Pfälzerlied
Das Pfälzerlied gilt als die Regionalhymne der Pfalz. Der Text stammt von dem Opernsänger und Schriftsteller Eduard Jost , die Melodie (als op. 14) von dem Flötisten Jean Baptiste Sauvlet . Verfasst wurde es in den Jahren 1869 (Text) und 1877 (Musik).
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
Jost soll das Pfälzerlied während seiner Zeit in Bad Dürkheim ( 1867 - 1870 ) neben dem Turm der mittelalterlichen Klosterruine Limburg bei Bad Dürkheim gedichtet haben. Seine Inspiration hierzu empfing er nach eigenem Bekunden „auf des Berges Gipfel“ stehend und „in süßer Ruh in die Ebene blickend“. Eine Steinpyramide mit Gedenktafel erinnert dort an das Ereignis.
Von seiner Entstehung bis ins erste Drittel des 20. Jahrhunderts war das Lied in der Pfalz sehr beliebt, weil es die Stereotype von pfälzischer Gemütlichkeit und Heimatgefühl bedient. Nach dem Missbrauch solcher Begriffe und Gefühle in der Zeit des Dritten Reichs wurde im Nachkriegsdeutschland weitgehend auf ihre Behandlung verzichtet, v. a. im Schulunterricht . So ist auch das Pfälzerlied in der Bevölkerung allmählich in Vergessenheit geraten. Heute gehört es noch zum Repertoire von Chören und Gesangsvereinen , die sich der Tradition verpflichtet fühlen.
Text
Das Pfälzerlied |
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Am deutschen Strom, am grünen Rheine ziehst du dich hin, o Pfälzerland! |
Es nickt von deinen sanften Hügeln die Rebe mir im Sonnenstrahl, |
Und deiner Burgen graue Trümmer und deines Domes stolzer Bau, |
Ja, schön bist du, o Fleckchen Erde am deutschen Strom, am grünen Rhein, |
Erläuterungen zum Inhalt
Viele der im Lied angesprochenen Vorzüge sind ideeller Natur oder direkt benannt, so dass nur wenige Punkte einer weiteren Erklärung bedürfen:
- Der grüne Rhein heißt nicht, dass der Fluss, der die Ostgrenze der Pfalz darstellt, diese Farbe aufwiese; vielmehr ist damit die Fruchtbarkeit der umliegenden Landschaft angesprochen, die wegen des milden Klimas häufig als die Toskana Deutschlands apostrophiert wird. Der Fluss selbst präsentiert sich wörtlich als "Silberband".
- Des Berges Gipfel ist der Standplatz des Dichters am Rand des Haardtgebirges bei Bad Dürkheim (siehe oben "Geschichte"). In diesem Bereich findet seit den 1990er Jahren alljährlich im Oktober der Bad Dürkheimer Berglauf über 8.700 m statt, der 4. und mit 510 m kumulierter Steigung steilste Lauf um den Pfälzischen Berglaufpokal.
- Mit den von Reben bestandenen Hügeln sind diejenigen der Haardt gemeint. Dies ist eine im Mittel 10 km breite hügelige Höhenstufe zwischen Mittelgebirge und Ebene , die den Hauptteil des pfälzischen Weinbaugebietes bildet und in der die 85 km lange Deutsche Weinstraße verläuft.
- Die Wälder bedeuten den Pfälzer Wald, das größte zusammenhängende Waldgebiet Europas. Dieser Naturpark wurde 1998 deutscher Teil des ersten grenzüberschreitenden Biosphärenreservates der UNESCO , nämlich des Biosphärenreservates Pfälzer Wald-Vosges du Nord.
- Die wohl bekannteste pfälzische Burg , die einstige Kästenburg ("Kastanienburg"), ist unter dem späteren Namen Hambacher Schloss zum Symbol der deutschen Demokratiebewegung geworden, weil dort 1832 das Hambacher Fest stattfand.
- Der gepriesene Dom ist der größte der drei romanischen Kaiserdome am Oberrhein, der von Speyer, der für zahlreiche deutsche Kaiser als Grablege diente.
Literatur
Siehe auch
- Liste deutschsprachiger Regionalhymnen
Weblinks
Kategorien : Regionalhymne | Pfalz
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