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Letzte Änderung für Artikel Schloss Solitude: 10.01.2006 23:10

Schloss Solitude

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Schloss Solitude (französisch: Einsamkeit) wurde als Jagd- und Repräsentationsschloss 1764 - 1769 unter Herzog Karl Eugen von Württemberg erbaut.

Seit 1956 gehört das Gebiet Solitude zum Stuttgarter Stadtbezirk Stuttgart-West. Das Schloss liegt auf einem langgezogenen Höhenrücken zwischen den Städten Leonberg, Gerlingen und den Stuttgarter Stadtbezirken Weilimdorf und Botnang. Direkt am Rande von dessen nördlichen Abhang erbaut, bietet es einen herrlichen Blick nach Norden ins württembergische Unterland Richtung Ludwigsburg .

Schloss Solitude, Südfassade des Hauptgebäudes
Schloss Solitude, Südfassade des Hauptgebäudes

Inhaltsverzeichnis

Das Schloss Solitude

Geschichte

Die Bauzeit war gekennzeichnet von politischen und finanziellen Widrigkeiten. Eben durch diesen Bau wurden diese mit verursacht und verstärkt:

  • Karl Eugen hatte sich im Siebenjährigen Krieg gegen Preußen und damit letztlich auf Seiten der Verlierer gestellt.
  • Karl Eugen war ein überaus bau- und repräsentationsfreudiger Fürst. Von Giacomo Casanova ist beispielsweise eine begeisterte Schilderung der prunkvollen Hofhaltung, der Bauten, und der technisch raffinierten Theater-Vorstellungen überliefert.

Objektiv überstieg der Bau die finanziellen Möglichkeiten des Herzogtums Württemberg. Über die Finanzprobleme des Staates kam es zu politischen Konflikten des Herzogs mit den einflussreichen württembergischen Landständen in Stuttgart, in deren Folge der Herzog seine Residenz von Stuttgart nach Ludwigsburg verlegte. Letztlich waren die aufwendige Repräsentation und der Unterhalt des Schlosses wohl weder finanziell noch politisch tragbar. Bereits 1775 wurde die Hofhaltung dort eingestellt und nach Hohenheim verlagert.

1770 wurde die Hohe Karlsschule von Herzog Karl Eugen (Württemberg) gegründet und befand sich anfangs im herzoglichen Lustschloss Solitude. Sie diente als Militärakademie, Kunstakademie und später als Allgemeine Hochschule und war als Eliteschule für Söhne aus angesehenen württembergischen Familien gedacht. 1775 wurde die Schule nach Stuttgart verlegt.

Das Schloss verwaiste und verfiel. Mitte des 20. Jahrhunderts war die Bausubstanz angegriffen, die Dächer verrottet und im Inneren die herrlichen Deckengemälde von Nikolas Guibal und die Deckenfresken durch Wasserschaden weitgehend verfallen. 1972 - 1983 renovierte dann die Bundesrepublik Deutschland die Gebäude samt der Innenräume, inklusive der Fresken und Deckengemälde.

Heutige Nutzung

Seit 1990 ist in den Nebengebäuden des Schlosses, den beiden Officen- und Kavaliersgebäuden, die Akademie Schloss Solitude untergebracht, die sich die Förderung des künstlerischen Nachwuches zur Aufgabe gemacht hat. Die Kavaliersgebäude dienen unter anderem als Wohnhäuser für Stipendiaten.

Hier ist auch das Graevenitz-Museum untergebracht. Es zeigt Werke des Stuttgarter Bildhauers Fritz von Graevenitz (1892-1959) ( Link ).

Baustil

Schloss Solitude wurde von einer Art Arbeitsgruppe am Hofe entworfen, unter Anleitung des Hofbaumeisters Philippe de La Guêpière und unter tatkräftiger Mitwirkung des Fürsten selbst und einiger anderer Baumeister. Äußerlich ist es ein typisches Rokoko -Schloss. Im Inneren jedoch macht sich schon die beginnende klassizistische Epoche bemerkbar: Statt der unregelmäßigen, lebhaften Formen des Rokoko findet man bei der Raum- und Wandaufteilung ebenmäßige, ruhige klassische Proportionen.

Nachahmer

Bekanntlich wurden Schlösser oft kopiert. Auch Schloss Solitude wurde, allerdings recht spät, von diesem Schicksal ereilt. 1908 plante der fränkische Baron und kaiserliche Rittmeister Crafft Freiherr Truchseß von und zu Wetzhausen einen exakten Nachbau in seiner fränkischen Heimat nahe Schweinfurt. Der württembergische König Wilhelm II. unterband dieses Vorhaben jedoch. So entstand mit Schloss Craheim ein Schlossneubau, dessen Südfassade sich lediglich formal an Solitude anlehnt.

Die Solitudeallee

Solitudeallee, Blick nach Norden
Solitudeallee, Blick nach Norden
Am nördlichen Haupttor des Schlosses beginnt die schnurgerade Solitudeallee. Herzog Karl Eugen ließ sie 1764 - 1768 als Verbindungsachse zum Residenzschloss in Ludwigsburg bauen.

Sie führt durch Stuttgart-Weilimdorf und vorbei an S-Zuffenhausen, S-Stammheim und Kornwestheim. Sie ist auch heute noch fast vollständig erhalten, zum Teil als asphaltierter Feldweg. Lediglich in Weilimdorf, wo sie mit der der Hauptstraße zusammenfällt, und in Ludwigsburg, wo das Bahngelände in die Quere kommt, gibt es jeweils einen kleinen Versatz.

Sie diente als Basislinie für die württembergische Landvermessung von 1820 und ist laut Gedenktafel im Inneren des Schlosses genau 40.118,718 Pariser Fuß oder 13.032,14 Meter lang.


Weblinks



Koordinaten: 48° 47' N, 09° 05' O

Wikipedia

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