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Letzte Änderung für Artikel Bregenzerwaldbahn: 14.02.2006 15:32

Bregenzerwaldbahn

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Die Bregenzerwaldbahn war eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 760 mm in Vorarlberg, die von 1902 bis 1983 auf einer 35,5 km langen Strecke von Bregenz nach Bezau führte. Ein etwa 5 km langes Reststück ausgehend von Bezau ist als Museumsbahn erhalten geblieben.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erste Projekte einer Bahnverbindung in den Bregenzerwald gehen bis auf das Jahr 1864 zurück, 1871 wurde ein bereits sehr detailiert ausgearbeitetes Projekt in einer Volksversammlung abgelehnt. 1891 stellte neuerlich ein Konsortium ein Ansuchen um die Bewilligung einer Schmalspurbahn von Bregenz nach Bezau, welchem letztendlich stattgegeben wurde. Am 25. Mai 1900 wurde die Bregenzerwaldbahn AG gegründet, am 7. September 1900 wurden mit dem ersten Spatenstich die Bauarbeiten begonnen. Die Eröffnung der Bahn fand am 15. September 1902 statt. Die Streckenführung war, im wesentlichen den älteren Projekten entsprechend, von Bregenz durch das Tal der Bregenzer Ache und über die Ortschaften Egg , Andelsbuch und Bersbuch nach Bezau gewählt worden. Eine Verlängerung der Bahn nach Schoppernau war geplant, kam aber wegen des Ersten Weltkriegs nicht mehr zur Ausführung.

Mit der Betriebsführung waren die die Staatsbahnen (kkStB) beauftragt, an Triebfahrzeugen standen in den ersten Jahren vier Lokomotiven der Reihe U zur Verfügung. In den ersten Jahren brachte die Bahn der Region den erwünschten wirtschaftlichen Aufschwung, als großes Problem erwies sich jedoch die Linienführung durch das teilweise schluchtartige Engtal der Bregenzer Ache. Immer wieder führten Hangrutschungen und Zerstörungen durch Hochwässer zu Streckenunterbrechungen und minderten so das wirtschaftliche Ergebnis der Bahn. Auch waren die Stationen in diesem Streckenabschnitt weit abseits der zugehörigen Orte gelegen, erst ab Egg lagen sie günstig zu den Ortszentren. Während des Ersten Weltkrieges wurden mehrere Fahrzeuge zum Kriegsdienst abgegeben, die zum Teil nicht mehr zurückkehrten.

1932 ging die Konzession für den Betrieb an die BBÖ (heutige ÖBB ) über, und schon 1936 wurde ein erster Antrag auf Einstellung der Bahn eingebracht, welcher jedoch mit dem Hinweis auf fehlende alternative Straßenverbindungen abgelehnt wurde. 1937 wurden die ersten Diesellokomotiven der Reihe 2041 (später ÖBB 2091 ) eingesetzt, die die bisherigen Dampflokomotiven ablösen und somit die Traktion wirtschaftlicher gestalten sollten. Ab den 1960er-Jahren kamen die damals neu beschafften Lokomotiven der Reihe 2095 zum Einsatz und sollten bis zur Streckenstilllegung die Hauptlast des Verkehrs tragen.

Im Jahr 1974 kehrte die Dampflokomotive auf die Bregenzerwaldbahn zurück. Mit Unterstützung der Schweizer Organisation EUROVAPOR wurde ein Nostalgiebetrieb mit einer von der Zillertalbahn stammenden Dampflok aufgenommen, später folgte als Ergänzung eine 699 , die vom Verein Club 760 angemietet wurde. Diese Nostalgiezüge waren ein voller Erfolg und brachten der Wälderbahn, die zu dieser Zeit bereits als akut einstellungsgefährdet galt, dringend benötigte Zusatzeinnahmen.

Ein Felssturz zwischen den Bahnhöfen Kennelbach und Doren-Sulzberg verlegte Anfang Juli 1980 die Strecke, sodass der Gesamtverkehr von Kennelbach bis Egg vorrübergehend eingestellt werden mußte. Wenige Tage später folgte ein zweiter, wesentlich mächtigerer Felssturz, Hangrutschungen bedrohten die Aufräumungsarbeiten, die daraufhin abgebrochen und nicht wieder aufgenommen wurden. Im Oktober des selben Jahres wurde dann auch der verbleibende Inselbetrieb zwischen Egg und Bezau und 1983 schließlich der restliche Gesamtverkehr von Bregenz nach Kennelbach eingestellt.

Die offizielle Einstellung der Bahn kam am 29. Januar 1985 durch eine Ermächtigung des Landesstatthalters von Vorarlberg, bereits kurz darauf wurden in einzelnen Abschnitten die ersten Gleise abgetragen.

Museumsbahn

1985 wurde der Verein Bregenzerwaldbahn-Museumsbahn gegründet, um die Strecke zumindest in Teilabschnitten zu erhalten und im Museumsbetrieb weiter zu befahren. Die Originalfahrzeuge waren jedoch schon alle abtransportiert worden, weshalb der Betrieb 1987 nur mit von anderen Strecken beschafftem Rollmaterial, darunter einem umgespurten Beiwagen der Stubaitalbahn , bis zum Bahnhof Schwarzenberg eröffnet werden konnte. Das erste Triebfahrzeug war ein zu einem Schienenfahrzeug umgebauter Lastkraftwagen, einige kleinere Diesellokomotiven und weitere Waggons der Stubaitalbahn wurden in den folgenden Jahren angeschafft, auch konnte ein weiteres Teilstück bis zur Haltestelle Bersbuch reaktiviert werden.

Als erste Dampflokomotive des Museumsbetriebes kam Anfang der 1990er-Jahre die ehemalige 798.101 "Nicki S." leihweise zum Einsatz, nachdem diese zuvor durch die Einstellung der Jagsttalbahn auf ihrer Stammstrecke arbeitslos geworden war. Seit 1993 steht mit der U.25 wieder eine aufgearbeitete Original-Dampflok der Baureihe U der Bregenzerwaldbahn betriebsfähig zur Verfügung, 2001 folgte mit einer Uh eine zweite Dampflokomotive. Die notwendigen Personenwagen wurden auf den Fahrgestellen von Güterwagen neu aufgebaut. Das Pfingsthochwasser von 1999 brachte die Sporeneggbrücke zum Einsturz, die im Juni 2000 nach einem Neubau wiedereröffnet werden konnte. Das Alpenhochwasser 2005 fügte der Bahntrasse ebenfalls Schäden durch Unterspülung des Gleiskörpers und Überschwemmung des Bezauer Bahnhofes zu, diese konnten jedoch innerhalb weniger Wochen behoben werden.

Der Museumsbetrieb wird heute auf der restlichen Strecke Bezau - Schwarzenberg abgewickelt, es stand schon mehrmals eine Verlängerung nach Andelsbuch oder weiter nach Egg zur Diskussion. Allerdings trat ab Oktober 2004 genau der gegenteilige Fall ein. Die Strecke wurde um 1,1 km (Endbahnhof Schwarzenberg) verkürzt, da die Bahntrasse zwischen Schwarzenberg und Bersbuch für ein Straßenbauprojekt abgegeben werden musste. Weiters mußte sich der Verein von einigen Grundstücken am Bezauer Bahnhof zurückziehen, auf denen in Folge ein Supermarkt errichtet wurde. Als Ersatz für das alte Heizhaus wurde eine neue Fahrzeug- und Werkstättenhalle errichtet, an Stelle einer Weiche wurde am neuen Streckenende zwecks optimaler Nutzung der verbleibenden Fläche eine Segmentdrehscheibe eingebaut.

Literatur

  • Markus Rabanser, Martin Hebenstreit - Die Bregenzerwaldbahn, Hecht-Verlag, 1989, ISBN 3-85430-106-5
  • Kroboth, Slezak, Sternhart - Schmalspurig durch Österreich, 4. Auflage, Verlag Slezak, 1991, ISBN 3-85416-095-X

Weblinks

Wikipedia

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