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Letzte Änderung für Artikel Dornier-Werke: 09.01.2006 22:40

Dornier-Werke

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Die Dornier-Werke GmbH (ursprünglich Dornier-Metallbauten GmbH) / Dɔrnje / war ein deutscher Flugzeughersteller in Manzell am Bodensee, die sich in den 1930er Jahren durch Zweigbetriebe in Neuaubing bei München und Oberpfaffenhofen sowie in Wismar ( Norddeutsche Dornier-Werke GmbH ) stark erweiterte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung und erste Erfolge

Gegründet wurde das Unternehmen 1922 von Prof. Claude Dornier , einem ehemaligen Mitarbeiter des Grafen Zeppelin . Um den Einschränkungen des Versailler Vertrags zu entgehen, eröffnete er zunächst eine Werft im italienischen Marina di Pisa , von wo die berühmten " Wal "-Flugboote in alle Welt gingen. Bis zum Ende des 2. Weltkriegs gab es auch in Altenrhein in der Schweiz einen Zweigbetrieb, wo u. a. Teile der Do X sowie der 30 für die Niederlande gefertigten Do 24 gebaut wurden. Dieses Werk baute in Lizenz auch alle Bücker 131 und 133 für die Schweizerische Fliegertruppe.

Dornier machte sich in der Zeit zwischen den Weltkriegen einen Namen als Konstrukteur von Atlantik-Flugbooten. Weltweites Aufsehen erregte 1929 / 1931 das zwölfmotorige 'Flugschiff' Do X . Die zweimotorigen Ganzmetallflugboote der Wal -Serie und des Nachfolgemusters Do 18 sowie die viermotorigen Do 26 erschlossen die ersten Post- und Passagierrouten über den Süd- und Nord atlantik .

Zweiter Weltkrieg

Die 6 vorhandenen Flugzeuge Do 26 wurden bei Kriegsanfang mit Kampfständen ausgerüstet und flogen als Transporter und Seeaufklärer bei der Luftwaffe. Zahlenmäßig fiel bei Kriegsbeginn vor allem die mit 2 Dieselmotoren in Tandemanordnung ausgerüstete Luftwaffenversion der Do 18 ins Gewicht, die ab September 1939 viel für Aufklärungsflüge über der Nordsee eingesetzt, aber zunehmend durch die dreimotorige BV 138 ersetzt werden musste. Nach der Besetzung der Niederlande wurde die dort für den Marineluchtvaartdienst laufende Lizenzfertigung der dreimotorigen Do 24 , nun für Luftwaffenzwecke, weitergeführt. Dieses besonders seetüchtige Flugboot (Erstflug 1937 ) war für den Kolonialdienst in Süd-Ost-Asien bestimmt gewesen. Insgesamt 217 Stück bekam nun im Laufe der Zeit die Luftwaffe. Das Flugzeug wurde zum wichtigsten Gerät bei den Seenotstaffeln an den Küsten des besetzten Europas. In sehr viel größeren Stückzahlen bauten die Dornier-Werke die zweimotorigen Kampfflugzeuge Do 17 'Fliegender Bleistift' und Do 217 . Das Ausgangsmuster war schon 1932 / 1933 , noch vom Heereswaffenamt , unter der Tarnbezeichnung "Schnellverkehrsflugzeug" in Auftrag gegeben worden. Nicht mehr zum Einsatz kam der schwere Mehrzweckjäger Do 335 Pfeil (Erstflug 1943 ), mit 765 km/h schnellstes deutsches Kolbenmotorflugzeug des Krieges. Das letzte existierende Beuteexemplar wurde 1974 von den USA zur Restaurierung an die Dornier-Werke zurückgegeben und war mehrere Jahre im Deutschen Museum in München ausgestellt, bis es an die USA zurückgegeben werden musste.

Nachkriegszeit

Nach dem verlorenen Krieg wurde der „Wehrwirtschaftsführer“ Dornier zwar als „entlastet“ entnazifiziert, stand aber vor dem zweiten wirtschaftlichen Aus, da das Werk Manzell vollständig zerstört war. Weil der Flugzeugbau im Nachkriegsdeutschland zunächst verboten war, verlegte Dornier seinen Wohnsitz nach Zug (Schweiz) und ließ in Spanien produzieren.

In Deutschland begann der Neuanfang des Unternehmens in Lindau, Oberpfaffenhofen und Immenstaad am Bodensee. Dornier konnte mit Kurzstartflugzeugen und Senkrechtstartern wieder an frühere wirtschaftliche Erfolge anknüpfen. 1962 zog sich Claude Dornier aus dem Unternehmen zurück.

Ãœbernahme, Insolvenz, Nachfolger

1985 übernahm Daimler-Benz den Konzern aus der zerstrittenen Erbenfamilie, im gleichen Jahr wurde die Turbopropmaschine Dornier 328 entwickelt.

1989 , bereits als Tochterunternehmen der DASA , wurde der Dornier-Konzern in die Bereiche "Dornier GmbH (Raumfahrt, Verteidigung)", "Dornier Luftfahrt GmbH" und "Dornier Medizintechnik GmbH" aufgeteilt.

1996 wurde "Dornier Luftfahrt GmbH" von Fairchild Aviation übernommen, welche die Firma in Fairchild Dornier umbenannten und die 328 als 328Jet mit Düsenantrieb weiterentwickelten.

1999 wurde die Firma an Clayton, Dublier & Rice, die Allianz-Tochter Capital Partners und ein deutsches Bankenkonsortium verkauft.

Doch bereits im 2002 musste Fairchild Dornier Insolvenz beantragen, da sich mehr als 3 Mrd. Euro Schulden angehäuft hatten. So wurde die Insolvenzmasse verkauft. Avcraft kaufte das 328-Programm, der chinesische Mischkonzern D'Long das 728-Programm, dessen Entwicklung die Insolvenz erst verursacht hatte, und produzieren bzw. entwickeln in Oberpfaffenhofen weiter. Ebenfalls am Standort bleibt die schon damals äußerst rentable Abteilung "Wartung und Airbus-Komponentenfertigung", die vom schweizerischen Rüstungskonzern RUAG übernommen wurde.

Während sich der Verkauf der 328 zunächst gut entwickelte, musste die Fairchild Dornier Aeroindustries, als Tochterunternehmen der angeschlagenen D'Long, am 29. Juli 2004 Insolvenz anmelden. Mit der Versteigerung der Firmenreste von Fairchild Dornier im Februar 2005 gehört damit ein Stück der deutschen Luftfahrtgeschichte der Vergangenheit an. Versteigert wurden dabei unter anderem zwei Dornier 728 -Prototypen. Einer wurde von der Deutschen Luft- und Raumfahrtgesellschaft (DLR) ersteigert, um Kabinenströmungen und Akustik zu testen. Der andere Prototyp ging an einen Rentner aus Berg. Weiterleben wird am Standort Oberpfaffenhofen jedoch die Abteilung Flugversuch , die von der IABG im Vorfeld der Versteigerung erworben wurde. Die neuen Fertigungsanlagen, auf denen lediglich 3 Prototypen gebaut wurden, wurden mit Schweißbrennern und Baggern zersägt und als Buntmetallschrott im Muldenkipper abtransportiert. In der Zwischenzeit wurde auch von der Firma Avcraft ein Insolvenzantrag gestellt, und von den ehemals 350 Mitarbeitern sind derzeit noch 25 für den Insolvenzverwalter tätig. Ein Investor, der die Fertigung der 328 übernimmt ist derzeit nicht in Sicht, so dass vermutlich nur das Typenzertifikat von einem Käufer zu einem symbolischen Preis übernommen wird. Dies ermöglicht dann die Betreuung der ca. 500 fliegenden 328 Propeller- und Jet-Flugzeuge.

Siehe auch: Ernst Theodor Menke

Flugzeuge und Projekte

Dornier Do X hebt vom Bodensee ab
Dornier Do X hebt vom Bodensee ab

Vor 1930:

  • Dornier Do J (Wal)
  • Dornier Do Y
  • Dornier Do P
  • Dornier Do X

1930-1945:

  • Dornier Do 10
  • Dornier Do 11
  • Dornier Do 12
  • Dornier Do 13
  • Dornier Do 14
  • Dornier Do 15
  • Dornier Do 16
  • Dornier Do 17
  • Dornier Do 18
  • Dornier Do 19
  • Dornier Do 22
  • Dornier Do 23
  • Dornier Do 24
  • Dornier Do 26
  • Dornier Do 212
  • Dornier Do 214
  • Dornier Do 215
  • Dornier Do 216
  • Dornier Do 217
  • Dornier Do 317
  • Dornier Do 335

1945-heute:

  • Dornier Do 25
  • Dornier Do 27
  • Dornier Do 28
  • Dornier Do 29
  • Dornier Do 31
  • Dornier Do 32
  • Dornier Do 128
  • Dornier Do 228
  • Dornier Do 231
  • Dornier 328
  • Dornier 528
  • Dornier 728
  • Dornier 928

Dornier-Museum

Im Dezember 2005 begründeten Silvius Dornier (ein Sohn Claude Dorniers) und die DaimlerChrysler AG die Dornier-Stiftung für Luft- und Raumfahrt mit einem Stiftungsvermögen von 9 Mio Euro. Die Stiftung plant für ca. 2006/2007 die Eröffnung eines Museums neben dem Flughafen Friedrichshafen, das die Technologie des Flugzeugbaus, die Geschichte der Dornier-Werke und Bezüge zur Zeitgeschichte darstellen soll.

Literatur

  • 50 Jahre Dornier. 1914–1964. Ein unvollständiges Bilderbuch zur Geschichte des Hauses Dornier. Dornier Werke, Friedrichshafen 1964 (auch Krausskopf Flugwelt-Verlag, Mainz 1965)
  • Dornier GmbH Friedrichshafen (Hrsg.): Dornier. Die Chronik des ältesten deutschen Flugzeugwerks. Aviatic, Gräfelfing 1985, ISBN 3-925505-01-6
  • Béatrice Busjan, Corinna Schubert: Flugzeugbau in Wismar. Erinnerungen an die Norddeutschen Dornier-Werke. (= Wismarer Studien; Band 9). Stadtgeschichtliches Museum, Wismar 2005, ISBN 3-00-017272-6

Wikipedia

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