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Letzte Änderung für Artikel Rudelsburg: 28.01.2006 09:22

Rudelsburg

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Rudelsburg mit Bergfried, Tor, Palas und Schalenturm
Rudelsburg mit Bergfried, Tor, Palas und Schalenturm

Die Burgruine Rudelsburg liegt am Ostufer der Saale auf einem felsigen Bergrücken aus Muschelkalk, ungefähr 85 Meter über dem Fluss, in der Nähe der Stadt Bad Kösen (Burgenlandkreis) in Sachsen-Anhalt, Deutschland .

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Rudelsburg vom Saaletal aus
Rudelsburg vom Saaletal aus
Rudelsburg mit Südwestrondell
Rudelsburg mit Südwestrondell

Sie wurde im Jahre 1050 als Grenzbefestigung errichtet und um 1150 mit Haupt- und Vorburg erweitert. Nicht weit entfernt auf einer westlichen Vorkuppe befindet sich die Ruine Saaleck. 1171 wurde die Rudelsburg erstmalig urkundlich erwähnt. Von Bischof von Naumburg erhielten 1238 die Markgrafen von Meißen die Burg als Stiftslehen . Im Jahr 1348 eroberten und brandschatzten die Naumburger Bürger die Vorburg der Rudelsburg. 1383 kam die Burg in den Besitz der Schenken von Saaleck aus dem Haus Vagula . Die Herren von Bünau wurden dann 1441 mit der Burg belehnt. Im Sächsischen Bruderkrieg zwischen Friedrich und Wilhelm von Sachsen wurde die Rudelsburg 1450 belagert und zerstört. Danach wechselte die Burg erneut mehrfach den Besitzer, bevor sie 1485 erneut in den Besitz der Markgrafen von Meißen gelangte. Knapp 100 Jahre später, im Jahr 1581 , verkaufte der Markgraf die Burg an Hans Georg von Osterhausen , der die Burg jedoch veröden und verfallen ließ. 1640 wurde die Rudelsburg gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges von den Schweden gebrandschatzt. Daraufhin war sie bis zum Jahr 1800 unbewohnt, verfallen, und wurde als Steinbruch missbraucht. Die Vorburg wurde fast vollständig vernichtet. Erhalten blieb die Ruine der Kernburg

Im 19. Jahrhundert wurde die Rudelsburg als schönste aller Saale-Burgen wiederentdeckt. Sie wandelte sich zum Treffpunkt romantisch gesinnter Wanderer, besonders der Studenten aus Jena, Leipzig und Halle, die gern auf Schusters Rappen zur Erbauung durch das Saaletal zogen.

Die Burgen Rudelsburg (links) und Saaleck
Die Burgen Rudelsburg (links) und Saaleck

Burgherren waren damals die Freiherren von Schönberg , die am Südhang der Burg Wein anbauten. Einer ihrer ehemaligen Weinbergarbeiter, Gottlieb Wagner, genannt "Samiel", kümmerte sich als Burgwart zuerst um das verfallene Gemäuer und richtete dort im Jahre 1824 die erste Gastwirtschaft ein. Im Jahr 1853 besuchte König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen die Rudelsburg.

Der einsetzende Wandertourismus machte die Rudelsburg deutschlandweit bekannt. So dichtete Franz Kugler , Berliner Student aus Stettin, im Jahre 1826 auf der Burg das berühmte Lied "An der Saale hellem Strande", als er während einer Saalewanderung hier Rast machte. Im Jahre 1863 schuf Hermann Allmers aus Rechtenfleth bei Bremen (kein Student, aber in studentischer Gesellschaft im Saaletal unterwegs) das Studentenlied Dort Saaleck, hier die Rudelsburg .

Im Burghof der Rudelsburg um 1880, im Vordergrund, mit Bierkrug in der Hand, der erste und legendäre Rudelsburgwirt "Samiel" Wagner
Im Burghof der Rudelsburg um 1880, im Vordergrund, mit Bierkrug in der Hand, der erste und legendäre Rudelsburgwirt "Samiel" Wagner

Später wurde die Rudelsburg - mit Sicherheit auf Anregung der Studenten aus Jena, Leipzig und Halle, - zum regelmäßigen Treffpunkt der studentischen Corps , die hier 1848 ihren Dachverband, den Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) gründeten, den ältesten Dachverband deutscher Studentenverbindungen . 1855 fand erstmals ein Treffen der Corpsstudenten auf der Rudelsburg statt. Seit damals dient die Rudelsburg und die Stadt Bad Kösen den Kösener Corpsstudenten als Tagungsort - mit Ausnahme der Jahre 1954 bis 1994 , als zu Zeiten der DDR der Kösener Congress in Würzburg tagte.

Seit 1987 ist die Rudelsburg auch der jährliche Treffpunkt der vor 1990 in der DDR gegründeten Studentenverbindungen, die sich 1990 zur Rudelsburger Allianz zusammenschlossen. (Siehe auch: DDR-Studentenverbindung )

Bis heute gilt das Lied Dort Saaleck, hier die Rudelsburg den Kösener Corpsstudenten sowie den Allianzverbindungen als Erkennungslied.

Von 1868 bis 1870 wurden Teile der Burg instandgesetzt und gesichert. Trotzdem kam es im 20. Jahrhundert zum Einsturz von Teilen der Burg. Nach der deutschen Wiedervereinigung fand dann von 1991 bis 1992 eine umfassende Restaurierung und Sicherung der Burgruine statt.

Die Ruine der Rudelsburg wird heute gastronomisch genutzt. Der Innenbereich der Burg und der Bergfried ist während der Öffnungszeiten der Gaststätte zugänglich. Vom Bergfried hat man eine schöne Aussicht auf das Saaletal.

Denkmäler

Im Laufe der Jahrzehnte wurden mehrere Denkmäler an der Rudelsburg errichtet. Allein die Kösener Corpsstudenten erbauten auf dem Weg von der Stadt Bad Kösen zur Rudelsburg, auf dem ehemaligen Gelände der Vorburg, vier bedeutende Denkmäler.

Gefallenensäule

Gefallenensäule
Gefallenensäule

Zu Pfingsten 1872 wurde die Gefallenensäule zu Ehren der im Deutsch-Französischen Kriege 1870/71 gefallenen Corpsstudenten geweiht. Die aktiven Studenten errichteten dieses Denkmal noch ohne die Hilfe der "Alten Herren" , deren Verband noch nicht gegründet war. Es handelt sich dabei um das erste studentische Denkmal Deutschlands überhaupt. Es bestand aus einem Unterbau aus Treppen, einer Plattform mit Balustrade , einem vier Meter hohen, quadratischen Postament und einer Säule mit gekröntem Reichsadler. 1953 wurde das Denkmal von der DDR zerstört.

Kaiser-Wilhelm-I.-Obelisk

Kaiser-Wilhelm I.-Obelisk
Kaiser-Wilhelm I.-Obelisk

Am 25. Mai 1890 wurde der Kaiser-Wilhelm-I.-Obelisk zu Ehren des im Jahre 1888 verstorbenen ersten Deutschen Kaisers Wilhelm I. übergeben. 1953 wurde das Denkmal in der DDR zerstört. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde das Kaiser-Wilhelm-Denkmal wieder errichtet.

  • siehe auch Kaiser-Wilhelm-Denkmäler

Bismarck-Denkmal

Bismarck-Denkmal
Bismarck-Denkmal

Das Jung-Bismarck-Denkmal von 1895/96 wurde als erste Gemeinschaftsleistung des Verbandes Alter Corpsstudenten (VAC) errichtet, und zwar aus Anlass des 80. Geburtstages von Fürst Otto von Bismarck , selbst Alter Herr des Corps Hannovera Göttingen. Von den unzähligen Bismarck-Denkmälern Deutschlands war dies das einzige, das den ersten kaiserlichen Reichskanzler in Bronze als lässig dasitzenden jungen Mann mit dem Couleurband um die Brust und einem studentischen Korbschläger in der Hand zeigte. Das Konzept, Bismarck als jungen Mann in legerer Haltung darzustellen, erzeugte kontroverse Diskussionen, war aber von ihm selbst am 27. April 1895 genehmigt worden. Die Ausführung erfolgte durch den Bildhauer Prof. Norbert Pfretzschner . In der DDR wurde dieses Denkmal 1951 / 1952 durch die FDJ zerstört. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde am 29. Mai 1998 an der Stelle des alten Bismarck-Denkmals ein Erinnerungsmal von Corpsstudenten des Corps Hannovera Göttingen gestiftet. Ein Nachguß des ursprünglichen Denkmals ist für 2006 in Vorbereitung.

siehe auch: Liste der Bismarck-Denkmäler

Löwendenkmal

Im Jahre 1926 wurde das Löwendenkmal errichtet zum Andenken an die 2.360 Kösener Corpsstudenten, die im Ersten Weltkrieg gefallen waren. Es zeigt im Relief einen überdimensionalen von Lanzen getroffenen, sterbenden Löwen.

Zu Zeiten der DDR verfielen die Denkmäler oder wurden absichtlich zerstört. Vereinzelt wurden teilweise Restaurierungsarbeiten vorgenommen.

Allianzstein

Von den Mitgliedsverbindungen der Rudelsburger Allianz wurde 1997 ein Gedenkstein zum zehnjährigen Jubiläum des ersten öffentlichen Auftritts von Studentenverbindungen in der DDR auf der Rudelsburg errichtet.

Siehe auch: Burg , Liste der Burgen und Schlösser, DDR-Studentenverbindung

Weblinks

Commons: Rudelsburg – Bilder, Videos oder Audiodateien

Wikipedia

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