Tünnes und Schäl
Der Name Tünnes ist die rheinische Form von Antonius . Tünnes wird als knollennasiger, rustikaler Typ mit friedlichem Gemüt und einer gewissen Bauernschläue dargestellt.
Schäl bezieht sich einerseits auf das Schielen des Protagonisten. Der Ausdruck bedeutet andererseits in der kölschen Mundart auch schlecht oder falsch, so dass der Name mit Absicht doppeldeutig ist, siehe auch Schäl Sick. Die Figur ist schlanker als Tünnes und trägt stets einen Frack . Sein Charakter wird schlitzohrig, listig und sogar hinterhältig dargestellt.
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Geschichte
Christoph Winters, der Gründer des ersten Kölner Hänneschentheaters, führte im Jahre 1803 den Tünnes als Figur in sein Ensemble ein. Im Jahre 1847 erfolgte im konkurrierenden Puppentheater von Franz Millewitsch, der trotz der anderen Schreibweise ein Vorfahre des Volksschauspielers Willy Millowitsch war, der erste Auftritt der Figur des Schäl. Bewusst setzte Millewitsch dem gutmütigen Tünnes den verschlagenen Schäl entgegen - durchaus auch ein Seitenhieb auf seinen als listig bekannten Konkurrenten Christoph Winters.Tünnes und Schäl als Kölsche Originale
Bei dem Duo handelt es sich um Figuren, die es in der Realität nie gegeben hat. Da sie nach Meinung vieler Kölner jedoch zahlreiche Eigenarten der Bewohner der Stadt aufweisen, werden sie trotzdem zu den Kölschen Originalen gezählt, die normalerweise wirklich gelebt haben. Durch den hohen Bekanntheitsgrad auch außerhalb des Puppentheaters erzählt man sich nicht nur in Köln eine Vielzahl von „Tünnes-und-Schäl-Witzen“.
Wochenblatt
Tünnes und Schäl ist auch der Name eines humoristischen Wochenblattes, das der Kölner Karnevalsschlager-Komponist Willi Ostermann ab 1930 herausgab. Es wurde jedoch bereits 1931 wieder eingestellt.
Tünnes als Gotteslästerung?
Im Jahre 1993 zeigte die Kölner Stunksitzung ein Kruzifix mit der Inschrift Tünnes anstatt " INRI ". Das Schild wurde nach einer Strafanzeige wegen Gotteslästerung polizeilich beschlagnahmt. Dem Einspruch des Regisseurs der Stunksitzung gegen den anschließenden Strafbefehl über DM 6000 wurde wegen des Vorrangs der Kunstfreiheit allerdings statt gegeben.
Weblinks
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Wikipedia
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