Brandtswald
Der Brandtswald bei Paterzell in Oberbayern , nahe Weilheim ist der größte zusammenhängende deutsche Eibenwald .
Er liegt südwestlich von München, im Pfaffenwinkel zwischen dem hohen Moränenzug von Wessobrunnund dem Schotterdelta von Raisting, das durch einen Gletscherbach, der von Peißenberg über Zellsee zum Ammersee-Becken strömte, aufgeschüttet wurde. So entstand dort, in der Rückzugsphase der Würm-Hochglazialzeit, vor ca. 20.000 bis 16.000 Jahren, ein holozänes Kalktuff -Vorkommen. Den Untergrund des Eibenwaldes bilden meterdicke Schichten kalkhaltigen Tuffsteins, der dadurch entsteht, daß kaltes kalkhaltiges Grundwasser aus dem Boden sickert und sich dabei Kalk in fester Form absetzt. Diese geologische Besonderheit ist ein Grund dafür, daß ein so hoher Eibenanteil im Wald erhalten geblieben ist. In dem staatlichen, 87,8 ha großen und seit 1939 bestehenden Naturschutzgebiet stehen heute ca. 2300 Eiben. Die Eibe wächst auf dem flachgründigen Boden, der sich über dem Tuffstein gebildet hat, besser als die meisten anderen Baumarten. Sie wird hier von der Buche weniger bedrängt als auf anderen Standorten.
Im Jahre 1810 wurde die Eibenholzdecke aus dem Theatersaal des Klosters Wessobrunn in den nahe gelegenen Gasthof »Zur Post« übertragen. Die Deckenbilder des Merkur, Chronos oder Saturn, Mars, Jupiter und Phöbus Apoll im Sonnenwagen werden Pater Josef Zäch zugeschrieben, der bis zu seinem Tod 1693 als Maler im Kloster Wessobrunn beschäftigt war. Der Eibenwald war bis 1803 im Besitz des Wessobrunner Klosters. Vom Forstamt wurde 1995 der Eibenlehrpfad angelegt, der dem interessierten Wanderer Einblick in die Natur gewährt. Er ist mit Informationstafeln versehen und führt an den markantesten Punkten dieses Sumpfwaldes vorbei.
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Kategorien : Wald | Region in Bayern
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