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Letzte Änderung für Artikel Kurt Huber: 14.12.2005 20:47

Kurt Huber

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Kurt Huber (* 25. Oktober 1893 in Chur; † 13. Juli 1943 in der JVA München-Stadelheim), Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Volksliedforscher, Mitglied der Weißen Rose.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

Geboren im graubündischen Chur zog Kurt Huber mit seinen Eltern 1896 nach Stuttgart, wo er seine Schulzeit verbrachte und das Abitur ablegte. Nach dem frühen Tod des Vaters 1911 ließ sich die Mutter mit ihren Kindern in München nieder. An der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität studierte er Musikwissenschaften , Philosophie und Psychologie und promovierte im Jahr 1917 über den Renaissance -Musiker Ivo de Vento mit der Beurteilung "summa cum laude".

Geburtshaus von Kurt Huber in Chur/Schweiz
Geburtshaus von Kurt Huber in Chur/Schweiz

Drei Jahre später ( 1920 ) habilitierte sich Kurt Huber in Psychologie und begann 1926 als außerordentlicher Professor seine Dozentenzeit an der Münchener Universität. Lehraufträge für Psychologie und Methodenlehre boten ihm eine bescheidene existenzielle Sicherung. Die Berufung auf einen ordentlichen Lehrstuhl wurde seit 1933 durch die nationalsozialistische Hochschulpolitik verhindert; als Begründung diente ein fadenscheiniges Argument: Kurt Huber hatte eine kaum wahrnehmbare körperliche Behinderung durch eine Nervenerkrankung mit Lähmungsfolgen in der Kindheit.

Den zweiten wissenschaftlichen Schwerpunkt bildete seine Musikbegabung. Sein ganz besonderes Interesse gilt dabei der Volksliedforschung, die ihn mit Carl Orff und dem Kiem Pauli , einem bekannten Volkssänger und Musikanten in Bayern zusammenführt. Auf Veranlassung von Kurt Huber und dem Kiem Pauli wurde zum Beispiel 1930 das erste oberbayerische Preissingen in Egern durchgeführt, bei dem Volksmusikgruppen aus ganz Bayern und Tirol auftraten. Der Kiem Pauli und Kurt Huber haben weithin verschüttet gewesenes Liedgut in Bayern wiedererweckt und für das wiedererstehende Volksliedsingen erschlossen.

Durch seine Veröffentlichungen über Musikpsychologie, Musikästhetik und vokaltheoretische Forschungen gewann Kurt Huber zunehmend Anerkennung in der wissenschaftlichen Welt. So war schon im Jahr 1927 ein Ruf nach Berlin erfolgt. Dort baute er das Volksmusikarchiv auf. Ihm wurde auch versprochen, er dürfe dort an der musikwissenschaftlichen Hochschule Vorlesungen halten. Das Versprechen wurde aber nicht eingelöst, da er sich weigerte, für den NS-Studentenbund Kampflieder zu komponieren. Daraufhin kehrte der Professor, der inzwischen mit seiner Frau Clara eine Familie gegründet hatte, nach München zurück.

Weiße Rose

Mahnmal für die "Weiße Rose" vor der LMU München
Mahnmal für die "Weiße Rose" vor der LMU München

Im Dezember 1942 suchten Hans Scholl und Alexander Schmorell den Kontakt zu Professor Kurt Huber. Gemeinsam verfassten sie im Januar 1943 das fünfte Flugblatt "Aufruf an alle Deutschen!" der "Weißen Rose", einer Widerstandsgruppe in München während der Zeit des Nationalsozialismus , die im Sommer 1942 gegründet worden war.

Das sechste Flugblatt wurde von Kurt Huber allein verfasst. Es wird der Gruppe zum Verhängnis. Es wendete sich gegen die Kriegspolitik des Dritten Reiches. Nachdem nicht alle Exemplare verschickt werden konnten, wurde beschlossen, die übrig gebliebenen Flugblätter an der Münchener Universität zu verteilen. Am 18. Februar 1943 versuchten die Geschwister Scholl, die Blätter an der Universität auszulegen, wurden dabei vom Hausmeister entdeckt und von diesem an die Gestapo ausgeliefert.

Während die Geschwister Scholl bereits am 22. Februar zusammen mit Christoph Probst hingerichtet wurden, erging das Todesurteil gegen Kurt Huber, Willi Graf und Alexander Schmorell erst in einem zweiten Prozess vor dem Volksgerichtshof . Kurt Huber und Alexander Schmorell wurden am 13. Juli 1943 im Gefängnis München-Stadelheim enthauptet, die Hinrichtung Willi Grafs erfolgte am 12. Oktober 1943 ebenfalls durch das Fallbeil .

Professor Kurt Huber wurde in einem Familiengrab auf dem Alten Teil des Münchner Waldfriedhofs beigesetzt.

Heute sind die beiden Plätze vor dem Universitätsgebäude an der Ludwigsstraße in München nach den Geschwistern Scholl und Professor Huber benannt, ebenso die Straße in Gräfelfing, in der er zuletzt wohnte. Vor dem Eingang der Universität erinnern in den Boden eingelassene Bronze-Nachbildungen der Flugblätter an die "Weiße Rose".

Veröffentlichungen

  • Ivo de Vento (1918)
  • Oberbayrische Volkslieder mit Bildern und Weisen. Mit Paul Kiem (Hrsg.), München, Knorr & Hirth (1930)

Literatur

Clara Huber (Hrsg.): Kurt Huber zum Gedächtnis. "... der Tod ... war nicht vergebens". Nymphenburger Verlagsbuchhandlung, München 1986, ISBN 3-485-00523-1 .

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kurt Huber aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Kurt Huber verfügbar.

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