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Letzte Änderung für Artikel Hausmeerschweinchen: 19.02.2006 18:52

Hausmeerschweinchen

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Hausmeerschweinchen
Systematik
Unterordnung : Stachelschweinverwandte (Hystricognatha)
Ãœberfamilie : Meerschweinchenartige (Cavioidea)
Familie : Meerschweinchen (Caviidae)
Unterfamilie : Eigentliche Meerschweinchen (Caviinae)
Gattung : Echte Meerschweinchen (Cavia)
Art : Meerschweinchen (Cavia porcellus)
Wissenschaftlicher Name
Cavia porcellus
( Linnaeus 1758)

Das Hausmeerschweinchen (Cavia porcellus) ist eine Säugetierart aus der Familie der Meerschweinchen (Caviidae). Es ist die Haustierform des Tschudi-Meerschweinchen (Cavia tschudii).

In Europa und Amerika werden Hausmeerschweinchen sehr gerne als Haustiere gehalten, da sie einfach in der Haltung sind. Sie gelten zudem als ideale Streicheltiere für Kinder, was sie allerdings nicht sind.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hausmeerschweinchen sind die Haustierform des Tschudi-Meerschweinchens (Cavia tschudii).

Wann genau Meerschweinchen domestiziert wurden, ist nicht bekannt. Je nach Autor wird der Domestikationszeitpunkt zwischen 5000 v. Chr und 2000 v. Chr. vermutet. Ein archäologischer Nachweis ist aufgrund der kleinen Knochen recht schwierig, eine Festlegung des Domestikationszeitpunktes nach molekulargenetischen Untersuchungen noch nicht möglich, da die Mutationsgeschwindigkeit in Frage kommender Gensequenzen noch nicht bekannt sind. Einig ist man sich nur, daß Meerschweinchen zuerst in der Altiplano -Region gehalten wurden. In dieser Gegend findet man auch heute noch Tschudi-Meerschweinchen.

Die ältesten Funde, die eindeutig dem Hausmeerschweinchen zugeordnet werden können, sind Funde aus dem nördlichen Zentralhochland Perus. Sie werden um 900 v. Chr. datiert. Weitere Funde stammen aus der Küstenebene Ecuadors , datiert um 500 v. Chr und dem Moche Valley, datiert um 200 v. Chr. Zu dieser Zeit waren die Hausmeerschweinchen schon voll domestiziert und hatten alle Merkmale heutiger Hausmeerschweinchen.

Im 16. Jhr. wurden Hausmeerschweinchen nach Europa und Nordamerika exportiert, von denen alle dortigen Meerschweinchen abstammen. Jedoch existieren weiterhin unabhängige, ältere Linien in Südamerika, die dort von den Einheimischen gehalten werden. Sie sind im Durchschnitt kleiner und scheuer als die in Europa und Nordamerika bekannten Meerschweinchen und werden zu Speisezwecken und rituellen Zwecken gehalten.

In neuerer Zeit wurden in Südamerika aus besonders großen Meerschweinchen die in Europa als Cuys bekannten Riesenmeerschweinchen gezüchtet, die dort in Intensivmast zur Fleischproduktion gehalten werden. Diese Meerschweinchen erreichen Gewichte zwischen 2kg - 4kg. Die Fleischprodukte werden inzwischen auch nach Nordamerika verkauft, aber es soll auch in Europa als Liebhabertier bekannt und eingeführt werden. Cuy ist für diese Meerschweinchen ein sehr unglücklich gewählter Begriff, da er in Südamerika die Bezeichnung für Meerschweinchen generell ist. Das hat in der Vergangenheit immer wieder zur Verwirrung geführt.

Domestikationsbedingte Veränderungen im Körperbau

Kopf

Der Kopf läuft nicht so spitz zur Schnauze zu wie beim Tschudi-Meerschweinchen. Das Hirngewicht ist im Verhältnis zum Körpergewicht kleiner als bei der Wildform. Der Ohrenansatz ist bei den meisten Hausmeerschweinchen tiefer. Die Ohrmuscheln sind größer. Hängeohren kommen häufig vor. Die Augenfarbe kann abhängig von der Haarfarbe dunkel wie bei der Wildform sein, aber kann auch rotbraune, rötliche oder blaue Farbtöne aufweisen.

Körperbau

Der Körperbau ist gedrungener und nicht so schmal wie beim Tschudi.

Beine

Die Hinterbeine sind kürzer als bei der Wildform. Polydaktylie tritt bei südamerikanischen Linien oft auf, da Meerschweinchen mit zuviel Zehen als besonders zart und schmackhaft gelten. Insbesondere bei den Mastmeerschweinchen können an den Vorderpfoten bis zu acht Krallen statt vier gezählt werden, bei den Hinterpfoten kommen ab und an bis zu sechs Krallen vor. In Europa und Nordamerika wird darauf geachtet, nur mit normalzehigen Meerschweinchen zu züchten. Polydaktylie gilt als Erbfehler. Nur bei den Cuys treten auch in Europa und Nordamerika immer noch relativ häufig mehrzehige Meerschweinchen auf, da diese erst vor wenigen Jahrzehnten aus Südamerika importiert wurden und noch nicht lange gezüchtet werden.

Behaarung

Im Laufe der Domestikation haben sich bei den Meerschweinchen eine Vielzahl von Farben und Fellvarietäten gebildet. In Südamerika werden helle Fellfarben mit weißer Haut bevorzugt, damit der Schlachtkörper appetitlicher aussieht. Dunkle, insbesondere schwarze Tiere werden zu vielen rituellen Zwecken gebraucht.

In Europa und Nordamerika wird in der Rassezucht versucht, unterschiedliche Farben rein zu ziehen und möglichst intensiv zu züchten. Bedingung zur Aufnahme einer Farbe in die unterschiedlichen Rassebeschreibungen ist die gute Unterscheidbarkeit zu anderen, schon anerkannten Farben.

An Fellvarietäten sind bisher kurzhaarige, langhaarige und Tiere mit gekräuseltem Haar aufgetreten. Zusätzlich existieren noch Tiere mit Wirbeln am Körper oder einem speziellen Kopfwirbel.

Das harsche und halblange Haar der Tschudi-Meerschweinchen ist nur noch bei wenigen Hausmeerschweinchen zu finden, hauptsächlich in südamerikanischen alten Linien.

Das Tschudi-Meerschweinchen kann bei Gefahr ein Teil seiner Rückenhaare abwerfen, diese Fähigkeit ist im Laufe der Domestikation fast vollständig verloren gegangen.

Organe

Aufgrund der energiereicheren und saftigeren Ernährung der Hausmeerschweinchen hat sich auch der Verdauungstrakt mit der Zeit angepaßt. Der Magen ist größer, so daß Hausmeerschweinchen auch mit größeren Mahlzeiten auf einmal klar kommen. Der Dünndarm ist länger, um eine längere Strecke zum Entwässern des Nahrungsbreies zu haben. Auch Blind- und Dickdarm sind größer, wahrscheinlich eine Folge der zum Teil erheblich von der Grasnahrung des Tschudi abweichenden Futters, mit welchem die Tiere seit Jahrtausenden klarkommen müssen.

Größe

Viele südamerikanische alte Linien, die dort seit Generationen innerhalb der Familien zur Eigenversorgung gezüchtet werden, haben noch die ursprüngliche Größe von 500g - 600g und etwa gleiche Geburtsgewichte des Tschudi-Meerschweinchens. Die europäischen und nordamerikanischen Linien dagegen sind mit 700g - 1500g deutlich größer, da sie von größeren Mastmeerschweinchen abstammen. Die größten Tiere sind die zu Intensivmast gezüchteten Tiere, von denen die nordamerikanischen und europäischen Cuys abstammen. Sie können im Extremfall ein Gewicht bis 4kg erreichen.

Verhalten

männliches Glatthaar-Meerschweinchen
männliches Glatthaar-Meerschweinchen
säugendes Meerschweinchen
säugendes Meerschweinchen

Meerschweinchen sind als Beutetiere immer fluchtbereit. Daher erschrecken sie leicht bei lauten Geräuschen (besonders plötzlichen Geräusche wie Türenknallen usw.) und Bewegungen in ihrer Nähe. Besonders Annährungen von oben führen zu einer sofortigen Flucht, in Anlehnung an die von oben drohende Gefahr durch Raubvögel . Werden sie z. B. beim Herausheben von oben gegriffen, verfallen sie oft in eine Schreckensstarre, die vom Besitzer irrtümlich als: „Es mag mich doch, es verhält sich ganz lieb und still, wenn ich es herausnehme.“ gedeutet wird. Diese vom Meerschweinchen ungewollten, vom Besitzer gut gemeinten Zuwendungen bedeuten für das Tierchen oft eine extreme Stresssituation. Meerschweinchen sind daher für Kinder eher ungeeignet.

Wenn sie sich wohlfühlen, liegen die Tiere lang ausgestreckt herum, den Kopf auf dem Boden und dösen vor sich hin. Luftsprünge von 10 cm und mehr mit allen Vieren gleichzeitig, das sogenannte „Popcornen“, zeigen Ãœbermut und drücken Freude aus. Bei älteren Tieren werden diese (wohl auch durch das Gewicht) weniger. Trotzdem wird es in einer zufriedenen Gruppe öfters relativ laut und munter hergehen. Entgegen ihres eher plumpen Aussehens im Ruhezustand sind Meerschweinchen alles andere als träge.

Meerschweinchen unterscheiden sich untereinander teilweise sehr. Sowohl beim Fressen, als auch beim Verhalten variiert das Spektrum von scheuer Zurückhaltung bis frechem Anknabbern (nicht Beißen) der Finger ihres Betreuers. Gesunde Tiere haben eine gewisse Neugier ihrer Umgebung gegenüber, wobei insbesondere Veränderungen, die sich nicht bewegen, ausgiebig, wenn auch vorsichtig, begutachtet werden.

Ein großer Unterschied zu Kaninchen und Hamstern ist, dass Meerschweinchen mit Lauten kommunizieren . Sie haben ein weites Spektrum von Lautäußerungen, die sie auch oft und gerne einsetzen. Neben dem ruhigen „Muigen“ oder „Gurren“, gibt es ein unwilliges „Knattern“ z. B. bei ungewohnten Geräuschen, das „Brommseln“ der Böcke beim Balzen bzw. beim Zeigen von Dominanz, das laute Quieken nach Futter, das nur dem Menschen gegenüber gezeigt wird und das geheimnisvolle „Cirpen“, das wie Vogelgezwitscher klingt, oft nur nachts auftritt und als Stressignal gedeutet wird. Zudem klappern die Tiere mit den Zähnen, um ihre Rangordnung gegenüber Artgenossen zu unterstreichen.

Entgegen weit verbreiteten Meinungen ist das Meerschweinchen denkbar ungeeignet als Kuschel- und Schmusetier für Kinder. Vor allem kleinere Kinder können dem filigranen Knochenbau des Tieres ernsten Schaden zufügen. Besser ist es die putzigen, lebenslustigen Tiere in einem, wie unten beschriebenen, abwechslungsreich gestalteten Lebensraum zu beobachten.

Nutzung

Bis heute werden in Peru und den Nachbarländern Meerschweinchen als Fleischlieferanten gehalten. Allein in Peru sollen pro Jahr rund 65 Millionen der Tiere verspeist werden. In den letzten Jahren wurden gezielt größere und fettere Rassen gezüchtet und in Intensivmast gehalten. Die sogenannten Cuys können bis zu 4 kg wiegen, sind aber scheuer und schreckhafter als die in Europa und USA gehaltenen Hausmeerschweinchen. Meerschweinchenfleisch gehört zum traditionellen peruanischen Hochzeitsmahl und hat seine Bedeutung in den überlieferten Heilungsritualen.

Haltung

Einzelhaltung

weibliches Glatthaar-Meerschweinchen bei der Fellpflege
weibliches Glatthaar-Meerschweinchen bei der Fellpflege

Die dauerhafte Einzelhaltung ist nicht verhaltensgerecht im Sinne des Tierschutzgesetzes. Hausmeerschweinchen sind Rudeltiere und brauchen mind. einen artgleichen Partner. Alleine gehalten entwickeln sie Verhaltensstörungen. Menschen können keinen artgleichen Partner ersetzen, genausowenig wie Kaninchen. Die von vielen Zoofachgeschäften empfohlene Haltung von einem Kaninchen und einem Meerschweinchen verstößt gegen das Tierschutzgesetz.

Gruppenhaltung

Meerschweinchen können in Gruppen ab zwei Tieren gehalten werden. Möglich sind gleichgeschlechtliche Gruppen sowie auch Gruppen mit einem kastrierten Böckchen und einem oder mehreren Weibchen. Bei der Haltung reiner Böckchengruppen sollte auf eine gerade Anzahl der Böckchen geachtet werden, da ungerade Anzahlen oft zu wilden Beißereien führen. Auch reine Weibchengruppen sind oft harmonischer, wenn sie eine gerade Anzahl aufweisen. Wenn Böckchen einmal Kontakt mit Weibchen hatten oder den Duft von weiblichen Meerschweinchen riechen, lassen sie sich meist nicht mehr mit Böcken vergesellschaften.

Werden Böcke ab 250g Gewicht und vor der Ausbildung der vollen Geschlechtsreife kastriert, werden sie von Altböcken nicht als Rivalen erkannt und können nun in Gruppen mit Weibchen und einem Bock oder mit einem Zuchtbock vergesellschaftet werden.

Haltung von Zuchtböcken

Aufgrund der Unverträglichkeit der Zuchtböcke gegenüber Geschlechtsgenossen wirft die Haltung von einem oder mehreren Zuchtböcken ganz eigene Probleme auf. Züchter haben unterschiedliche Systeme entwickelt, um ihren Zuchtböcken trotzdem ein Leben mit Artgenossen zu ermöglichen. Es können hier nur wenige Beispiele gegeben werden:

  • Rotationssystem: Ein Bock wird für einen längeren Zeitraum zu einem Weibchen oder eine Zuchtgruppe aus weiblichen Tieren gesetzt. Bevor die Zuchtweibchen gebären, wird der Bock in die nächste Zuchtgruppe oder zum nächsten Zuchtweibchen gesetzt.
  • Frühkastraten/Jungböcke: Es werden Frühkastraten oder Jungböcke in der Zeit, in der der Zuchtbock nicht im Deckeinsatz ist, zugesetzt.
  • alte Weibchen: Die unsicherste Methode dürfte es sein, Zuchtböcke zu alten Meerschweinchenweibchen zu setzen. Normalerweise sollten die alten Weibchen nicht mehr aufnehmen - manchmal aber tun sie es doch. Die Geburt ist für solch alte Meerschweinchenweibchen lebensgefährlich.

Vergesellschaftung mit anderen Tierarten

Die Vergesellschaftung mit Kaninchen ist möglich, wenn die Kaninchen mind. zu zweit sind, die Meerschweinchen mind. zu zweit sind und genügend Auslauf geboten werden kann. Es müssen Rückzugsgebiete für Meerschweinchen und für Kaninchen vorhanden sein.

Unterkunft

Die in Zoofachhandeln üblichen, käuflichen Standard-Käfige sind leider oft zu klein, um 2 oder mehrere Meerschweinchen darin zu halten. Liebhaber empfehlen im Allgemeinen pro Meerschweinchen eine Grundfläche von 0,50 m² pro Tier, was durchaus ausreicht, wenn die Tiere viel Auslauf bekommen. Sollten die Tiere nur im Gehege wohnen, oder bekommen sie nur selten Auslauf, ist eine Gehegegröße von 1 m ² pro Tier wohl angemessen. Besser geeignet sind jedoch geräumige Eigenbauten, die eine größere Fläche und zum Beispiel durch etwa 30cm hohe Plexiglasscheiben einen besseren Ein- und Ausblick sowie einen näheren Kontakt zu den Tieren ermöglichen. Für zwei Tiere sollte der Käfig mindestens eine Länge von 120 cm haben, für drei sind 140 cm empfehlenswert. Generell gilt natürlich: je größer, desto besser.Allerdings sollte der Käfig nie auf dem Boden stehen, da sich Meerschweinchen oft durch das Getrappel der Füße gestört fühlen und dann Angst bekommen. Am Besten stellt man den Käfig etwas erhöht auf Kommoden, kleine Schränke etc..

Der Boden des Käfigs sollte mit einer nicht staubenden Streu bedeckt sein, zum Beispiel Holzstreu, Holz- beziehungsweise Strohpellets oder Hanfstreu. Darauf kann eine Schicht Stroh oder Heu gegeben werden, die die Tiere gern zum Verstecken und Spielen nutzen. Ebenfalls kann man über das normale Streu auch noch sog. Überstreu geben, das dann z.B.Waldboden oder Heidelandschaften imitiert.

Zur weiteren Einrichtung des Käfigs gehören Futternäpfe, ein Häuschen mit zwei Ausgängen (Fluchtwege), möglichst ohne Fenster (Gefahr des Steckenbleibens), eine Heuraufe und eine Trinkflasche oder eine Wasserschüssel (Wasser muss immer zur Verfügung stehen). Der Vorteil der Wasserschüssel ist die natürlichere Trinkhaltung der Tiere und die bessere Wasserqualität (in der Trinkflasche - besonders im nicht einsehbaren Trinkrohr - können sich Algen oder Bakterien ausbilden). Der Nachteil ist das mögliche Umkippen der Schüssel (die Schüssel sollte auf das mögliche Aufstützen eines Meerschweinchens ohne zu kippen ausgelegt sein - wie auch der Futternapf). Alternativ kann man auch einfach ein (unbehandeltes!) Holzbrett durch die Gitterstäbe der schmalen Käfigseite stecken. Dadurch erhält man auch gleich noch eine erhöhte Aussichtsplattform, auf der sich zuätzlich Futter gut anbieten lässt, welches dort auch nicht so schnell verschmutzt werden kann.

Weitere mögliche Einrichtungsgegenstände sind der Foodball (ein Gitterball zum Aufhängen, kann mit Heu oder Gemüse befüllt werden), Steine, Korkröhren, Stofftunnel, Kuschelrollen, Schlafsäcke, Iglus und Hängematten . Diese können ganz einfach aus einem kleinen, mit Wäscheklammern oder Häkchen am Käfig befestigten Gästehandtuch selbst gemacht werden.

Auslauf

Meerschweinchen dürfen nie nur im Käfig gehalten werden, sondern brauchen täglich mindestens 1-2 Stunden Auslauf. Dabei sollten Kabel, Chemikalien und Giftpflanzen sicher abgegrenzt werden, um ein Anknabbern zu vermeiden. Nur selten werden die Tiere stubenrein. Man kann versuchen, ihnen einen überdachten Platz (z. B. Pappkarton), der mit einem Handtuch ausgelegt wird, als „Toilette“ anzubieten. Auch Wachstischdecken sowie billige Webteppiche eignen sich als Unterlage für einen Zimmerauslauf. Als Material für die Zäune können beispielsweise Holzpalisaden oder Komponenten von Magic cubes (Gitterschränke) benutzt werden.

Außenhaltung

Meerschweinchenbock im Schnee
Meerschweinchenbock im Schnee

Ist ein wetter- und Raubtier-sicherer, fester Unterschlupf vorhanden, können Meerschweinchen auch ganzjährig draußen gehalten werden. Eine gut isolierte, Zugfreie und trockene Rückzugsmöglichkeit sollte ständig zur Verfügung stehen. Diese Unterkunft muss den Mindestmaßen für Käfige entsprechen, da sie an kalten und regnerischen Tagen als ständige Behausung dienen muss. Die Tiere müssen bereits im Sommer an die Freihaltung gewöhnt werden, ein Wechsel vom kalten Außenstall in die warme Wohnung und andersherum ist unbedingt zu vermeiden. Vorsicht ist geboten, wenn Hunde und Katzen in der Nähe sind - wenn die Meerschweinchen Auslauf haben, ohne durch Gitter zu geschützt werden, können sie leicht von diesen 'geraubt' werden. Im Winter ist die Schutzecke außerdem gut mit Stroh und Heu auszustatten. Dort können sich die Meerschweinchen wie unter einen warmen Decke verkriechen.

Ernährung

Meerschweinchen sind Pflanzenfresser , die kein tierisches Eiweiß benötigen. Frisches sauberes, staubfreies Heu ist die Basis ihrer Ernährung . Zusätzlich brauchen sie täglich ca. 100 g Frischfutter.

Futterpflanzen des Meerschweinchens sind:

  • Heu, Gras, Löwenzahn , Gänseblümchen , Schafgarbe , Ringelblume , echte Kamille , Malve , Melisse , Giersch , Wegerich , Sonnenblume , Huflattich , Blätter von Mais , Erdbeere , Himbeere
  • Gemüse wie Möhren , Gurke , Rote Beete (Achtung: hoher Kalziumgehalt , kann Nieren - und Blasensteinblidung begünstigen), Sellerie mit Grün, Topinambur , Fenchel , Spinatblätter (wenige, da sie Oxalsäure enthalten)
  • Zweige von Weide (enthält viel Oxalsäure), Hasel , Pappel , Birke und Obstbäumen (kein Steinobst), Buche , als einzige Nager vertragen Meerschweinchen auch echte Tannengewächse ( Thuja und Eibe sind giftig! Weihnachtsbäume oftmals gespritzt) zum Abnutzen der Zähne
  • in geringen Mengen Petersilie (entwässert, zu viel kann zu Nieren- und Blasensteinen [Oxalsäure] führen aber enthält viel Vitamin C , nicht schwangeren Tieren verfüttern, da es wehenfördernd wirkt!) Paprika (viel Vitamin C, v.a. gelbe Paprika), Tomaten (Tomaten mit grünen Stellen sind giftig, ebenso wie der Strunk!), Salat (besser als Kopfsalat sind Endivien - und Romanescosalat ), Klee (sehr geringe Mengen, hoher Eiweiß - und Kalziumanteil , kann zu Durchfall, Blähungen und Nieren- und Blasensteinen führen), Brokkoli , Chinakohl , Kohlrabi , Grünkohl (geringe Mengen, kann - wenn er ungewohnt ist - zu Durchfall und Blähungen führen) Obst wie Äpfel (ohne Kerngehäuse, die Kerne enthalten Blausäure ), Beeren , Weintrauben , Bananen (wenige, da stark zucker- und stärkehaltig),

Das Verfüttern von sämtlichen Kohlarten und von nassem Frischfutter kann lebensbedrohliche Blähungen hervorrufen. Weiterhin sind stark kohlenhydratreiche Futtermittel wie Körnermischungen, Knabberstangen, Brot, Zucker-, Milch- und honighaltige Leckereien als Nahrung gänzlich ungeeignet. Stark zuckerhaltige Kost wird im Darm der Tiere bakteriell zu kurzkettigen Fettsäuren abgebaut und stört somit die auf Fermentierung von Pflanzenfasern basierende Verdauung durch eine Veränderung des pH-Wertes . Daneben verringert der infolge des hohen Energiegehaltes dieser Futtermittel eintretende schnelle Sättigungseffekt die Motivation der Tiere zu kauen, was sich in übermäßigem Zahnwachstum niederschlagen kann. Das zu hohe Energieangebot kann ferner Leberschäden sowie ein Verfetten der Tiere bewirken. Da Meerschweinchen einen sog. Stopfdarm haben, der kaum eine Eigenbewegung wie der menschliche Darm aufweist, müssen sie dauerhaft fressen und somit zucker- und stärkearmes, aber Vitamin-C-reiches Futter aufnehmen. Ansonst kann es zum Erliegen der Funktion des Magen-Darm-Traktes und somit schlussendlich zum Tod des Tieres führen.

  • giftig: Avocado , Zwiebelgewächse , Eibe ,rohe Kartoffel, Tuja

An Frischfutter, insbesondere Gras im Frühling, bzw. neue Futtersorten sollten die Tiere nur langsam und schrittweise gewöhnt werden, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. Warum kein Brot: gerne wird hartes Brot gefüttert, damit sich die Zähne abnutzen. Da Brot sehr schnell durch den Speichel der Tiere aufgeweicht wird, ist dieser Effekt nur gering. Hingegen ist Brot ein typischer Dickmacher. Die Zähne nützen sich bei Astrinden und trockenem Heu viel effektiver ab.

Genauso müssen die Zähne durch ständiges Nagen, am besten von Heu und ungespritzten Zweigen, abgeschliffen werden. Dieser Effekt tritt bei der Verfütterung von Heupellets nicht auf, da sie bereits stark zerkleinerte Heuanteile enthalten. Bei Hausmeerschweinchen treten recht häufig Kieferprobleme auf, die das Fressen für sie schmerzhaft bis unmöglich machen - sie kauen dann langsam und gebremst, manchmal spucken sie infolgedessen die Nahrung wieder aus. Diese Probleme verschwinden teilweise wieder, aber leider kann es auch vorkommen, dass sie dauerhaft sind und das Meerschweinchen infolgedessen verhungert.

Die Funktion des Darmes kann nur aufrechterhalten werden, wenn regelmäßig Futter „nachgeschoben“ wird (zur Darmfunktion, siehe weiter unten unter Erkrankungen). Stellt ein Meerschweinchen das Fressen ein, kann sich außerdem durch die nachwachsenden Backenzähne eine Zahnbrücke über der Zunge oder Zahnspitzen bilden, die die Nahrungsaufnahme erschwert oder unmöglich macht und zum Tod des Tieres führen kann. Daher ist bei Nahrungsverweigerung schon nach ein bis spätestens zwei Tagen ein Tierarzt aufzusuchen.

Ungeeignet sind Milchprodukte und insbesondere Honig.

Zu achten ist auf einen ausreichenden Vitamin C -Gehalt der Nahrung. Meerschweinchen entwickeln bei Vitamin-C-Mangel Skorbut . Vitamin C stärkt die Abwehrkräfte. Es ist in Grünfutter enthalten, besonders in Zitrusfrüchten, Paprika , Löwenzahn und Petersilie . Je nach Alter benötigt ein Meerschweinchen 5- 20 mg Vitamin C pro Tag. Vitamin C sollte man nur im Ausnahmefall in das Futter oder Wasser geben, da es schnell verfällt und der Verbrauch nicht kontrolliert werden kann.

Eine weitere Besonderheit ist das lebenswichtige Fressen des so genannten Blinddarmkotes . Diese relativ weichen Kotballen werden ausgeschieden und gleich wieder aufgenommen, weil sie wichtige Bakterien enthalten, welche der Aufrechterhaltung der Darmflora dienen. Daneben deckt der Blinddarmkot den gesamten Vitamin-B-Bedarf und Großteile des Vitamin-K-Bedarfs der Tiere ab.

Erkrankungen

  • Die häufigsten Erkrankungen von Meerschweinchen hängen mit der Nahrungsverwertung zusammen. Meerschweinchen haben ein relativ komplexes Verdauungssystem mit recht langer Verweildauer der Nahrung im Darm . Da sie keine Wiederkäuer sind, aber in freier Wildbahn hauptsächlich auf das relativ nährstoffarme Gras angewiesen sind, haben sie im Darm eine empfindliche Bakterienflora, die schon bei Nahrungsumstellungen Probleme machen kann. Meerschweinchen haben einen Stopfmagen und kaum Darmperistaltik , nur wenn Futter (das aus diesem Grunde auch sehr faserreich sein muss) aufgenommen wird, wird der Nahrungsbrei im Verdauungstrakt weitergeschoben. Diese anatomische Eigenschaft führt dazu, dass sich das Krankheitsbild eines Meerschweinchens, das nicht frisst, mitunter drastisch verschlimmert.
Blähungen sind sehr ernst zu nehmen, da sie innerhalb von Stunden zum Tode führen können. Der Tierarzt ist in diesem Falle der passende Ansprechpartner.
  • Oft und zum Teil in Verbindung mit der Verdauung treten auch Zahnfehlstellungen auf, so dass die Zähne (Schneidezähne und Backenzähne) regelmäßig gekürzt werden müssen, da das Tier schlimmstenfalls nicht mehr fressen kann (Brückenbildung). (Die Zähne wachsen bei Nagern permanent nach und werden normaler Weise durch die Abnutzung auf Länge gehalten, da sie sehr viel weicher sind, als die von Raubtieren und Menschen. Dies geschieht z. B. durch das Kauen von Heu, Birkenzweigen oder Astrinden).
Probleme mit der Nahrung können beim Meerschweinchen schnell lebensbedrohlich werden, weil sie innerhalb weniger Tage schnell an Gewicht verlieren. Weiter ist ihr Körper nicht in der Lage Vitamin C selbst zu produzieren, was in kürzester Zeit zum Problem werden kann. Nimmt der Körpern nicht genügend Vitamin C auf kann es zu einer Mangelerscheinung ( Hypovitaminose ) kommen.
  • Ähnlich verbreitet sind Krallenfehlstellungen , zum Teil verursacht durch unnatürlich weniges Abwetzen im Käfig, die man auch selbst schneiden kann. Dabei muss man aber aufpassen, dass man nicht in die Blutgefäße schneidet, die die Krallen versorgen. Besonders bei dunklen Krallen wird man ggf. nur nach der Erfahrung urteilen können. Wenn es doch passieren sollte, dann die Krallenspitzen mit einer Wunddesinfektion behandeln, damit keine Entzündungen auftreten. Ungeschnittene, eingerollte Krallen können zu Ballenabszessen führen, welche operativ entfernt werden müssen.
  • Ein anderer wichtiger Punkt sind Parasiten . Es ist kaum möglich, ein Meerschweinchen über seine gesamte Lebensdauer frei von Haarlingen zu halten. Das sind kleine Tiere, die sich im Fell bewegen und sich von den Haarschuppen ernähren. Meist hilft ein Puder oder Spray (beides beim Tierarzt oder im Zoofachhandel erhältlich, letzteres ist allerdings nicht zu empfehlen).
  • Schlimmer als Haarlinge , aber auch mit einer Pour-On-Lösung (z.B. Stronghold) bekämpfbar, sind Milben (v.a. Grabmilben), die sich in der Haut festsetzen und dort Blut saugen. Erkennbar sind sie als kleine weiße Punkte, besonders hinter/an den Ohrmuscheln , am Bauch oder dem After . Auch wenn sich das Fell des Meerschweinchens extrem leicht mitsammt Hautschuppen von Hand entfernen lässt, ist dies ein eindeutiger Hinweis auf einen Milbenbefall.
  • Durch die relativ weit hervorstehenden Augäpfel sind Meerschweine auch anfällig für Bindehautentzündung . Diese sollten nicht mit Kamille behandelt werden, da diese die Bindehaut noch weiter reizt und die Schleimhäute des Auges austrocknet. Zum Reinigen der Augen kann bei Bedarf Wasser oder physiologische Kochsalzlösung benutzt werden. Es sollte hierzu ein Tierarzt konsultiert werden, der dann bei gegebenem Fall eine Vitamin A-haltige Augensalbe, sowie eine antibiotikahaltige Augensalbe verschreibt. Kommt es zu einer Entzündung der verletzten Stelle, kann das Tier erblinden oder das Auge verlieren.
  • Vor allem bei Satin-Meerschweinchen tritt seit längerer Zeit Osteodystrophie auf. Bei Osteodystrophie handelt es sich um eine Krankheit, bei der Knochensubstanz ab- und an anderen Stellen (v.a. am Becken und Kiefer) wieder angelagert wird. Osteodystrophie gilt nach momentanem Wissenstand als nicht heilbar. Auch die Gabe von Kalzium ändert am Krankheitsbild nichts. Nicht jedes Satin-Meerschweinchen erkrankt automatisch an Osteodystrophie, jedoch können schon einjährige Tiere davon betroffen sein. Symptome der Krankheit sind unter anderem: "Hoppeln", starker Speichelfluss, und Apathie. Bei einem Verdacht auf Osteodystrophie sollte der Tierarzt Röntgenaufnahmen des Beckens und des Schädels von oben und der Seite machen. An diesen Stellen sind Anlagerungen am schnellsten sichtbar.Ein Meerschweinchen im fortgeschrittenem Stadium der Krankheit sollte vom Tierarzt eingeschläfert werden, um dem Tier nicht unnötige Schmerzen zu bereiten. Aus diesen Gründen ist im Moment von der Zucht mit Satintieren abzuraten, allein schon weil nicht bekannt ist, ob nur eine oder alle Zuchtlinien betroffen sind. Für diese Grundlagenforschung fehlt es jedoch an Geldern.

Fortpflanzung

Da sich Meerschweinchen sehr schnell vermehren, sollte man, wenn man keine Junge haben will, Männchen und Weibchen getrennt halten oder sterilisieren/kastrieren.

Die Geschlechtsreife bei Meerschweinchen unterliegt großen Schwankungen. Bei Weibchen gibt es die so genannte Frühreife schon ab 3 bis 4 Wochen. Um gesundheitliche Störungen auszuschliessen, sollte ein Weibchen keinesfalls vor Erreichen des 4. Lebensmonats und einem Gewicht von 700 g gedeckt werden. Bei Böcken liegt die Geschlechtsreife bei etwa 4-6 Wochen nach der Geburt bzw. ca. 300 g Gewicht. Es gibt allerdings auch Frühentwickler, die schon mit 2 Wochen, bzw. 250 g decken konnten.

Das Weibchen darf bei der ersten Deckung nicht älter als 9 bis 10 Monate sein, da sich ab diesem Alter die Beckenknochen verhärten und es zu Geburtskomplikationen kommen kann. Es sollte mindestens 700 g, aber nicht mehr als 1100 g wiegen und muss gesund sein. Das Böckchen muss mindestens 6 Monate alt und natürlich ebenfalls gesund sein.

Das Weibchen ist alle 14-18 Tage 24 Stunden lang brünstig. Wenn der Deckakt mit dem Männchen erfolgreich war, putzen sich beide Tiere ausgiebig. Nachdem die Jungen sich in durchschnittlich 68 Tagen vollentwickelt haben (Tragdauer kann zwischen 68 und 72 Tage schwanken), bringt sie das Muttertier innerhalb einer viertel bis halben Stunde zur Welt. Die Jungen sind Nestflüchter , wiegen zwischen 60-120 g, haben bereits ein Fell (bei langhaarigen Rassen ist es noch kürzer), offene Augen, können laufen und knabbern bereits wenige Stunden nach der Geburt am Heu, an Obst und Gemüse. Stirbt die Mutter bei der Geburt, brauchen die Kleinen dennoch Milch zum überleben. Man kann sie einer anderen Mutter geben - manchmal säugt sie die fremden Jungen mit. Sonst muß man die Jungen alle 2 Stunden (auch nachts!) mit Katzenaufzuchtmilch und einer Spritze (ohne Nadel) füttern.

Direkt nach der Geburt der Jungen ist die Meerschweinchendame wieder empfangsbereit, weshalb unkastrierte Männchen dann nicht im Käfig sein sollten, um ein sofortiges Nachdecken zu vermeiden. Ein Weibchen kann 1 bis sieben Junge werfen, wobei es in der Regel zwischen 2 und 4 Junge sind. Der erste Wurf ist nicht unbedingt kleiner als die nachfolgeden. Die Jungen werden dann 3 Wochen von der Mutter gesäugt, bis sie mit 4-5 Wochen (und einem Mindestgewicht von 250 g) abgegeben werden können. Allerdings sollte man auch beachten, dass die Jungtiere nicht mehr bei der Mutter saugen, um späteren Verhaltensstörungen entgegenzuwirken.

Zucht

Von der einfachen Vermehrung von Meerschweinchen zur Zucht ist es ein grosser Schritt. Vermehrung bedeutet einfach zwei Tiere zusammen zu setzen, ohne genau zu wissen was raus kommt. Ein seriöser Züchter weiss zuvor schon genau, was bei einer Verpaarung heraus kommt und kennt meistens mehrere Generationen der Vorfahren seiner Tiere. Wenn er diese nicht kennt, nimmt er Testverpaarungen vor, um Aufschluss über die genetischen Eigenschaften des Tieres zu erhalten. Ein Züchter steckt sich ein genau definiertes Zuchtziel. Er verpaart gezielt nur Tiere mit einer speziellen Haarstruktur und eines Farbtypus. Falls von einer Verdünnungsfarbe zuwenige Tiere vorhanden sind, greift er auf Vollfarbentiere zurück und erhält erst in der übernächsten Generation wieder die gewünschte Farbe. Daher und zur Vermeidung von Inzucht muss ein Züchter zwangsläufig mehrere dutzend Tiere artgerecht unterbringen können.

Wer züchten möchte, sollte sich vorher ein paar grundlegende Kenntnisse in der Genetik und den Rassen zulegen. Außerdem sollte man sich vorher überlegen, wie das Böckchen in den Zuchtpausen der Weibchen untergebracht sein soll und wohin die Jungtiere gehen sollen. Am besten sucht man sich einen erfahrenen Züchter, der einen berät. Zucht bedeutet einen sehr grossen Aufwand, sowohl zeitlich als auch finanziell. Daher wäre es eine Illusion zu glauben mit einer Zucht einfach Geld verdienen zu können.

Rassen

Das Hausmeerschweinchen ist im Gegensatz zu den grau- bis rotbraunen eher kurzhaarigen Wildrassen in den verschiedensten Farben, Felllängen und -strukturen zu finden. Generell gibt es nahezu beliebige Kombinationen aus Farben, Felllänge und Wirbeln. Dazu kommt noch eine unterschiedliche Haarstruktur (drahtig bis samtweich, sowie lockig).

In den vergangenen Jahren sind durch gezielte Zucht viele Rassen entstanden, die noch in vielen Farben auftreten.

Kurzhaarrassen:

  • Das Glatthaar-Meerschweinchen hat kurzes, glattes Fell und ist sicher die häufigste Rasse.
  • Das Rosetten-Meerschweinchen zeigt überall am Körper Wirbel, die die kurzen Haare abstehen lassen. Der Rassestandard schreibt mind. 8 symmetrisch angeordnete Wirbel an bestimmten Körperstellen vor.
  • Das American oder English Crested besitzt kurzes, glattes Fell und eine Krone auf dem Kopf, wobei diese bei American Cresteds immer weiß ist.
  • Das Ridgeback ist ein Glatthaar-Meerschweinchen, bei dem die Rückenhaare gegen den Strich wachsen. Sie werden nach Selektion aus Rosetten- und Glatthaar-Meerschweinchen gezüchtet.
  • Der Rex ist eine Meerschweinchenrasse mit drahtigem, rauhen, aufrecht stehendem kurzen Fell. Eine sehr ähnliche Rasse ist das Teddymeerschweinchen.
  • Der US-Teddy ist eine Meerschweinchenrasse mit ähnlicher Fellstruktur wie der Rex, jedoch sind die Haare feiner gewellt. (Am besten unterscheidet man beide Rassen an der Bauchbehaarung. )
  • Der Ch-Teddy ist eine eigene Mutation mit ca. 6 cm langem, vom Körper abstehenden Fell. Eine Krone wird toleriert; Körperwirbel jedoch nicht.

(Der US-Teddy, der Ch-Teddy und der Rex sind genetisch nicht miteinander verwandt. Verpaart man sie untereinander, würde man Glatthaarmeerschweinchen erhalten.)

Langhaarrassen:

  • Das Angora ist ein langhaariges Rosettenmeerschweinchen. Die Rasse ist noch nicht offiziell Anerkannt, jedoch auf dem Weg dazu.
  • Ein Peruaner ist ein Meerschweinchen mit langem, glatten Fell, was durch zwei Wirbel auf dem Po wie "nach vorn gekämmt" aussieht. Bei allen langhaarigen Rassen wird empfohlen, das Fell der Tiere auf Bodenlänge zu stutzen, um die Pflege zu erleichtern und ein Verschmutzen des Fells zu verhindern.
  • Das Sheltie ist ein Meerschweinchen mit langem, glatten Fell.
  • Das Coronet ist ein Meerschweinchen mit langem, glatten Fell wie bei einem Sheltie und einer Krone auf dem Kopf.
  • Das Alpaka ist ein Peruaner mit langem, lockigen Fell.
  • Der Texel ist ein Sheltie mit langem, lockigen Fell .
  • Das Merino ist ein Coronet mit langem, lockigen Fell.
  • Das Mohair ist ein Angora mit langem, lockigen Fell.
  • Das Sheba Mini Yak ist eine australische Rasse. Sie entstanden aus australischen Shelties und Rosetten-Meerschweinchen. Die Haare sind eher harsch und nur halblang.
  • Das Lunkarya stammt aus Schweden und hat lange Locken, die dominant vererbt werden (im Gegensatz zu den anderen Lockentieren, bei denen die Lockung rezessiv ist)

Farben

Schon die Inkas kannten verschidene Farbvarianten bei den Meerschweinchen. Mit der gezielten Herauszucht von Farben wurde jedoch erst im 20. Jahrhundert begonnen:

Vollfarben:

  • Schwarz
  • Rot
  • Weiß

Zu den Vollfarben gibt es noch viele Variationen.

Literatur

  • Ilse Hamel: Das Meerschweinchen als Patient. Emke Verlag, 2002, ISBN 3-8304100-2-6
  • Ruth Morgenegg: Artgerechte Haltung, ein Grundrecht auch für Meerschweinchen., Kaufmann Verlag, 2003, ISBN 3-9522661-0-8
  • Norbert Sachser: Sozialphysiologische Untersuchungen an Hausmeerschweinchen. Paul Parey Verlag, 1994, ISBN 3-8263-2649-0

Weblinks

Commons: Cavia porcellus – Bilder, Videos oder Audiodateien

Geschichte/Abstammung

Haltung

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