Das Kraftwerk Greifenstein ist ein Laufkraftwerk in der österreichischen Donau im Bundesland Niederösterreich. Es liegt am südostlichen Rande des Tullnerfeldes nördlich von Greifenstein und südlich von Stockerau und Spillern.

Geschichte

1981 begann die Österreichische Donaukraftwerke AG mit dem Bau des nach Leistung zweitgrößten Wasserkraftwerkes aller österreichischen Donaukraftwerke. Die Stauanlage wurde nördlich des ursprünglichen Flussbettes in Trocken- und Niedrigbauweise errichtet. 1985 wurde das Elektrizitätswerk in Betrieb genommen, seit 1999 wird die Staustufe von der Austrian Hydro Power AG betrieben.

Technische Beschreibung

Schiffsschleuse

Stauanlage

Die 455 m lange Staumauer staut die Donau bei Stromkilometer 1.949,18 auf einer Länge von rund 31 km bis zu einer Höhe von 12,6 m. Der Inhalt des Stauraumes beträgt ca. 87 Mio. m³, das Stauziel liegt auf einer Seehöhe von 177 m.</br> Am rechten Ende der Staumauer (südliches Ufer) liegen die beiden Schiffsschleusen mit jeweils einer nutzbaren Länge von 230 m und einer nutzbaren Breite von 24 m.</br> Das Wehr besteht aus 6 Wehrfeldern mit einer Breite von jeweils 24 m und befindet sich nördlich der beiden Schleusen.

Maschinenhaus

Das Maschinenhaus liegt im Anschluss an die Wehranlage beim linken Ende der Staumauer (nördliches Ufer). 9 Maschinensätze liefern elektrischen Strom in das öffentliche Stromnetz . Jeder dieser Sätze besteht aus einer Kaplan-Rohrturbinen mit einem direkt gekoppelten Drehstromgenerator . Jede der Wasserturbinen hat einen Durchmesser von 6,5m, eine waagrechte Welle und liegt auf einer Seehöhe von 154,25 m.</br> Die Nennleistung der Turbinen 1-3 beträgt je 34.700 kW , der Turbinen 4-6 je 34.500 kW und der Turbinen 7-9 je 35.000 kW. Der Nenndurchfluss je Turbine beträgt 350 m³/s, die Nenndrehzahl 93,75 U/min.</br> Die 9 Drehstromgeneratoren haben bei einer Nennspannung von 8.000 Volt eine Nennleistung von je 38.000 Kilo-Voltampere (kVA) .

Insgesamt verfügt das Kraftwerk über eine Engpassleistung von 293 MW.</br>

Bei einem Ausbaudurchfluss von 3.150 m³/s beträgt das Regelarbeitsvermögen jährlich 1.717,3 Mio kWh .

Ökologie

Durch die Wiener Donauregulierung Ende des 19. Jahrhunderts hat sich die Donau immer tiefer in das Flussbett gegraben. Dadurch ist der Grundwasserspiegel linksseitig der Donau gesunken, wodurch die dortige Au von Austrocknung bedroht war. Im Zuge des Kraftwerksbaus wurde ein Bewässerungssystem errichtet, der sogenannte Gießgang, das für natürliche Schwankungen des Wasserspiegels sorgt.

siehe auch

Liste der Kraftwerke

Weblinks

Verbund, Kraftwerk Greifenstein

Koordinaten: 48° 21' 15" N, 16° 14' 30" O

Wasserkraftwerke an der Donau

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