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Letzte Änderung für Artikel Gambierinseln: 21.01.2006 09:44

Gambierinseln

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Gambierinseln
Gambierinseln
Die Gambierinseln (anderer Name Mangarevainseln) sind ein 26 Inseln umfassender Archipel östlich des 140. Längengrades im Südpazifik, etwa 1800 Kilometer südöstlich von Tahiti . Geografisch gehören die Gambierinseln zum Tuamotu-Archipel, politisch zu Französisch-Polynesien . 7 Inseln sind bewohnt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Ãœbersichtskarte Gambierinseln
Ãœbersichtskarte Gambierinseln
Obwohl geografisch zu den Tuamotu-Inseln gezählt, sind die Gambierinseln im Landschaftsbild völlig unterschiedlich. Die im Zentrum der Gruppe gelegene, acht Kilometer lange und im Durchschnitt eineinhalb Kilometer breite Hauptinsel Mangareva ist vulkanischen Ursprungs. Die höchste Erhebung ist der Mt. Duff mit 440 Metern im Süden der Insel. Flüsse und Bäche gibt es nicht, zur Wasserversorgung dient in Zisternen gesammeltes Regenwasser.

Die Mangarevainseln sind an drei Seiten von einem 65 Kilometer langen Wallriff mit zahlreichen unbewohnten Motus umgeben.

Größte Ansiedlung ist das Dorf Rikitea im Südosten der Hauptinsel Mangareva mit 680 Einwohnern, mehrheitlich polynesischen Ursprungs. Haupteinnahmequelle ist heute die Zucht der schwarzlippigen Perlenauster (Pinctada margaritifera) zur Gewinnung schwarzer Perlen . Der Handel mit schwarzen Perlen wird überwiegend von Hongkong -Chinesen kontrolliert. Als Folge der Perlenzucht haben sich in den letzten Jahren Chinesen, Europäer und Japaner auf den Inseln angesiedelt.

Die Temperatur beträgt im Jahresmittel 23 °C, wobei sich die Monate nur unwesentlich unterscheiden. Im Jahr fallen durchschnittlich 1.700 mm Regen (zum Vergleich: Köln 700 mm). Die regenreichsten Monate sind Oktober und November. Es gibt keine ausgeprägten Jahreszeiten.

Flora und Fauna

Die Vulkaninseln sind mit einer üppigen, tropischen Vegetation bedeckt. Die windabgewandte Seite des Mt. Duff ist trockenes Grasland.

Die Koralleninseln des Saumriffes sind wegen des wenig fruchtbaren Bodens artenarm. Hier gedeihen überwiegend Kokospalmen , die wirtschaftlich für eine kleine Kopra -Produktion genutzt werden.

Die Bewohner sind Selbstversorger. Angebaut werden Yams , Taro und Brotfrucht , sowie alle Arten von tropischen Früchten und für den Export Kaffee in kleinerem Umfang. Lebensgrundlage sind außerdem der Fischfang, Schweine- und Hühnerzucht.

Die artenarme Fauna der Koralleninseln beschränkt sich auf Vögel, Insekten und Eidechsen. Umso artenreicher ist die Tierwelt unter Wasser. Alle Arten von Korallenfischen machen die Lagune zu einem Taucherparadies.

Geschichte

Die Frühgeschichte der Inseln liegt weitgehend im Dunkeln. Man darf annehmen, dass die Gambierinseln, ähnlich wie die übrigen Tuamotus, von den Gesellschaftsinseln aus besiedelt wurden.

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Inseln im Einflussbereich der Königs-Dynastie Pomare von Tahiti .

Für Europa entdeckt hat sie 1797 James Wilson, Kapitän des Schiffes "Duff" der London Missionary Society, das von Großbritannien aus zur Missionierung der "Heiden" auf Tahiti , Tonga und den Marquesas aufgebrochen war. Er benannte die Inseln nach seinem Vorbild, dem britischen Admiral James Gambier , Kommandeur der Channel Fleet und Gouverneur von Neufundland .

1881 übernahm Frankreich die Verwaltung der Inseln. Heute sind sie Teil des Überseeterritoriums Französisch-Polynesien .

Die französischen Kernwaffenversuche auf dem unweit gelegenen Mururoa -Atoll führten in den sechziger bis achtziger Jahren zu einem vorübergehenden wirtschaftlichen Aufschwung. Die 2.200 Meter (zum Vergleich: Flughafen Düsseldorf International 3.000 Meter) messende, heute zivil genutzte Landebahn auf dem Korallenriff wurde 1967 / 68 von der französischen Luftwaffe gebaut. Allerdings brachten die Versuche auch unangenehme Begleiterscheinungen. Der radioaktive Fallout führte vermutlich zu einer deutlich erhöhten Krebsrate bei den Bewohnern. Daten dazu wurden zwar erhoben, blieben aber bis heute unter Verschluss. Auf Mangareva baute das Militär einen bunkerähnlichen Unterstand, in dem sich die Einwohner bei den Kernwaffenversuchen in Sicherheit bringen sollten. Der Bunker ist heute noch zu besichtigen. Bis zum Ende der 1980er Jahre konnten die Gambierinseln nur mit einer Sondergenehmigung der französischen Militärbehörde besucht werden.

Pére Honoré Laval und die Südsee-Kathedrale

Südseekathedrale
Südseekathedrale
In der gesamten Südsee gibt es kein mit der Kirche St. Michel in Rikitea vergleichbares Bauwerk. Die mit ihren zwei Türmen ein wenig an Notre-Dame de Paris erinnernde, weißgetünchte Kathedrale bietet 1.500 Menschen Platz. Das ist weit mehr als die Insel Einwohner hat. Die dreischiffige Basilika ist 62 Meter lang, 21 Meter breit und 32 Meter hoch. Im Innern tragen 20 runde, acht Meter hohe Säulen das Dach. Der Altar ist mit unzähligen schwarzglänzenden und ausgesucht schönen Perlmuttschalen hinterlegt.

Die Geschichte dieser beeindruckenden Kirche ist weniger schön. Der französische Orden der Picpusiens, benannt nach dem Ordenssitz in der Picpus-Straße in Paris , hatte zu Beginn des 19. Jahrhunderts bereits Stützpunkte auf Tahiti und anderen Gesellschaftsinseln, von wo aus die Missionierung der Südseeinsulaner betrieben wurde. Im Jahre 1833 erreichten die Patres Laval und Coret des Picpus-Ordens die Gambierinseln. Gleich am Tage der Ankunft begann Pére Laval sein Missionswerk, indem er die hölzernen Götzenfiguren vom Marae stürzte. Es gelang ihm, den König derart zu beeinflussen, dass er der Missionierung tatenlos zusah, sie zeitweise sogar förderte und sich später auf eine abgelegene Insel des Archipels zurückzog.

Pater Laval entfaltete eine rege Bautätigkeit zum Lobe Gottes. An Stelle der heidnischen Kultplattformen entstanden überall auf den Inseln Kirchen, ein Nonnenkloster, ein Mädchenpensionat, Schulen, ein Hospital, Werkstätten und ein aufwändig gebautes Pfarrhaus für ihn selbst. Da jeglicher Widerstand gegen die Pläne des rührigen Gottesmannes unnachsichtig bestraft wurde, durften auch zwei Gefängnisse (streng getrennt nach Geschlechtern) nicht fehlen.

Bereits 1834 begann er mit seinem Hauptwerk, der Kathedrale St. Michel. Sie wurde in der Rekordzeit von 20 Monaten fertig gestellt. Hierzu schaffte er Arbeitskräfte von den umliegenden Inseln zwangsweise nach Mangareva. Das führte soweit, dass ganze Inseln entvölkert wurden. Die für die Insulaner ungewohnt harten Arbeitsbedingungen, eingeschleppte Infektionskrankheiten sowie die Vernachlässigung des Nahrungsmittelanbaus führten zu einem drastischen Bevölkerungsrückgang. Wer nicht an den zahlreichen Bauprojekten arbeitete, wurde zur Perlenfischerei in der Lagune eingeteilt. Die in Europa begehrten Perlen und mehr noch das Perlmutt brachten dem Orden beträchtlichen Reichtum, durch den die abenteuerlichen Bauprojekte finanziert werden konnten.

Es gibt die Legende, dass auf dem Altar der Kathedrale eine sagenhaft große, schwarze Perle gelegen habe. Angeblich soll sie sich heute unter Verschluss im Vatikan befinden.

Der französische Gouverneur von Tahiti sah dem Treiben des Paters lange Jahre tatenlos zu. Erst als er sich mit weißen Geschäftsleuten anlegte, schritt Paris ein. Pére Laval musste 1871 Mangareva verlassen. Er starb arm und verbittert am 1. November 1880 und wurde auf Tahiti begraben.

Die vom Dschungel überwachsenen Überreste der Bauprojekte sind heute überall auf Mangareva zu sehen. Einzig die Kathedrale ist unversehrt und wird heute noch genutzt.

Weitere Inseln

  • Manuti
  • Kamaka
  • Makaroa
  • Aukena
  • Akamaru
  • Makapu
  • Mekiro
  • Taravai
  • Agakauitai
  • Tokorua

Literatur

Hans-Otto Meissner: Inseln der Südsee. Verlag Bertelsmann 1979, Neuauflage 1987, ISBN 357004842X (enthält die ausführliche Geschichte der Südsee-Kathedrale)

Wikipedia

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