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Letzte Änderung für Artikel Tarock: 19.02.2006 01:50

Tarock

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Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Tarockkarten in der Hand eines Spielers
Tarockkarten in der Hand eines Spielers

Tarock ist ein traditionsreiches Kartenspiel, das in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts in Italien entstanden ist. Danach hat sich das Spiel nach Frankreich und in die deutschsprachigen Länder ausgebreitet. In der Habsburgermonarchie haben sich zahlreiche regionale Varianten entwickelt (Königrufen, Zwanzigerrufen, Neunzehnerrufen, Strohmandeln usw.), die bis heute in Österreich , Ungarn , Slowenien , Tschechien , in der Slowakei , in Polen , in Rumänien und in der Ukraine gespielt werden. Fritz von Herzmanovsky-Orlando hat in seinem zu Lebzeiten unveröffentlicht gebliebenen Roman Maskenspiel der Genien den Begriff Tarockei als Name für ein seltsames Traumland geprägt. Später hat Friedrich Torberg in der stark bearbeiteten und umstrittenen Erstveröffentlichung den Ausdruck Tarockei eigenmächtig durch Tarockanien ersetzt - in Anlehnung an Kakanien von Robert Musil . In Deutschland war Tarock einst weit verbreitet, was beispielsweise einige Belegstellen in den Werken Johann Wolfgang von Goethes zeigen, heute wird es nur noch in der Variante „Cego“ im Schwarzwald gespielt. In Frankreich und Österreich ist Tarock nach wie vor populär, in seinem Herkunftsland Italien ist es nur noch selten anzutreffen, vereinzelt wird auch in der Schweiz noch Tarock gespielt.

In Bayern wird unter der Bezeichnung Tarock ein Kartenspiel praktiziert, das mit dem klassischen Tarock wenig gemein hat. Das „Bayerische Tarock“ wird mit deutschem Blatt gespielt, die nur die gewohnten vier Farben enthalten, keine Tarock als fünfte Farbe.

Die Karten

Tarock wird mit einem charakteristischen Blatt gespielt, das neben den klassischen Farben Herz, Karo, Pik und Treff noch über die sogenannten Tarock verfügt, die mit römischen oder arabischen Ziffern nummeriert sind. Sie dienen als ständige Trümpfe. Außerdem gibt es eine zusätzliche Figurenkarte, den Cavall oder Reiter, er rangiert zwischen Bube und Dame.

Insgesamt gibt es 78 Karten in einem vollständigen Tarock-Blatt. Mit diesem kompletten Blatt wird heute vor allem in Frankreich gespielt, in geringerem Umfang auch in Dänemark. In jenen Gebieten, die früher zur Habsburgermonarchie gehört haben, wird heute mit einem reduzierten Blatt von 54, 42 oder 40 Karten gespielt.

Die höchste Karte in den klassischen Tarockspielen ist heute der Sküs, auch Gstieß genannt. Tarock I (der „Pagat“) und Tarock XXI (der „ Mond “) sowie der Sküs heißen zusammen Trull, die in den meisten Regelvarianten eine besondere Rolle spielen. Wenn der Sküs in einem Positivspiel den Mond fängt, zählt das als Sonderprämie.

Die Farbkarten der Tarock-Blätter haben französisches Bild und nicht die Symbole der Tarot-Karten mit italienischem oder spanischem Bild, die auch zum Wahrsagen benutzt werden. Die Tarockkarten tragen römische Ziffern und sind meist mit je zwei Genreszenen dekoriert, wie zum Beispiel die vor allem in Österreich, Ungarn, Tschechien, in der Slowakei und in Slowenien verwendeten „Industrie-und-Glück“-Karten (der Name stammt von dem auf der Karte II („Uhu“) abgebildeten Felsen mit der Aufschrift „Industrie und Glück“, auf dem der Reichsadler sitzt). "Industrie" wurde hier im Sinne von "Fleiß" verwendet: Der Bürger konnte mit "Glück und Fleiß" Erfolg im Leben haben.

Als eine der schönsten Varianten gilt das ungarische „Illustrierte Zwanzigerrufen“ oder Paskiewitsch mit 42 Karten.

Weitere verbreitete Varianten mit 54 Karten sind:

  • Strohmandln (2 Spieler)
  • Tapp-Tarock (3 Spieler)
  • Königrufen (4 Spieler)
  • Neunzehnerrufen (4 Spieler)
  • Cego

sowie mit 40 Karten:

  • Zwanziger-Rufen (4 Spieler)

Historie

Tarock und Tarot haben dieselben Wurzeln – die Karten sind jahrhundertelang nur zum Kartenspielen verwendet worden, nicht zum Wahrsagen. Dies hat der Philosoph und Tarockliebhaber Universitätsprofessor Sir Michael Dummett in einer wissenschaftlichen Arbeit mit dem Titel “The Game of Tarot” nachgewiesen. Im deutschen Sprachraum wird das Kartenspiel als „Tarock“ bezeichnet, die Wahrsagekunst als „Tarot“, in England und in Frankreich ist in beiden Fällen der Ausdruck “tarot” in Verwendung.

Das Spiel

Die einzelnen Tarockvarianten unterscheiden sich voneinander zu stark, als dass eine allgemeine Spielbeschreibung abgegeben werden könnte. Man sehe hierzu die Seiten der Varianten an:

  • Königrufen - 54 Karten, 4 Spieler, Ă–sterreich, Slowenien, Polen, Rumänien, Ukraine
  • Neunzehnerrufen - 54 Karten, 4 Spieler, Ă–sterreich, Tschechien, Slowakei, Polen
  • Cego - 54 Karten, 3 oder 4 Spieler, Deutschland (nur Baden-WĂĽrttemberg)
  • Paskiewitsch/Illustriertes Tarock - 42 Karten, 4 Spieler, Ungarn, Ă–sterreich
  • Zwanzigerrufen - 40 Karten, 4 Spieler, Ă–sterreich
  • Tapp-Tarock - 54 Karten, 3 Spieler, Ă–sterreich
  • Droggn - 66 Karten, 3 Spieler, Tiroler Stubaital
  • Troggu - 62 Karten, 3-8 Spieler, Kanton Wallis
  • Strohmandeln - 54 Karten, 2 Spieler

Das Blatt

Der Genuss beim Tarocksspiel erhöht sich immens durch die Verwendung spezieller Spielkarten. Diese unterschieden sich sowohl durch die Darstellungen auf der Vorderseite der Karte als auch durch die Gestaltung der Rückseite. Die heute gängigen Darstellungen werden als "Industrie & Glück-Tarocke" bezeichnet, nach der Aufschrift "Industrie und Glück" auf dem Kartenbild von Tarock II. Karten dieser Art werden leicht variiert in Österreich, Ungarn, Slowenien, Tschechien, der Slowakei und Polen verwendet. Jeweils nach dem grafischen Muster der Rückseite unterscheidet man zwischen "Roter Blitz", "Ornament", "Karo", "Jagdtarock" etc.

Früher war die Vielfalt der Tarock-Spielkarten noch viel größer. Es gab Tiertarocke, Tarocke mit historischen Motiven, Vedutentarocke etc. Eine Klassifizierung der einzelnen Spielkarten samt Stammbäumen ist von Klaus Reisinger erarbeitet worden.

Literatur

  • Das groĂźe Tarock Buch , Wolfgang Mayr · Robert Sedlaczek, PERLEN-REIHE ISBN 3-85223-462-X
  • TAROCK DIE SCHĂ–NSTEN VARIANTEN, Johannes Bamberger, PERLEN-REIHE ISBN 3-85223-400-X
  • Klaus Reisinger: "Tarocke. Kultugeschichte auf Kartenbildern", 6 Bände, Eigenverlag, Wien 1996 ff.
  • Michael Dummett: “The Game of Tarot”, London 1980
  • Michael Dummett, John McLeod: “A History of Games Played with the Tarot Pack. The Game of Triumphs”, New York 2004
  • Regeln und Lizitationsliste sind unter Tarockspiel in Ă–sterreich und unter Tarock in Tirol zu finden.

Siehe auch

  • Minchiate

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Tarock aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Tarock verfügbar.

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