fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Graetz (Unternehmen): 05.01.2006 20:51

Graetz (Unternehmen)

Wechseln zu: Navigation, Suche

Graetz war ein deutsches Unternehmen , das insbesondere durch den Bau von Radios und Fernsehgeräten bekannt wurde.

Geschichte

Es wurde 1866 vom Klempnermeister Albert Graetz (1831–1901) und dem Kaufmann Emil Ehrich († 1887) als Lampen-Fabrik Ehrich & Graetz OHG in Berlin gegründet und stellte ursprünglich Lampen , Brenner, Kocher und Heizöfen für flüssige und gasförmige Brennstoffe her.

Ehemaliges Graetz-Gebäude in Treptow, heute Siemens
Ehemaliges Graetz-Gebäude in Treptow , heute Siemens

Die Söhne Max (* 6. Dezember 1861 ) und Adolf Graetz übernahmen 1897 den Betrieb. Das Unternehmen hatte bald eigene Fabrikanlagen in den USA , Frankreich , Österreich und England . 1899 wurden die neugebauten Fabrikgebäude in der Elsenstraße in der Landgemeinde Treptow bezogen.

Im Jahre 1909 wurden Max Graetz' Verdienste für die deutsche Wirtschaft mit der Verleihung des Titels Kommerzienrat anerkannt. 1910 entwickelte Max Graetz die Starklichtlampe Petromax , die bis in die 60er Jahre bei Graetz gebaut wurde.

Der Kriegsbeginn 1914 traf das Unternehmen zunächst schwer. Die Niederlassungen in England und Frankreich wurden beschlagnahmt. Das Unternehmen stellte auf die Produktion von Waffen und Munition um.

Im Jahre 1925 wurde mit der Produktion von Radios begonnen. Zu den Produkten zählten ferner auch Wasserkocher , Elektroherde und Öfen .

Fritz Graetz, ein Sohn von Max Graetz, übernimmt 1928 die Geschäftsführung; 1933 wird das Unternehmen unter der Firma Graetz – Radio AG fortgeführt. Im Jahre 1941 beschäftigt das Unternehmen 3.500 Mitarbeiter, schließlich sogar 7.000 Mitarbeiter.

Zu einem dunklen Kapitel des Unternehmens zählte die NS-Zwangsarbeit , über die es im April 2004 eine Ausstellung des Jüdischen Museums Berlin gab.

Im September 1940 kamen mehrere hundert jüdische Zwangsarbeiter nach Graetz in Berlin-Treptow und es folgten russische, französische und holländische Zwangsarbeiter. Zusammen waren es etwa 1.100 Personen. Ende April 1945 eroberte die Rote Armee den Stadtteil, doch hatte die SS bereits am 27. Februar 1943 die letzten jüdischen Arbeiter abtransportiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann das Unternehmen 1945 wieder mit der Produktion. 1949 wird es Volkseigentum und hieß ab 1950 VEB Fernmeldewerk, Berlin Treptow (RFFT).

Erich und Fritz Graetz gründeten bereits 1948 in Altena, Westfalen, die Graetz KG und begannen mit in der NS-Zeit nach Bregenz verbrachten Maschinen die Produktion von Radios. In den Zeiten des Wirtschaftswunders fing man auch mit der Produktion von Schwarzweißfernsehern, Musiktruhen und Strahlenmessgeräten an.

1961 verkaufte Erich Graetz das Unternehmen mit ihren 13 Produktionsstandorten, darunter in Bochum, an die Standard Elektrik Lorenz (SEL) AG und wurde dort in den Bereich Audio Video integriert. Dieser Bereich wurde 1987 von der finnischen Nokia übernommen.

Literatur

  • Peter Suess: Ist Hitler nicht ein famoser Kerl? Graetz – Eine Familie und ihr Unternehmen vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik. Paderborn/Muenchen/Wien/Zuerich: Ferdinand Schoeningh, 2003, ISBN 3-506-78561-3

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Graetz (Unternehmen) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Graetz (Unternehmen) verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de