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Letzte Änderung für Artikel Hubertusburg: 10.02.2006 21:28

Hubertusburg

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Hubertusburg ist ein Jagdschloss in Wermsdorf in Sachsen , dessen Bau im 18. Jahrhundert durch August den Starken veranlasst wurde.

Gechichte

Der Neubau Johann Christoph von Naumanns aus dem Jahre 1721 - 1724 ersetzte das alte Jagdschloss Hubertusburg, benannt nach Sankt Hubertus , dem Schutzpatron der Jagd. Es ist das größte Schloss in Sachsen, mit viel Prunk in den Sälen, für rauschende Feste erbaut, die nach den Hofjagden stattfanden.

Im Siebenjährigen Krieg ( 1756 - 1763 ) wurde das Schloss durch die Preußen geplündert, deshalb fehlen heute alle Einrichtungen aus der höfischen Zeit. Nur die katholische Schlosskapelle überstand die Plünderung . (siehe auch: Quintus Icilius )

Durch den Frieden von Hubertusburg , der 1763 den Siebenjährigen Krieg beendete, ging das Schloss in die europäische Geschichte ein.

Von 1776 bis 1835 bestand in Hubertusburg die Königlich Sächsische Steingutfabrik Hubertusburg , die vor allem irdene Keramik für den Gebrauch des Hofes herstellte.

In der Folge nutzte die sächsische Staatsregierung die weitläufigen Anlagen zur Verwirklichung fortschrittlicher sozialpolitischer Ziele: Landesgefängnis und Landesarbeitshaus als Ergänzung und Modernisierung des Strafvollzuges, Landeshospital, Landeskrankenhaus und Landessiechenhaus, Blindenvorschule (erster Kindergarten für blind geborene in der Welt!), "Erziehungsanstalt für Blödsinnige und Epileptische" (eine der wesentlichen Quellen des heutigen Hilfsschulwesens in Deutschland und Europa) als soziale Einrichtungen, die erste staatliche Ausbildungsstätte für Krankenschwestern als Bildungseinrichtung u.a. Wesentlich geprägt wurde Hubertusburgs Ruf jedoch durch die darin untergebrachten psychiatrischen Anstalten, über deren Entwicklung die folgende Übersicht Auskunft gibt:

Chronik der Anstalten

  • 1829 Schloss Colditz wird Versorghaus für unheilbare psychisch Kranke. Ab 1840 werden die Frauen nach Hubertusburg verlegt (mit Krankengeschichte ab 1845 zu belegen). Es entsteht in Colditz eine reine Männeranstalt, die 1892 Siechenanstalt wird.
  • 1837 Hubertusburg: Eröffnung des Landesgefängnisses als Folge der Strafrechtsreform, Landtagsbeschluß: Errichtung Landeshospital, Landeskrankenhaus, Arbeitshaus für weibliche Sträflinge in Hubertusburg
  • 1838 Eröffnung des Landeshospitales
  • 1840 Eröffnung des Landes-Kranken- und Siechenhauses
  • 1842 (etwa) Praktisches Ausbildungsmodell für Pflegepersonal im Arbeitshaus begründet. Neben Fachunterricht auch Schul- und Persönlichkeitsbildung. Damit anderen Ländern weit voraus.
  • 1840 (ab) Übernahme größerer Patientenzahlen aus der überfüllten Colditzer Anstalt „in das hiesige Versorghaus” (Eintragung in Krankengeschichte 1845 )
  • 1846 provisorische Eröffnung der „Erziehungsanstalt für blödsinnige und epileptische Kinder” unter ärztlicher Leitung in Hubertusburg. Erste staatliche Anstalt Europas.
  • 1850 Offizielle Eröffnung des Versorghauses für unheilbare psychisch kranke Frauen in Hubertusburg.
  • 1852 Offizielle Eröffnung der Erziehungsanstalt für geistig behinderte Kinder in Hubertusburg und deren Übernahme durch das Ministerium für Kultus und Öffentlichen Unterricht (Pädagogische Leitung).
  • 1854 Ärztliches Direktorat für die Kranken- und Versorganstalten in Hubertusburg eingerichtet (Ritter Dr. med. Weigel).
  • 1855 Kinderstation am Versorghaus Hubertusburg für geistig Behinderte, deren Förderung in der Erziehungsanstalt nicht lohnend erschien.
  • 1870 Einrichtung einer Meierei in Reckwitz als Außenstelle des Versorghauses Hubertusburg.
  • 1874 Ärztliches Direktorat für die Gesamtanstalt Hubertusburg, nach Auflösung aller Strafanstalten. Beginn umfangreicher Umbauarbeiten zur Anpassung der Gebäude an Anstaltsbedürfnisse.
  • 1886 OMR Dr. med. Köhler übernimmt Ärztliches Direktorat in Hubertusburg. Initiative zur Schaffung einer staatlichen Krankenpflegeschule.
  • 1888 Ein „Pflergerhaus für weibliche Pfleger“ wird (zeitgleich mit einer Ausbildungsstätte für Männer in Hochweitzschen) eröffnet. Leiter: Pfarrer Naumann.
  • 1893 Hubertusburg erhält Status einer Heil- und Pflegeanstalt. Damit verbunden sind erhebliche sanitäre Verbesserungen (Trinkwasserversorgung, Abwasserhygiene, Beleuchtung, mikrobiologisches Labor u.a.)
  • 1912 Anerkennung der Hubertusburger Pflegerinnen als staatliche Schwesternschaft.
  • 1914 - 1918 Etwa 1500 Kranke verstarben an Hunger und Seuchen im 1.Weltkrieg
  • 1918 - 1933 Hubertusburg folgt dem Beispiel der Anstalt Gütersloh in Westfalen und führt „Beschäftigungstherapie” für akut Kranke ein. Darüber hinaus Milieugestaltung: Mehrfarbige Wandanstriche im Geschmack des Jugendstiles, Gardinen, Blumenschmuck in Kranken- und Aufenthaltsräumen.
  • 1933 - 1945 Letztlich Auflösung der Anstalt ( 1939 / 1942 ) und Verwendung der Gebäude für Militärzwecke (Unteroffiziersschule, Lazarette.

Siehe auch: "Altes Jagdschloss" Wermsdorf

Weblinks

Wikipedia

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