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Letzte Änderung für Artikel Kreuztal-Littfeld: 30.01.2006 10:48

Kreuztal-Littfeld

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Der Kreuztaler Stadtteil Littfeld ist mit Burgholdinghausen einer der ältesten Orte im Siegerland und war frĂĽher – infolge seiner Bergwerkstradition – auch einer der größten und bedeutendsten. Littfeld wurde bereits im Jahre 1250 erstmalig urkundlich erwähnt, aber es gibt Hinweise darauf, dass erste Besiedlungen des Littfelder Raumes bereits um 1075 erfolgt sind. Noch heute ist viel von der alten Bausubstanz erhalten. Es gibt viele erhaltenswerte Gebäude, einige sogar denkmalgeschĂĽtzt , und viele Bereiche, in denen die gewachsenen historischen Strukturen noch sehr gut ablesbar sind. Zurzeit hat Littfeld rund 3 000 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Littfeld-Burgholdinghausen liegt im nördlichsten Teil der Stadt Kreuztal. Zu drei Seiten, von Nordwesten bis Südosten, wird dieser Bereich von den Ausläufern des Rothaargebirges umschlossen. Diese Ausläufer sind neben der Grenze zwischen Siegerland und Sauerland gleichzeitig Wasser- und Wetterscheide sowie Sprach-, Stammes, - und Bekenntnisgrenze. Nach Südwesten hin öffnet sich der Talkessel mit seinen beiden einzigen Ortschaften Littfeld und Burgholdinghausen in Richtung Krombach . Das gesamte Gebiet ist von ausgeprägten Feldflächen, die dann in Waldgebiet übergehen, umgeben.

Geschichte

Namensgebung

Littfeld wird erstmals 1250 mit dem Namen „Letphe“ in einem Abgabenverzeichnis an den Probst zu Schöneburg erwähnt. Allerdings allererste Besiedlungen des Littfelder Raumes sind um das Jahr 1075 , nach Aufzeichnungen auf einer Schenkungsurkunde, zu vermuten. Der Name Littfeld entwickelte sich aus dem ursprünglich keltischen „Let", hierzulande auch „Lät“ mit der Bedeutung Lehm und „phe“, der sprachlich abgeschliffenen Form von „apha“ mit der Bedeutung „Bach“. „Lehmbach“, so die ursprüngliche Bedeutung der Ortsbezeichnung, ist heute noch immer in den Namen der Bäche „Limbach“ und „Littfe“ zu finden.

Heraldik

Littfeld

Das quergeteilte Wappen zeigt oben auf blauem Hintergrund einen silbernen Grubenhund als Symbol des alten Bergmannsdorfes. Im unteren Teil steht ein blaues Hifthorn auf goldenem Grund.

Burgholdinghausen

Das quergeteilte Wappen zeigt im oberen Bereich einen roten Balken auf goldenem Hintergrund, das Symbol des Rittergeschlechts von Holdinghausen. Im unteren Bereich ruht auf blauem Grund das goldene Hifthorn.

Entwicklung von Littfeld

Littfeld entwickelte sich aus einem Haufendorf an dem Zusammenlauf der Bäche Littfeld, Limbach und Heinimkhaus. Es zeigt sowohl in seiner demografischen als auch seiner baulichen Entwicklung eine stetiges Vorankommen. Um 1300 erscheint es mit Krombach (genannt „Litphe“) im Diözesanregister als zur Sedes Siegen gehöriger Bereich. In religiösen Angelegenheiten war es dem Kirchspiel Krombach zugeordnet. Das bäuerlich-ländlich strukturierte Dorfgefüge verfügt bereits 1461 über 25 Häuser mit etwa 175 Bewohnern und ist damit schon bevölkerungsreicher als die Dörfer Krombach und Ferndorf. Auch im 17. und 18. Jahrhundert kann Littfeld Schritt halten und ist nach Siegen bevölkerungsreichster Ort des Siegerlandes. Zu Beginn siedeln sich Bergarbeiter im Talkessel an und legten die Ländereien trocken, um sie für landwirtschaftliche Zwecke nutzen zu können. Zugezogene Handwerker, angezogen vom Bergbau und aufkommender Industrie, erweitern den Kreis der Einheimischen. In den Irrungen und Wirrungen von Krieg, politischen Grenzstreitigkeiten und Umlegungen hatten Littfeld und Burgholdinghausen teils sehr zu leiden, sei es in Form von Pestausbrüchen , durchziehenden Armeen oder Hungersnöten. Beispielhaft sollen für das 17. bis 19. Jahrhundert einige Fälle genannt werden: Der Pestausbruch 1635 während des Dreissigjährigen Krieges , bei dem in Lytphe 47 % und in Holdinghausen 66 % der Bevölkerung den Tod fanden; weiter einer der Großbrände ( 1680 ), dem auch die Littfelder Kapelle zum Opfer fiel; die Bedrängungen durch Truppendurchzüge während des 2. Schlesischen Krieges 1745 , die Einquartierung dänischer Reiter in den Jahren 1734 / 35 und französische Besatzung im fränzösisch-preusischen Krieg im folgenden Jahrhundert – ( 1806 – 1817 ); als Letztes sei die große Hungersnot genannt, die von 1817 bis 1819 Opfer in der Littfelder Bevölkerung forderte.

1840 wird schließlich die Durchgangsstrasse (die heutige Bundesstraße 517 - B 517), durch Littfeld gebaut, was neben Gebäudeabrissen auch die Verlegung der Litfe mit sich brachte. 1861 folgt der Bau der Eisenbahnstrecke. Insbesondere der Bau der Bahnlinie fördert die vorhandene Industrie, vor allem als 1885 die Gruben den Anschluss an das Bahnnetz erhalten. Erze aus den Gruben Victoria und Heinrichsegen werden nun über den Burgholdinghausener Bahnhof zur Weiterverarbeitung abtransportiert. Mit dem ersten Weltkrieg erlebte der Littfelder Bergbau und die Eisenindustrie eine Hochkonjunktur, doch mit dessen Ende allerdings dann auch einen kompletten Zusammenbruch. Bis 1960 werden alle Gruben (Silberart, Altenberg, Heinrichsegen und zuletzt Victoria) geschlossen. 1969 wird Littfeld-Burgholdinghausen schließlich in die Stadt Kreuztal eingemeindet.

Entwicklung von Burgholdinghausen

Burgholdinghausen war von Beginn an der Sitz des Geschlechts von Holdinghausen, an welches das Dorf Littfeld seine Steuern zu zahlen hatte und das unter dem Namen Holdinghausen geführt wurde. 1079 wird Holdinghausen zum ersten Mal urkundlich als „Haldengkusen“ genannt. 1318 wurden die Ländereien von dem Deutzer St.Heribertus Kloster an die Familie von Holdinghausen verliehen. Ca. 1345 begann dann der Bau der Burg, welche bis zum Ende des 17. Jahrhunderts vorhanden war. 1447 haben die Herren von Holdinghausen bereits beachtlichen Besitz in Littfeld, ab 1578 beginnen sie diesen zu erweitern. Im Jahre 1579 hat das Gut dank den Bemühungen von Hans von Holdinghausen, dessen Frau Margarete von Schönhals und deren Sohn Heinrich von Holdinghausen seine heutige Größe erreicht. Mit dem Tod des letzten männlichen Holdinghausener 1684 , Johann Phillip von Holdinghausen, fällt das Gut an Maria Rosina von Holdinghausen und damit an Phillip von der Hees, mit dem sie verheiratet ist. 1785 wird der Besitz verkauft, hochverschuldet tritt von der Hees die Ländereien an den Hauptgläubiger Brabek ab; dieser verkauft sie allerdings auch schon ein Jahr später weiter an den Freiherrn Friedrich Leopold von Fürstenberg. Im Jahre 1802 erhalten die Ländereien und Ansiedlungen einen neuen amtlichen Namen – Burg Holdinghausen. 1936 schließlich wird der Besitz zum letzten Mal weiterverkauft. Von Fürstenberg gibt das Gut an Reinhold Woeste weiter. Und im Besitz dieser Familie befinden sich die Ländereien noch heute. Gut Holdinghausen war von Beginn an ein Adelssitz, so dass keine weitergehenden Entwicklungen zu verzeichnen sind, die nicht in direkter Verbindung mit der Familiengeschichte derer von Holdinghausen stehen und sollen hier nicht weiter betrachtet werden.

Demografische Entwicklung

Die Statistik der Stadt Kreuztal weist folgende Entwicklung der Einwohnerzahl aus:

Demografische Entwicklung
Jahr Anz. Häuser Einwohner
1461 25 175
1885 156 1012
1968 423 2436
1986 654 2740
1995 1057 2876
2002 1631 2934

Infrastruktur

Die Infrastruktur von Littfeld umfasst neben einer Arztpraxis und zwei Banken diverse Einzelhandelsgeschäfte und Unternehmen . Daneben existieren viele kleine Privatgeschäfte wie eine Änderungsschneiderei, Heißmangel , einige Privat imkereien und eine Bastelstube. Zudem weist Littfeld, ebenso Burgholdinghausen, ein reges Gemeinschaftsleben mit insgesamt 22 Vereinen auf. So sind in dem TV „Hoffnung“ Littfeld fast die Hälfte aller Einwohner engagiert. Daneben wird Fußball im 1. FC Littfeld 1982 e.V. gespielt.

Gestaltung und Denkmalschutz

Wettbewerbe

Littfeld–Burgholdinghausen hat bereits mehrfach an Kreiswettbewerben zum Thema „ Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“ teilgenommen und dabei in den Jahren 1999 und 2002 in der Gruppe der Dörfer zwischen 750 und 3000 Einwohnern jeweils die Silbermedaille errungen.

Ortstypische Merkmale

Typische Häuser stellen das Fachwerk und das ge schieferte Haus dar. Allen alten Gebäuden eigen ist die überwiegende Traufständigkeit zur Strasse, ebenso eine relativ einheitliche Höhe der Traufe , was auf die vorherrschende Dreigeschossigkeit der Gebäude zurückzuführen ist. Bei der Gestaltung der Dachflächen sind hauptsächlich Dachpfannen vorzufinden, gefolgt von Schiefer . Ebenso beliebt ist aber auch das Blechdach .

Fenster werden sowohl bei Schieferhäusern als auch Fachwerkbauten mit Sprossenaufteilung gestaltet. [[ Fachwerk]]:

  • Schwarze Balken mit weiĂźem Gefache, diese Farbkombination ist in Littfeld am weitesten verbreitet, wobei aber auch die Farbkombination „braune Balken mit ocker-farbenen Gefache“ zu sehen sind.

Schieferhaus:

  • Kunst- und Naturschiefer sind zu gleichen Teilen zu finden, wobei bei Neubauten bzw Renovierun-gen der Kunstschiefer bevorzugt benutzt wird.
  • Häufige Legeform sind neben den einfachen Legesystemen Bänder und Fischschuppen, ebenso sind Schieferverzierungen in Form von Blumen oder größeren Rosetten zu finden.

Bewertung

Im Ortskern befinden sich viele erhaltenswerter Gebäude, die teilweise bereits im Urkataster zu finden sind. Zu diesem Altbestand kommt eine Reihe von jüngeren Fachwerk - und Schieferhäusern .

Bedauerlicherweise ist Littfeld durch den Bau der Durchgangsstrasse jede dörfliche Mitte genommen worden, so dass es schwierig ist im rein räumlichen Bereich ein eigentliches Zentrum , beispielsweise in Form eines Dorfplatzes , auszumachen. Gefunden werden kann dieses Zentrum nur noch über die gehäufte Ansammlung alter Gebäude im Dorfkern . Als Dorfplatzersatz könnte die Fläche neben der Kirche dienen, die allerdings keine gestalterischen Merkmale aufweist und durch die unmittelbare Nähe zur Hagener Strasse kaum „Flair“ besitzt. Nichtsdestotrotz könnte mit einer gestalterischen Umarbeitung der Platzfläche um die Kirche herum eine neuer Mittelpunkt geschaffen werden.

Man muss dabei allerdings auch bedenken, dass die Hagener Strasse, so sehr sie im Dorfbild als Störfaktor angesehen wird doch selbst ein alter Bestandteil der Dorfstruktur ist, 1837 geplant und 1840 gebaut. Die Randbebauung der Hagener Strasse ist nur sehr bruchstückhaft historisch wertvoll (1840 waren Häuser hauptsächlich in der Nähe der Kirche angesiedelt), zudem stören moderne Anlagen wie das Autohaus und Firmensitze direkt an der Strasse das Bild doch beträchtlich, so dass man den eigentlichen Strassenverlauf mit seiner Randebauung in seiner jetzigen Form kaum mehr einen schützenswerten Bereich einstufen kann. Allerdings könnte man die Hagener Strasse z.B. mit einer strassenverlauffolgenden Begrünung zufriedenstellend in das Dorfbild eingegliedern und die teilende Wirkung, die sie im Moment auf das Dorf hat, reduzieren.

Weiter ist bedauernswerterweise zu bemerken, dass denkmalgeschütze, oder denkmalswerte Gebäude unbewohnt sind und verfallen, als Beispiel genannt das Gebäude „Grubenstr. 9“. Ebenso werden zunehmend auch bei Renovierungsarbeiten starke Veränderungen an dem äußeren Er-scheinungsbild der alten Gebäude vorgenommen. Zwei Fälle: „Altenbergerstr. 17“: Hier wurde der Vorbau teilweise abgerissen und das alte Fachwerk komplett überputzt. „Littfelder Ecke 6-8“: Auch hier wurde im Zuge einer Hausrenovierung das Fachwerk überputzt. Um weiteren Renovierungsarbeiten dieser Art vorzubeugen und weiterhin ein schönes historisches Ortsbild zu erhalten, wäre das Aufstellen einer Ortsbildsatzung dringend zu empfehlen. Nach der Liste der Baudenkmäler und Kulturgüter ist noch genügend alte Baumasse vorhanden die das Aufstellen einer derartigen Satzung für den Dorfkern, also Teilbereiche der Strassen „Altenberger Strasse“, „Grubenstr.“, „Hagener Strasse“, „Im Schloos“, „Johann-Heinrich-Jung-Str.“, „Limbachstr.“, „Lindenweg“, „Meisterstr.“ „zum Bühl“ und „zum Burberg“ rechfertigt.

Vereine

  • 1. FC Littfeld 1982 e.V.
  • SchĂĽtzenverein Littfeld e.V. 1867
  • Modellsportclub Littfetal e.V.
  • TV "Hoffnung" 1894 e.V. Littfeld
  • Sportfischereiverein Littfetal e.V.
  • Akkordeon-Club Littfeld
  • MGV "Hoffnung" Littfeld
  • Gemischter Chor "Erle" Littfeld
  • Zitherverein "EdelweiĂź" Littfeld 1924
  • Motorsportclub "Kindelsberg" e.V.
  • Brieftaubenzuchtverein "Heimattreue" Littfeld
  • Förderverein "Kapellenschule Littfeld" e.V.
  • Heimatverein Littfeld/Burgholdinghausen
  • Imkerverein Littfeld

BerĂĽhmte Personen

Literatur

  • BroschĂĽre: Kreiswettbewerb 2002 – Abschlussbericht der Bewertungskomission des Kreises Siegen- Wittgenstein
  • Ordnungsbehördliche Verordnung des Kreises Siegen – Wittgenstein zum Schutze von Naturdenkmalen und geschĂĽtzen Landschaftsbestandteilen
  • Kulturverzeichnis der Stadt Kreuztal
  • Buch: „Aus Littfelds Vergangenheit“ von Erich Schleifenbaum
  • Auszug aus dem Buch: Siegerland Band 62, 1-2, 1985, „Bauern mussten TĂĽrkensteuer bezahlen“ von Werner Herling
  • Buch: „Das alte Littfeld“ von Erich Schleifenbaum

Weblinks

[1]

Wikipedia

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