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Letzte Änderung für Artikel Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel: 16.02.2006 02:49

Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel

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Das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel war ein Teilfürstentum des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg, dessen Geschichte sich durchzahlreiche Teilungen und erneute Zusammenführungen auszeichnete. Verschiedene Teildynastien der Welfen regierten Braunschweig-Wolfenbüttel bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation im Jahre 1806 . Durch den Wiener Kongress entstand im Jahre 1814 der Nachfolgestaat Herzogtum Braunschweig.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nachdem Otto das Kind , Sohn Heinrichs des Löwen, den früheren Allodialbesitz seiner Familie (im Bereich des heutigen östlichen Niedersachsens und nördlichen Sachsen-Anhalts gelegen) vom Kaiser Friedrich II. am 21. August 1235 als Reichslehen unter der Bezeichnung Herzogtum Braunschweig-Lüneburg erhalten hatte, wurde das Land in den Jahren 1267 / 1269 von seinen Söhnen aufgeteilt.

Albrecht I. (auch Albrecht der Lange genannt) ( 1236 - 1279 ) erhielt die Gebiete um Braunschweig-Wolfenbüttel, Einbeck-Grubenhagen und Göttingen-Oberwald. Er begründete damit das Alte Haus Braunschweig und legte die Grundlage für das später so genannte Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Sein Bruder Johann ( 1242 - 1277 ) erbte die Lande um Lüneburg. Er begründete das Alte Haus Lüneburg. Die Stadt Braunschweig blieb gemeinsames Herrschaftsgebiet.

Im Bereich Braunschweig(-Wolfenbüttel) kam es in den folgenden Jahrzehnten zu weiteren Teilungen. So spalteten sich zeitweilig die Linien Grubenhagen und Göttingen ab. Im Jahre 1432 spalteten sich die vom (inzwischen) Mittleren Haus Braunschweig hinzugewonnenen Ländereien zwischen Deister und Leine als Fürstentum Calenberg ebenfalls ab. Es folgten weitere Zusammenführungen und erneute Teilungen.

Inzwischen waren die Herzöge die ständigen Auseinandersetzungen mit den Bürgern der Stadt Braunschweig leid und verlegten im Jahre 1432 ihre Residenz in die Wasserburg Wolfenbüttel, die in einer sumpfigen Niederung des Flusses Oker ungefähr zwölf Kilometer südlich von Braunschweig lag. Das hier entstandene Schloss der Braunschweig-lüneburgischen Herzöge war - im Verbund mit dem der herzoglichen Kanzlei, dem Konsistorium , den Gerichten, und dem Archiv - zur Schaltzentrale eines riesigen Gebietes, von der aus der Wolfenbüttel-Braunschweigische Teil des Gesamtherzogtums regiert wurde. Für lange Zeit unterstanden ihr auch die Fürstentümer Calenberg-Göttingen und Grubenhagen , das Fürstbistum Halberstadt, große Gebiete des Fürstbistums Hildesheim und die Grafschaften Hohnstein und Regenstein, die Herrschaften Klettenberg und Lohra sowie Teile von Hoya an der Unterweser. Der Bedeutung des Hofes entsprach die Zahl benötigter Handwerker. Für diese, für Bürger und herzogliche Einrichtungen entstanden hunderte von Fachwerkgebäuden , anfangs ungeordnet, später auf herzoglichen Befehl ausgerichtet und brandtechnisch abgesichert. Auf dem Höhepunkt der Stadtentwicklung folgte der Heinrichstadt die Auguststadt im Westen und die Juliusstadt im Osten.

Nach der nunmehr zwölften Teilung im Jahre 1495 , bei der das Fürstentum Braunschweig-Calenberg-Göttingen wiederum in seine Bestandteile zerlegt wurde, erhielt Herzog Heinrich der Ältere das Land Braunschweig, für das nun die neue Residenz Wolfenbüttel namengebend wurde. Die Bezeichnung Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel setzte sich durch.

Es folgten die Regierungszeiten der Herzöge Heinrich der Jüngere, Julius und Heinrich Julius, unter deren Herrschaft die Residenz Wolfenbüttel ausgebaut und das Fürstentum deutschlandweit Bedeutung erlangen sollte.

Ab 1500 wurde Braunschweig-Wolfenbüttel Teil des Niedersächsischen Reichskreises.

Im Dreißigjährigen Krieg war Wolfenbüttel die stärkste Festung Norddeutschlands, überstand aber die Kriegszeit nur schwer beschädigt. Die Wolfenbütteler Linie starb auch während des Krieges aus.

Im Jahre 1635 trat Herzog August der Jüngere aus der Nebenlinie Lüneburg-Dannenberg die Herrschaft im Fürstentum an und begründete das Neue Haus Braunschweig. Unter seiner Regierung erreichte Wolfenbüttel die höchste kulturelle Blüte, einer seiner größten Leistungen war der Aufbau der Wolfenbütteler Bibliothek , die zu der Zeit die größte Europas war. Im Jahre 1671 wurde ein alter Wunschtraum der Welfen-Herzöge wahr. Die gemeinsame Streitmacht der Teildynastien konnte die Stadt Braunschweig zurückerobern und in seinen Herrschaftsbereich eingliedern.

Nach dem erneuten Aussterben der Teildynastie musste 1735 noch mal eine Nebenlinie einspringen, diesmal die 1666 begründete Linie Braunschweig-Bevern.

In den Jahren 1753 / 1754 wurde die Residenz der Herzöge von Wolfenbüttel wieder nach Braunschweig, in das neu erbaute Braunschweiger Schloss, zurückverlegt.

Die seit dem 15. Jahrhundert bestehende städtische Unabhängigkeit Wolfenbüttels ging damit verloren. Der Herzog vollzog somit, was Trend war und dabei störte auch nicht, dass der von Hermann Korb 1718 begonnene Schlossneubau am “ Grauen Hof ” noch nicht fertig war. Die Auswirkungen auf Wolfenbüttel waren katastrophal, wie an den später entstandenen Fachwerkbauten abzulesen ist. 4000 Bürger folgten der herzoglichen Familie und Wolfenbüttels Bevölkerung sank von ehemals 12.000 auf 7.000. Lediglich das Archiv , das Kirchenamt und die Bibliothek blieben als Brücke zurück. Aus Braunschweig vernahm man Spott: Wolfenbüttel sei zum "Witwensitz" verkommen.

Die weiten Gartenflächen vor den drei Stadttoren (Herzogtor, Harztor, Augusttor) wurden den ehemaligen Gärtnern auf Erbpacht überlassen. Als Folge daraus entstanden Konservenfabriken, welche Wolfenbüttel bis ins letzte Jahrhundert prägten. Vor dem Herzogtor wuchs die Zahl der Gärten, die sich schließlich bis zum Lechlumer Holz erstreckten. An dessen Südrand grüßte das 1733 anstelle eines Gartenhauses errichtete Lustschlösschen Antoinettenruh , ein Werk des für Wolfenbüttel so bedeutsamen Baumeisters Hermann Korb . Wolfenbüttel wurde zur Stadt der Schulen, 1753 wurde das Lehrerseminar gegründet, das im Waisenhaus begann und später in das Gebäude der heutigen Harztorwall-Schule umzog.

In Carls I. Epoche fallen große Leistungen auf kulturellem und wissenschaftlichem Gebiet: das Theater wurde gefördert und die Bildung vorangetrieben. 1753 wurde das herzogliche Kunst- und Naturalienkabinett - Vorläufer des Naturhistorischen Museums, gegründet. Die reichhaltigen Sammlungen waren von den braunschweigischen Herzögen zusammengetragen worden war. Gefördert wurde dieses Vorhaben von Abt Jerusalem, den Gründer des Collegium Carolinum. Nicht mehr Wolfenbüttel, sondern Braunschweig erlebte nun eine kulturelle Blüte.

Im August 1784 hielt sich Johann Wolfgang von Goethe in einer politischen Mission in Braunschweig auf, als er als Weimarscher Minister seinen Herzog Carl August begleitete. In einer Situation, in der sich die politische Lage zwischen Österreich und Preußen wieder einmal zugespitzt hatte, planten die deutschen Klein- und Mittelstaaten als ausgleichende Kraft einen Fürstenstaat. Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig sollte für diesen Fürstenbund gewonnen werden, was am 30. August dann auch gelang.

Die geheime Mission war als Familienbesuch zur Zeit der Herbstmesse getarnt; das Hofleben bestimmte den Aufenthalt, wohnte man doch im Residenzschloss am Bohlweg. Nicht ohne Ironie berichtet Goethe: "was unseren guten Herzog anlangt, so langweilt er sich schrecklich. Er möchte gern Anteil nehmen, möchte gerne was bedeuten. Der streng bemessene Gang des ganzen hiesigen Tuns und Treibens nagt ihn und eine Fee könnte ihm keinen angenehmeren Dienst erweisen, als wenn sie diesen Palast in eine Köhlerhütte verwandelte" ( 18. August ) ... "Wir haben hier allerlei Interessantes erlebt... dafür hat's aber auch lange Sitzungen gegeben in der Oper, an der Hoftafel; zumal die letzteren langweilen mich entsetzlich" ( 21. August ).

Durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 erhielt das Fürstentum die Abteien Gandersheim und Helmstedt. 1806 wurde Herzog Karl Wilhelm Ferdinand als preußischer General in der Schlacht bei Auerstädt tödlich verwundet. Nach kurzem Intermezzo war Braunschweig von 1807 bis 1813 durch die Franzosen besetzt und Teil des Königreiches Westfalen.

Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft wurde das Land unter dem Namen Herzogtum Braunschweig wiedererrichtet.

Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg

Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg
Fürsten von Braunschweig-Wolfenbüttel

nach Erbteilung:

1291 erfolgt als Lösung des Erbstreites zwischen den Brüdern eine weitere Erbteilung: Heinrich erhält das Fürstentum Grubenhagen (s.u.); Albrecht übernimmt das Fürstentum Göttingen und Wilhelm erhält die Gebiete um Braunschweig-Wolfenbüttel. Als Wilhelm bereits 1292 stirbt, entbrennt ein Streit um sein Erbe, aus dem sich letzten Endes Heinrich nach Grubenhagen zurückzog, so dass die Herrschaft in Braunschweig-Wolfenbüttel Albrecht zufiel.

  • 1318 - 1344 Nach dem Tod Albrechts teilen sich seine Söhne Otto der Milde , Ernst und Magnus in die Regierung. Nachdem Otto 1344 kinderlos starb, teilten sich die beiden Brüder Ernst und Magnus in das Erbe: Ernst bekommt das Land Oberwald mit Göttingen während Magnus die Herrschaft in Braunschweig-Wolfenbüttel übernimmt.
  • 1344 - 1369 Magnus der Fromme (1304-1369)
  • 1369 - 1373 : Magnus II. (Torquatus) (unter ihm begannen die Lüneburger Erbfolgekriege von 1370-88; sie wurden fortgesetzt durch seine Söhne Friedrich und Bernhard). Nach dem Mord an Friedrich bei Fritzlar im Jahr 1400 kommt es zur gemeinsamen Regierung von
  • 1400 - 1473 : Bernhard und Heinrich; letzterer begründete das Mittlere Haus Braunschweig, das sich zunächst seine Neffen Wilhelm und Heinrich teilten, ersterer erbt Lüneburg und begründet das Haus Hannover
  • 1373 - 1416 : Heinrich der Milde (gestorben 1416 )
  • 1416 - 1482 : Wilhelm I. (gestorben 1482 )
  • 1482 - 1491 : Wilhelm II. (gestorben 1503 )
  • 1491 - 1514 : Heinrich der Ältere ( 1463 - 1514 ), der Friedfertige
  • 1514 - 1568 : Heinrich der Jüngere ( 1489 - 1568 ); - unter ihm kommt es zum Umbau der mittelalterlichen Burg in ein Schloss; er ist leidenschaftlicher Gegner der Lutheraner , und Seele des gegen den Schmalkaldischen Bund gerichteten Katholischen Bündnisses; die Enterbung seines dritten Sohnes konnte nicht durchgesetzt werden:
  • 1568 - 1589 : Julius ( 1528 - 1589 ); - ein großer Bauherr der Stadt, der aus der Festung die erste planmäßig angelegte Renaissancestadt -Anlage schafft; er gründet 1572 die Bibliothek, deren heutiger Name auf ihren bedeutendsten Sammler, Herzog August den Jüngeren, zurückgeht; auch gründet er 1576 die Universität in Helmstedt und errichtet das Schloss Hessen; die Bastionen aus den Anfängen des 16. Jh lässt er zur Festung verstärken; erwarb Kalenberg, Göttingen und Diepholz; Julius war ein Protestant ;
  • 1589 - 1613 : Heinrich Julius (1564-1613) - es war die Zeit kultureller Blüte Wolfenbüttels; Heinrich Julius war Bischof von Halberstadt, Rektor der Universität Helmstedt, Präsident des Hofgerichts, Alchimist, Jäger und Schriftsteller;
  • 1613 - 1634 : Friedrich Ulrich (1591-1634)

Die Wolfenbüttler Linie des mittleren Hauses Braunschweig stirbt 1634 aus. Übergang auf den älteren Zweig des Hauses Lüneburg (Neues Haus Braunschweig)

  • 1635 - 1666 : August der Jüngere zu Braunschweig-Lüneburg (1579-1666) - er bezieht 1643 die Residenz Wolfenbüttel, ist Gründer eines Barocktheaters und der Bibliotheca Augusta
  • 1666 - 1704 : Rudolf August (1627-1704) schlug nach Berichten von 1677 einen Weg durch das Lechlumer Holz, den “Alten Weg”, die spätere “Barockstraße” zwischen dem Lustschloss “Antoinettenruh, über das Barockschlösschen [späteres Sternhaus] bis zum Großen Weghaus Stöckheim ; 1671 eroberte er die Stadt und Festung Braunschweig)
  • 1685 - 1714 : Anton Ulrich (1633-1714) - Anton Ulrich war Politiker, Kunstfreund und Dichter; Begründer des nach ihm benannten Museums in Braunschweig; er errichtete das Schloss Salzdahlum)
  • 1714 - 1731 : August Wilhelm (1662-1731)
  • 1731 - 1735 : Ludwig Rudolph (1671–1735)

Die Linie Wolfenbüttel stirbt aus; Übergang auf Nebenlinie Braunschweig-Bevern

  • 1735 : Ferdinand Albrecht II. (1680-1735)
  • 1735 - 1780 : Karl I. (1713-1780) - Gründung des Collegium Carolinum in Braunschweig, der Porzellanmanufaktur Fürstenberg, der Brandkasse; 1753 wird die Residenz nach Braunschweig verlegt
  • 1780 - 1806 : Karl Wilhelm Ferdinand (1735-1806) - er war Anführer des preußischen Heeres; stirbt in der Schlacht bei Jena; da sein Sohn, der Erbprinz früh gestorben ist, zwei andere Söhne jedoch nicht regierungsfähig waren, traf es seinen jüngsten Sohn:
  • 1806 - 1807 : Friedrich Wilhelm (1771-1815); Herzog von Oels/Schlesien, der „Schwarze Herzog“; rekrutierte bei Ausbruch des österreichisch-französischen Krieges 1809 in Böhmen ein Freikorps , die „ Schwarze Schar “ und bahnte sich einen Weg über Braunschweig zur Nordsee und dann weiter nach Großbritannien .
  • 1807 - 1813 : von den Franzosen besetzt (Königreich Westfalen)

1814 Neugründung als: Herzogtum Braunschweig

Fürstentum Grubenhagen

nach der Erbteilung zwischen den Söhnen von Albrecht I. im Jahr 1291 wird das Fürstentum Grubenhagen gegründet.

Seine Nachkommen verzweigen sich fortwährend in immer kleinere Fürstentümer ( Osterode , Herzberg , Salzderhelden, Einbeck). Die Linie Grubenhagen stirbt 1596 aus, das Fürstentum Grubenhagen fällt damit an Braunschweig-Wolfenbüttel zurück.

Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern (1667-1735)

Das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern entstand aus einer Erbstreitigkeit zwischen Ferdinand Albrecht I. und seinen Brüdern. Ferdinand Albrecht bekam 1667 das Schloss Bevern bei Holzminden zugesprochen. Er - und in der Folge sein Sohn Ferdinand Albrecht II. - waren Fürsten von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern. 1735 übernahm Ferdinand Albrecht II. das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel, so dass das Fürstentum wieder im Gesamtfürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel aufging.

Weblinks

Wikipedia

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