndung, der UniversitĂ€t Göttingen , von JĂ©rĂŽme Bonaparte , dem Halbbruder Napoleons , aufgelöst.

Die Studenten der UniversitĂ€t Helmstedt waren fĂŒr ihre ausgeprĂ€gte Neigung zu Duellen bekannt. Ein zeitgenössisches Sprichwort der deutschen Studentenschaft lautete:

„Wer von Jena kommt ohne Weib,
Von Wittenberg mit heilem Leib,
Von Helmstedt ungeschlagen,
Der hat von GlĂŒck zu sagen.“

Der Schriftsteller Wilhelm Raabe machte ein bekanntes Helmstedter Studentenduell aus dem Jahr 1584 zum Gegenstand seiner ErzÀhlung "Die alte UniversitÀt" ( 1858 ).

Die ehemalige UniversitÀtsbibliothek Helmstedt besitzt noch heute einen bedeutenden Buchbestand von ca. 35.000 Titeln, vorwiegend aus der Zeit von 1490 - 1810.

Bekannte Persönlichkeiten

Wappen der UniversitÀt Helmstedt "Ex Forti Dulcedo"; das Siegel zeigt den biblischen Kampf zwischen Simson und einem Löwen
Wappen der UniversitÀt Helmstedt "Ex Forti Dulcedo"; das Siegel zeigt den biblischen Kampf zwischen Simson und einem Löwen

An der Helmstedter UniversitÀt lehrten oder studierten unter anderem folgende Personen:

  • Johannes Caselius (1533-1613), Philosoph und Humanist
  • Giordano Bruno (1548-1600), Philosoph und Dichter
  • Johann Arndt (1555-1621), Theologe
  • Leopold Hackelmann (1563-1619), Rechtsgelehrter
  • Otto von Guericke (1602-1686), Jurist und Naturwissenschaftler
  • Sethus Calvisius (1556-1615), Komponist
  • Georg Calixt (1586-1656), Theologe
  • Johann Stucke (1587-1653), Jurist
  • Hermann Conring (1606-1681), Universalgelehrter
  • Justus Georg Schottelius (1612-1676), Sprachgelehrter
  • Johannes Henichius (1616-1671), Theologe
  • Heinrich Meibom (1638-1700), Mediziner und Dichter
  • Johann Fabricius (1644-1729), Theologe
  • Konrad Barthold Behrens (1660-1736), Arzt und Historiker
  • Lorenz Heister (1683-1758), Mediziner
  • Augustin Leyser (1683-1752), Jurist
  • Johann Lorenz von Mosheim (1693-1755), Theologe
  • Paul Gottlieb Werlhof (1699-1767), Mediziner
  • Anton Wilhelm Amo (1700-1754), Philosoph; erster schwarzafrikanischer Student Europas
  • Gottfried Christoph Beireis (1730-1809), Mediziner und Chemiker
  • Wilhelm Abraham Teller (1734-1804), Theologe
  • Johann Georg Jacobi (1740-1814), Dichter
  • Heinrich Philipp Sextro (1746-1838), Theologe
  • Joachim Heinrich Campe (1746-1818), Schriftsteller und Verleger
  • Heinrich Philipp Konrad Henke (1752-1809), Theologe
  • Johann Friedrich Pfaff (1765-1825), Mathematiker
  • Carl Friedrich Gauß (1777-1855), Mathematiker und Astronom
  • Wilhelm Gesenius (1786-1842), Theologe

Literatur

  • Peter Baumgart und Ernst Pitz: "Die Statuten der UniversitĂ€t Helmstedt", Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1963
  • Hans Haase: "Die UniversitĂ€t Helmstedt 1576-1810", Bremen/WolfenbĂŒttel 1976
  • Hans-Ehrhard MĂŒller: "Helmstedt - die Geschichte einer deutschen Stadt", 2. Aufl. 2004, S. 360 - 433
  • Wiebke Kloth: "Die UniversitĂ€t Helmstedt und ihre Bedeutung fĂŒr die Stadt Helmstedt", Landkreis Helmstedt 2003

Weblinks

Wikipedia

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