Die Sozialdemokratische Partei Flensburg war ein Kuriosum in der Geschichte Südschleswigs. Zwischen 1948 und 1954 spielte die SPF eine entscheidende Rolle in der Stadtpolitik Flensburgs.

Geschichte

Nach 1945 gab es im Landesteil Südschleswig in Schleswig-Holstein eine große pro-dänische Bewegung, welche den Anschluss des Landesteils an Dänemark forderte. Diese neue Bewegung bestand vor allem aus einheimischen Südschleswigern, die an die Ideen der Eiderdänen anknüpften. Diese Bewegung fand auch in großen Teilen der wieder gegründeten lokalen SPD Widerhall, die damit in Gegensatz zur schleswig-holsteinischen Parteiführung und der sich bildenden Bundes-SPD unter Kurt Schumacher geriet. 1946 kam es schließlich zum Eklat, als Kurt Schumacher Bestrebungen zu einer Grenzverschiebung starkt kritisierte, als unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der SPD bezeichnete und die Flensburger Sozialdemokratie eigenmächtig auflösen wollte. Die Flensburger SPD setzte jedoch unbeirrt ihre Tätigkeit als Sozialdemokratische Partei Flensburgs (SPF) fort und arbeitete in den acht Jahren ihrer Existenz eng mit dem dänisch orientierten SSW zusammen.

Bemühungen auch im übrigen Südschleswig eine dänisch orientierte sozialdemokratische Partei aufzubauen, scheiterte jedoch an den britischen Besatzern. 1954 vereinigte sich die SPF nicht zuletzt auf Druck der dänischen Sozialdemokraten wieder mit der SPD . Einige ihrer Mitglieder wechselten jedoch in den SSW.

Literatur

• W.L. Christiansen: Meine Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Flensburg: Sozialdemokraten zwischen Deutsch und Dänisch 1945-1954, Flensburg, 1993, ISBN: 87-89178-12-2