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Letzte Änderung für Artikel Wildschütz: 22.12.2005 14:39

Wildschütz

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Als Wildschütz oder Wilddieb, im Volksmund oft nur Wilderer genannt, bezeichnet man alle Personen, die ohne Legitimation auf die Jagd gehen.

Inhaltsverzeichnis

Ursprung

Ursprünglich ist das Recht auf die Jagd ein uraltes germanisches Recht gewesen, das allen freien Germanen gleichermaßen zustand. Dieses Recht wurde auch noch bis weit ins Mittelalter nicht angegriffen und so durfte jeder freie Bürger , vornehmlich die Bauern , jagen, um entweder ihren Viehbestand oder ihren Grund vor Wildschaden zu verteidigen oder aber um sich Nahrung zu verschaffen.

Geschichte

Doch mit der immer weiter steigenden Abhängigkeit der Bauern von ihren Landesherren einerseits, sowie der steigenden Besitzergreifung von freien Ländereien seitens des Adels wurde dieses Recht mehr und mehr ausgehöhlt.

Als der Adel damit begann, die Jagd als eine sportliche Herausforderung und als vergnüglichen Zeitvertreib zu verstehen, wurde den Bürgern schließlich das Recht zur Jagd entzogen und unter schwere Strafe gestellt. Gleichzeitig übernahmen sogenannte Forstbeamte oder durch den Landesherren legitimierte Personen den Schutz, die Pflege sowie die Überwachung des Jagdreviers . Alle illegalen Jäger wurden fortan als Wildschützen bezeichnet und als Verbrecher angesehen und verfolgt, weil sie das Eigentum des Landesherren antasteten.

Zwar wurde mit der Revolution 1848 auch das Jagdprivileg des Adels abgeschafft, doch wurden Wilderer auch noch bis weit ins 20. Jahrhundert als Straftäter verfolgt.

Auch heute ist das Wildern eine Straftat. Die Wilderei, in diesem Zusammenhang "Jagdwilderei", ist in Deutschland nach § 292 des StGB eine „Straftat gegen das Vermögen und gegen Gemeinschaftswerte“. Wegen Wilderei wird derjenige bestraft, der den Jagdausübungsberechtigten aus seiner Stellung verdrängt und als Nichtberechtigter Wild erlegt.

Ansehen

Die Wilderer wurden von der armen Landesbevölkerung meist schnell zu Helden verklärt. Zum einen weil sie den Landesherren teils empfindlichen Schaden zufügten, zum anderen weil das gejagte Wild oftmals noch die einzige Möglichkeit darstellte die großen Familien zu ernähren. Besonders die Wilderer aus den Alpen wurden schon recht früh durch die dort ansässige Bevölkerung als Helden verehrt, da das wildern in den gefährlichen Bergregionen nicht nur extrem gute Ortskenntnisse, sondern auch besondere Kühnheit und Naturverständnis voraussetze. Die Gebirgs-Wilderer zeichneten sich daher bereits zu einer Zeit, in der Bergsteigen noch völlig fremd war, durch hohe bergsteigerische Fähigkeiten aus, und vielfach lassen sich auch heute noch manche Gebirgswanderwege auf ursprünglich durch Wilderer angelegte Pfade zurückführen. Bei diesen sogenannten Wildererpfaden handelte es sich oftmals um (versteckte) Wege des Wildes durch das Unterholz (Wildpfade), welche sich der Wilderer durch Beobachtung zu eigen machte, um so besser das Wild aufzuspüren. Im Zuge der Romantik Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Gebirgs-Wildschützen schließlich in Verbindung mit den Alpen-Motiven auch in Kunst und Literatur immer häufiger als "natürliche Helden" dargestellt und verehrt.

Strafen

Die Strafen für Wilderei nahmen schnell schwere Ausmaße an und konnten bei Wiederholungstätern auch bis zur Todesstrafe reichen. Der Adel wollte durch die drakonischen Maßnahmen die Wilderei von Anfang an im Keim ersticken, aber förderte dadurch eher das Ansehen der Wilderer. Nicht selten wurden die Wilderer durch die Forstbeamten des Landesherren gejagt und noch vor dem eigentlichen Ergreifen getötet, so daß nur wenige Wildschützen tatsächlich gefangen genommen und verurteilt wurden.

Anfangs wurden die Wilderer noch mit dem Aufsetzen eines "Hirschgeweihs" entehrt, das sie für mehrere Tage tragen mußten. Schließlich kamen als Strafmaß auch " am Pranger stehen " oder schwere Arbeitsdienste hinzu. Eine weitere Form der Demütigung war die sogenannte " Wildererkappe ", eine eiserne Kopfbedeckung, die unter schweren Schmerzen am Kopf des Verurteilten festgenietet wurde und die dieser dann für einen längeren Zeitraum zu tragen hatte. Wurden die Wilderer durch den Strang hingerichtet so wurde auch als Zeichen ihrer Straftat sowie zur Abschreckung oftmals ein Geweih oder Fell über dem Galgen angebracht.

Berühmte Wilderer

  • Georg Jennerwein
  • Karl Stülpner
  • Hasenstab (Spessart)
  • Der Lexengangerl (Oberpfalz in Bayern)

Siehe auch:

  • Der Wildschütz, Komische Oper in drei Aufzügen, von Albert Lortzing

Siehe auch

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wildschütz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Wildschütz verfügbar.

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