fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Kloster Ihlow: 24.01.2006 19:44

Kloster Ihlow

Wechseln zu: Navigation, Suche

Kloster Ihlow: Etwa acht Kilometer südlich von Aurich im Ihlower Forst in Ostfriesland befinden sich die Reste des Klosters "Schola Dei" der Zisterzienser .

1216 teilte der Abt des Klosters Klaarkamp dem Generalka­pitel in Citeaux den Antrag auf Einverleibung der Benediktinergründung Kloster Meerhusen mit. Mit der Prüfung wurden die Äbte der Klöster Aduard und Heisterbach beauftragt. 1217 erging die Auflage, ein neues Kloster zu bauen. Das wurde offenbar für notwendig erachtet, weil die Männer des bei Aurich gelegenen Doppelklosters Meerhusen nach den Regeln von den Frauen getrennt werden mussten. Nachdem 1218 Standort und Baufragen geklärt waren, wurde 1219 dem Ersuchen des Benediktinerabtes zu Meerhusen zur Aufnahme in den Zisterzienserorden stattge­geben.

Mit der Bestätigung durch Gebhard II. zur Lippe , den Erzbischof von Bremen, war dann 1228 die Neugründung in Ihlow formell abge­schlossen. Im Auftrage des Generalkapitels nahmen 1230 die Äbte von Aduard und Klaarkamp die Einführung des Abtes vor. Das Zisterzienserkloster Ihlow war in der Filiation des Zisterzienserordens die Tochter Aduards, bei Groningen gelegen, und die Enkelin Klaarkamps, in Westfriesland gelegen.

Die relativ rasche Klostergrün­dung in Ihlow basierte möglicherweise auf Landbesitz des Klosters Klaarkamp, der in den Gründungsprozess mit eingebracht werden konnte. Damit sind Sagen und Legenden verknüpft, die Ort und Zeitpunkt eines früheren Gründungsversuches im 12. Jahrhundert betreffen, aber noch nicht hinreichend geklärt werden konn­ten.

Die Fundamente belegen für das Kloster Ihlow einen dreischiffigen Ziegelsteinbau , der aus einem Langhaus und einem Querhaus bestand. Insgesamt war die Kirche im Fundament etwa 68 m lang, im Querhaus 35 m und im Langhaus 24 m breit. Das Mittelschiff war im Osten mit einer polygonalen Apsis mit 7/12 Chorschluss versehen. Im Langhaus befand sich eine Unterbre­chung des Stützenwechsels, wo auch die Außenwände vierungsartig zurücksprangen und das Langhaus an dieser Stelle auf 27 m verbreiterten. Zwischen der vierungsartigen Verbreiterung des Langhauses und dem Querhaus wird ein Lettner vermutet, der den für die Mönche vorbehaltenen Ostteil der Kirche von der Laienkirche im Langhaus trennte. Dieser gewaltige Ziegelbau der Klosterkirche war eine der größten Kirchen Ostfrieslands des 13. Jahrhunderts .

Die bedeutende Stellung des Klosters Ihlow im Mittelalter kommt vor allem daran zum Ausdruck, dass seine Äbte wiederholt bei wichtigen Landes- und Friedensverträgen mitwirkten. Ein Exemplar des berühmten Brokmerbriefes , der die Grundlage für die Rechtsprechung im Brokmer - und Auricher Land darstellte, wurde in Ihlow hinterlegt, um in Zweifelsfällen zum Vergleich herangezogen zu werden. Das Kloster bekam damit die Rolle einer letzten Instanz. Während der Häuptlingsherrschaft waren die tom Brok Schutzherren von Ihlow.

Nach rund dreihundertjährigem Wirken im wirtschaftlichen und politischen Leben Ostfrieslands fiel das Kloster Ihlow 1529 der Reformation zum Opfer, der Landesherr aus der Cirksena-Familie eignete sich den Besitz an und ließ die Kirche abbrechen. 1612 errichtete Graf Enno III. im westlich an die Klausur angrenzenden bereich ein Jagdschloss, dass 1756 unter preußischer Regierung vollständig abgebrochen wurde. Etwa 1804 wurde an gleicher Stelle ein Gulfhof errichtet, der auch als Schankwirtschaft fungierte, aber Mitte des 19. Jahrhunderts ebenfalls abgebrochen wurde.

In der Lamberti-Kirche in Aurich befindet sich ein spätgotischer Schnitzaltar, der im Verlauf der Reformation aus dem Kloster Ihlow nach Aurich kam.

Östlich des heutigen Forsthauses ist der Grundriss der mittelalterlichen Klosterkirche mit Ziegelsteinen rekonstruiert worden. Südlich davon wurde ein neuer Klostergarten angelegt.

Bei Ausgrabungsarbeiten auf dem Gebiet der Klosterkirche Ihlow stießen Grabungstechniker im Herbst 2004 auf eine mit Backsteinen ausgekleidete Grabgrube mit zwei Skeletten. Dabei handelt es sich möglicherweise um die sterblichen Überreste der einstigen Häuptlinge Keno II. tom Brok und dessen Sohn Ocko II.

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kloster Ihlow aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Kloster Ihlow verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de