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Letzte Änderung für Artikel Burg Niederhaus: 10.02.2006 15:40

Burg Niederhaus

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Die Burg Niederhaus ist die Ruine einer stauferzeitlichen Höhenburg in der Nähe von Ederheim (OT Hürnheim) im Ries in Bayern. In unmittelbarer Nähe der Ruine hat sich der - noch bewirtschaftete - ehemalige Wirtschaftshof erhalten. Nur etwa einen Kilometer entfernt liegt die große Burgruine Hochhaus auf einer Randhöhe des Karthäusertales.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Burg wurde im 12. Jahrhundert als Stammsitz der Edelfreien von Hürnheim errichtet. Der ursprüngliche Name der Anlage war Burg Hürnheim, später wurde die Veste zur Unterscheidung von der nahen Burg Hochhaus als Niederhaus bezeichnet.

Ob sich an Stelle der heutigen Burg schon früher eine Wehranlage befand, ist rein spekulativ. Jedenfalls deuten die eindrucksvollen Doppelgräben (siehe Beschreibung) auf eine solche frühmittelalterliche Burganlage hin. Nur wenige Kilometer entfernt liegt auf dem Weiherberg eine riesige Ungarnschutzburg (10. Jhdt.) im Wald, die Burgstelle Niederhaus könnte also durchaus auch als Ungarnrefugium gedient haben.

1379 verwüsteten Truppen des Schwäbischen Städtebundes die Burganlage, die in der Folge rasch wieder instandgesetzt wird.

Mit Hans Johann sterben die Herren von Hürnheim 1585 im Mannesstamm aus, die Tochter verkauft die Burg 1597 an die Grafen von Oettingen-Oettingen für 38 000 fl.

Im Jahre 1633 ( Dreißigjähriger Krieg ) fordert ein schwedischer Reitertrupp Proviant von der Burgbesatzung, der - wegen der geringen Zahl der Reiter und der eingebildeten Uneinnehmbarbeit des Niederhauses - verweigert wird. Angeblich soll die Tochter des Burgvogtes sogar den schwedischen Hauptmann erschossen haben. Nachdem die Schweden Verstärkung angefordert hatten, belagerten sie die Burg und drangen in der Nacht durch eine Bresche im Wasserturm in den Burghof ein.

Die daraus resultierenden Zerstörungen scheinen nicht so gravierend gewesen zu sein, die Burg wurde jedenfalls nochmals instandgesetzt und 1709 für 53 000 fl an den Deutschen Orden veräussert.

Als der Deutsche Orden 1805 im Zuge der Säkularisation aufgelöst wird, gelangt die Burganlage an das neugegründete Königreich Bayern.

Im Zuge der Ruinenromantik des 19. Jahrhunderts ließ man die beiden Nachbarburgen Hoch- und Niederhaus absichtlich zu Ruinen verkommen. Das malerische Karthäusertal ist bis heute ein beliebtes Naherholungs- und Ausflugsgebiet der nahen Städte Nördlingen und Donauwörth.

Beschreibung

Die Burgruine liegt eindrucksvoll auf dem westlichen Ende eines felsigen Höhenzuges über dem Tal des kleinen Forellenbaches. Die Anlage ist von einem auffallend tiefen, doppelten Grabensystem umgeben. Solche ungewöhnlich tiefen Gräben deuten meist auf ältere, speziell ungarnzeitliche Vorgängerburgen oder Wallanlagen hin, urkundliche oder sonstige Belege hierfür fehlen aber.

Besonders zu beachten ist der nordöstlich der Burg gelegene ehemalige Wirtschaftshof, der den selten erhaltenen Zusammenhang von Burg und zugehörigem landwirtschaftlichen Betrieb eindrucksvoll dokumentiert. Der Hof wird noch heute bewirtschaftet, während die Burg schon seit Jahrhunderten unbewohnt ist.

Zwischen dem Wirtschaftshof und der heutigen Ruine lag früher die Vorburg , Reste eines Tores wurden 1978 in der Nähe des heutigen Zuganges zum Burgareal gefunden.

Über eine moderne Brücke überquert man den äußeren Halsgraben , hinter dem sich der schlanke Bergfried erhebt. Mit seinen Grundmaßen von etwa 6,5 x 6,5 m zählt der Bergfried zu den kleineren Vertretern seines Bautyps, die Mauerstärke beträgt im Erdgeschoss ca. 1,70 m. Der ursprüngliche Hocheingang liegt an der Südseite, heute gelangt man auch im Erdgeschoss ins Turminnere. Die Fundamente sollen der Literatur nach noch dem 12. Jahrhundert angehören, in seiner heutigen Form dürfte er aus dem 13. Jahrhundert stammen. In das Quadermauerwerk sind einige Buckelquader eingearbeitet.

Der heute dreigeschossige Palas schließt sich direkt an den Bergfried an, das ehemalige vierte Geschoss hat sich nur in Resten erhalten. Der Palas hatte die Grundmaße von 29 x 13,6 m. (Alle Maßangaben nach Schmitt). Die Obergeschosse weisen zahlreiche - später offenbar veränderte - Fensteröffnungen auf. Das Mauerwerk gehört wesentlichen dem 13. und 14. Jahrhundert an und entspricht dem des Bergfriedes.

Am Palas vorbei gelangt man in den Burghof , das Innentor ist heute verschwunden. In die Ringmauer ist die Gedenktafel für Friedrich von Hürnheim eingelassen, der 1268 zusammen mit dem jungen König Konradin von Hohenstaufen in Neapel enthauptet wurde. Der Burghof wird durch die Reste eines kleinen Torhauses abgeschlossen, das ehemals den Zutritt zum sogenannten Hinteren Haus ermöglichte, dessen Ruinenreste sich anschließen.

An der Südseite der Hauptburg liegt der acht Meter hohe Wasser- oder Zisternenturm , durch den 1633 die schwedischen Eroberer in die Burg eingedrungen sein sollen.

Die 1901 und 1985 gesicherte Burgruine ist jederzeit frei zugänglich.

Literatur

  • Die Kunstdenkmäler von Bayern, VII (Schwaben), 1 - Bezirksamt Nördlingen, S. 327-329. München, 1938
  • Schmitt, Günter: Burgenführer Schwäbische Alb, Bd. 6, Ostalb, S. 167-176. - Biberach, 1995, ISBN 3-924489-74-2

Weblinks

Burg Niederhaus - Geschichte

Wikipedia

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