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Letzte Änderung für Artikel Margarete von Wrangell: 26.09.2005 15:22

Margarete von Wrangell

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Margarete von Wrangell (* 7. Januar 1877 in Moskau ; † 21. März 1932 in Hohenheim ) war eine Chemikerin und die erste ordentliche Professorin in Deutschland.

Margarete von Wrangell wurde am 7. Januar 1877 als drittes Kind von Ida und Oberst Baron Karl Fabian von Wrangell in Moskau geboren. Nach ihrer Kindheit, die sie in Moskau, Ufa und Reval (heute Tallinn ) verbrachte, besuchte sie eine deutschsprachige private Mädchenschule, die sie mit einem Lehrerdiplom im Jahre 1894 abschloss. Bis 1904 gab sie Privatunterricht in Naturwissenschaften, beschäftigte sich mit Malerei und schrieb Kurzgeschichten.

Im Jahr 1903 wurde ihr Besuch eines Botanikkurses an der Universität Greifswald in jeglicher Weise ein Wendepunkt in ihrem Leben, dem sie bis dorthin wenig Interessantes abgewinnen konnte (ein Zitat aus dieser Zeit um 1900: ,Kommt den wirklich nicht Packendes, Lebendes, Lebenslohnendes?´).

Ab Frühjahr 1904 studierte sie in Tübingen und später in Leipzig Botanik und Chemie . Ihr Studium, welches sie gegen Vorbehalte ihrer Familie durchsetzte, schloss sie mit einer Dissertation zum Thema: ,Isomerieescheinungen beim Formylglutaconsäureester und seinen Bromderivaten´ im Jahre 1909 ab.

Danach begann sie eine Tour d´Europe, zunächst als Assistentin an der landwirtschaftlichen Versuchsanstalt in Dorpat , Estland , im Anschluss daran stand ein Aufenthalt im Londoner Institut des Nobelpreisträgers Sir William Ramsay , wo sie sich mit Radioaktivität beschäftigt, ferner ein mehrmonatiger Aufenthalt in Straßburg und danach eine Fortsetzung der Arbeiten bei Marie Curie in Paris . Die Arbeiten wurden durch die Krankheit von Marie Curie frühzeitig beendet. Sie erhielt ein Angebot, die Versuchsstation des estländischen landwirtschaftlichen Vereins in Reval zu leiten, welches sie schweren Herzens, da dies ein Ende des reinen wissenschaftlichen Arbeitens bedeutete, im Herbst 1912 annahm.

Das Institut wurde 1918 in der Folge der russischen Oktoberrevolution geschlossen. Sie wurde verhaftet, weil sie die Übergabe des Instituts, durch ihre Unterschrift verweigerte. Befreit durch deutsches Eingreifen in Estland, fand die Wissenschaftlerin an der Versuchsanstalt in Hohenheim eine Stelle. Hier habilitierte sie sich 1920 zum Thema: ,Phosphorsäureernährung der Pflanzen´, die praktische Umsetzung dieser Arbeit führte zur Entwicklung des Aereboe-Wrangell-Düngesystems. Die Düngemittelindustrie förderte diese Forschung, welches die Errichtung eines Instituts für Pflanzenernährung zur Folge hatte, welches nach ihren Plänen 1923 fertig gestellt wurde.

Bei externen Forschungsaufenthalten arbeitete sie auch bei Fritz Haber am Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin. Aufgrund der Unterstützung von Fritz Haber, entschied die Fakultät der Hochschule (damals Konvent) Hohenheim ihre Berufung als ordentliche Professorin im Jahre 1923.

Im Jahre 1928, im Alter von 51 Jahren heiratete sie ihren Jugendfreund Wladimir Fürst Andronikow. Sie engagierte sich im Bund deutscher Akademikerinnen. Ihre Familie nahm sie fürsorglich in Hohenheim auf. Von ihrer Umgebung wurde sie als aristokratisch beschrieben, da sie über ihre Mitarbeiter verfügte. Im Jahre März 1932 starb sie an einem Nierenleiden.

Heute trägt eine Stiftung des Nordrhein Westfälischen Wissenschaftsministeriums ihren Namen, die Ziele der Stiftung sind einmal die Habilitationsförderung von Frauen sowie eine Brücke zu bilden zwischen An-Instituten (insbesondere von Fachhochschulen), den Kammern (Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern) und der Wirtschaft, besonders dem Mittelstand.

Margareta von Wrangells wissenschaftlicher Lebensweg kann man nicht als linear bezeichnen, aber dennoch wurde sie erste ordentliche Professorin Deutschlands.


Literatur

  • Sonja M. Schwarzl, Wiebke Wunderlich: Zum Beispiel Margarete von Wrangell in Nachrichten aus der Chemie, Nr. 49 Juni 2001; S. 824-825; Gesellschaft deutscher Chemiker.
  • Fellmeth, Ulrich (Hrsg.): Margarete von Wrangell und andere Pionierinnen. Die ersten Frauen an den Hochschulen in Baden und WĂĽrttemberg. St. Katharinen: Scripta Mercaturae, 1998, (Hohenheimer Themen; 7)
  • Andronikow, Wladimir: Margarethe von Wrangell, aus Leben einer Frau 1876-1932, aus TagebĂĽchern, Briefen und Erinnerungen, Langen Verlag MĂĽnchen 1935, 382 Seiten.

Wikipedia

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