fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Burg Rauheneck (Ebern): 02.02.2006 16:47

Burg Rauheneck (Ebern)

Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Burg Raueneck (gängige Schreibweise, "bewaldetes Eck, Bergsporn") ist die Ruine einer Amtsburg des Bistums Würzburg bei Ebern, Landkreis Hassberge in Unterfranken. Die Ruine liegt auf dem "Haubeberg" über dem Ortsteil Vorbach, umgeben von schönen Mischwaldbeständen.

Geschichte

Der Sage nach soll die Burg um 1180 nach der Zerstörung der Nachbarburg Bramberg von den vertriebenen Brambergern errichtet worden sein. Die Familie benannte sich daraufhin nach ihrer neuen Burg. Im Jahre 1231 stellte sich der Edelfreie Ludwig von Ruheneke mitsamt der halben Burg und sonstigen Liegenschaften unter die Lehenshoheit des Bistums Würzburg. Dies geschah sicherlich nicht ganz freiwillig. Die Familie von Raueneck soll bereits kurze Zeit später erloschen sein. Im 14. und 15. Jahrhundert sitzen die Marschalk von Raueneck auf der Burg. Nachdem auch diese Familie 1550 ausstarb, fiel die Burg endgültig an das Bistum Würzburg. Die Anlage wurde als würzburgischer Amtssitz noch bis 1685 instand gehalten und 1720 verlassen. Seit 1829 sind die Freiherren von Rotenhan Eigentümer der Anlage, die seitdem nahezu ungehindert verfällt.

Beschreibung

Erhalten sind Teile der eindrucksvollen hussitenzeitlichen Zwingeranlagen mit zwei Rundtürmen und einem Schieß erker , die Ruinen des Palas , der spätgotischen Burg kapelle sowie zwei Keller gewölbe .

Der Palas im August 2005
Der Palas im August 2005
Die hussitenzeitlichen Zwingeranlagen mit dem teilweise erhaltenen Schießerker
Die hussitenzeitlichen Zwingeranlagen mit dem teilweise erhaltenen Schießerker


Heute betritt man die Anlage an der Ostseite über eine steinerne Bogen brücke des 16./17. Jahrhunderts. Diese Brücke wurde nötig, nachdem man den Haupteingang neben den Palas verlegte und hierbei den Halsgraben vor den Zwingeranlagen überqueren musste. Ein zugesetztes früheres Tor hat sich rechts davon im Erdgeschoss des Palas erhalten. Das ursprüngliche Haupttor könnte in der Mauerlücke vor der Kapelle auf der anderen Seite der Burg gelegen haben (Rekonstruktion Zeune).

Leider wurde beim Bau der Brücke einer der beiden hochinteressanten Schießerker des Zwingers größtenteils beseitigt. Der erhaltene Erker ist in seinen Bestand akut gefährdet, der linke Teil gar schon seit Jahrzehnten eingestürzt.

Rechts erheben sich die Ruinen des bereits notgesicherten Palas (13.-16. Jhdt). Die riesigen Renaissance fenster des Obergeschosses bringen ernste denkmalpflegerische Probleme mit sich. Eines der Fenster wurde bereits mit einem Stahlträger unterfangen. Interessant ist eine kleine Kaminanlage in der winzigen Kammer neben der Brücke. Hierbei dürfte es sich um die Torwächterstube handeln. Von der sonstigen Innenbebauung haben sich nur Mauerreste und Kellergewölbe erhalten.

Ob die Burg jemals einen Bergfried besessen hat, konnte bis heute nicht festgestellt werden.

Bemerkenswert ist noch die Ruine des spätgotischen ehemaligen Burgkapelle, die bastionsartig in den Halsgraben vorspringt. Es sind noch Putzreste mit den originalen Weihekreuzen erhalten. Leider ist gerade die Kapelle sehr stark vom zunehmenden Vandalismus auf der Ruine betroffen. Anfang 2005 wurde beispielsweise ein Teil des schönen Kaffgesimses der Aussenseite in den Burggraben geworfen. Um 1980 wurde in der Kapelle bei einer Raubgrabung ein menschliches Skelett freigelegt, was auf eine Gruft unter dem Gotteshaus hindeutet.

Von der talseitigen Zwingeranlage sind noch zwei Rundtürme, ein langes Stück der Zwingermauer links von der Kapelle sowie anschliessend ein, als Zisterne gedeuteter, turmartiger Vorsprung zu sehen.

Unterhalb war eine grosse Vorburg vorgelagert. Hier steht noch die Giebelwand eines grossen scheunenartigen Gebäudes aufrecht. Im Umfeld sind weitere Mauerreste, Felsabarbeitungen und ein steinerner Brunnentrog zu finden. Weiter oben befindet sich der Eingang zu einer geräumigen, künstlich erweiterten Höhle , die offensichtlich als Keller genutzt wurde.

Nordöstlich der Burg weist ein mächtiger Felsklotz deutliche Spuren menschlicher Bearbeitung auf. Auf der Oberseite wurde eine rechteckige Vertiefung eingemeisselt, möglicherweise eine weitere Zisterne. Nebenan erinnert ein Gedenkstein an den ungeklärten Mord an einer Beerensucherin, der hier Anfang des 20. Jhdts. verübt wurde.

Die gesamte Burganlage ist aus dem hier anstehenden Sandstein erbaut worden. Zahlreiche schöne Architekturteile liegen leider unbeachtet und moosüberwachsen auf dem Waldboden .

Die Anlage ist leider stark einsturzgefährdet, soll aber in den nächsten Jahren (ab 2005) durch den Landkreis notgesichert werden. Der private Eigentümer scheint kein Interesse an der Erhaltung zu haben. Der Verfall wird durch einen regen Esoterik - und Okkultismustourismus beschleunigt.

Die Burg ist eine Station des "Burgenkundlichen Lehrpfades" des Landkreises Hassberge .

Literatur:

  • Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, XV, Bezirksamt Ebern, S. 177-182, München, 1916
  • Zeune, Joachim: Burgen im Eberner Land (Ebern, 2003, Eberner Heimatblätter, 2 Hefte)

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Burg Rauheneck (Ebern) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Burg Rauheneck (Ebern) verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de