fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Niers: 09.02.2006 17:42

Niers

Wechseln zu: Navigation, Suche
Der Fluss Niers in Weeze
Der Fluss Niers in Weeze
Begradigte Niers bei Viersen, in Höhe des Ortsteils Sittard
Begradigte Niers bei Viersen, in Höhe des Ortsteils Sittard

Die Niers ist ein Fluss am linken Niederrhein, der parallel zu Maas und Rhein auf der östlichen Seite der deutsch-niederländischen Grenze verläuft. In Goch wendet sie sich nach Westen, um bei Gennep , Niederlande in die Maas zu münden. Die Länge der Niers beträgt 116 km. Ihr Einzugsgebiet umfasst 1.348 km² und wird von 735.000 Menschen bewohnt.

Inhaltsverzeichnis

Das Quellgebiet

Das Quellgebiet der Niers liegt in dem östlichen Gebiet der Stadt Erkelenz. Die Niers hatte früher mehrere Quellen , die Hauptquellen lagen bei Zourshof in Kuckum (rund 75 m über NN ) und beim "Klocken Sprung" in Keyenberg. Die Niers erhält zudem Zufluss durch verschiedene kleine Wasserläufe (Entwässerungsgräben), wie z. B. die Köhm aus Richtung Borschemich, die in Keyenberg in die Niers mündet. In die Köhm floss auch Wasser aus dem Grabensystem von Haus Keyenberg, das wiederum durch Quellen gespeist wurde.

Die Quellen sind heute durch den Tagebau Garzweiler versiegt, daher wird der Niers bei Zourshof durch Brunnen Wasser zugeführt. Am Anfang ihres Laufes fliesst die Niers in einem kleinen, schmalen Graben.

Lauf

Von Kuckum fließt die Niers durch Rheydt , Mönchengladbach, Korschenbroich, Willich, Viersen, Grefrath, Wachtendonk, Straelen, Geldern , Kevelaer, fließt vorbei an Schloss Wissen, weiter durch Weeze und Goch, quert auf dem Weg ins niederländische Gennep die Grenze, und mündet hinter Gennep in die Maas.

Gefälle

Das Gefälle beträgt im Oberlauf ca. 60 cm pro Kilometer, im Mittel- und Unterlauf ca. 25 bis 30 cm pro Kilometer, womit die Niers ein typischer Flachlandfluss ist. Insgesamt liegen zwischen Quelle und Mündung nur 70 m Höhenunterschied (zum Vergleich: die etwa gleich lange Wupper überwindet in ihrem Lauf rund 400 m). Die Fließgeschwindigkeit liegt im Normalfall bei ca. 2 Kilometern pro Stunde.

Wasserqualität

Im Einzugsgebiet der Niers werden ca. 65 Millionen m³ Grundwasser zu Trink- oder Brauchwasser aufbereitet.

24 Kläranlagen und Klärwerke behandeln die aus dem Wasserverbrauch der Haushalte und Gewerbebetriebe der Region resultierenden Abwässer, die mit Niederschlagswasser vermischt sind. Jährlich führen die Kläranlagen der Niers etwa 83 Millionen m³ gereinigte Abwässer zu, die im Sommer einen Großteil der Wassermenge ausmachen und damit auch die Wasserqualität bestimmen. Zudem gibt es eine starke landwirtschaftliche Nutzung im Einzugsgebiet, die auch zur Gewässerbelastung beiträgt. Verursacht dadurch ist die Niers immer noch einer der am stärksten genutzten und belasteten Flüsse in Nordrhein-Westfalen.

Südlich der Quelle wird Braunkohle im Tagebau gewonnen. Damit geht eine massive Absenkung des Grundwassers einher, die auch die Niers betrifft. Damit die natürliche Wasserführung nicht noch weiter absinkt, wird der Niers am Oberlauf Grundwasser aus dem Tagebau (Sümpfungswasser) über Rohrleitungen zugeführt.

In letzter Zeit hat sich die Wasserqualität erheblich verbessert, dieses sieht man daran, dass in bestimmten Abschnitten der Niers wieder Fische schwimmen.

Nebenflüsse und Kanäle

Einzugsgebiet der Niers
Einzugsgebiet der Niers

(von der Quelle zur Mündung): Die Nette hat eine Länge von ca. 28 km und ein Einzugsgebiet von etwa 180 km². Sie verläuft durch die Krickenbecker Seen und mündet bei Wachtendonk in die Niers.

In Geldern zweigt der Nierskanal ab, der über die deutsch-niederländische Grenze verläuft und nördlich von Arcen en Velden in der Maas endet (dient als Hochwasserentlastung für die untere Niers, Baujahr ca. 1777?). Der Nierskanal benutzt teilweise das ehemalige Bett der Fossa Eugeniana. Ebenfalls in Geldern mündet die nach dem Ort benannte Gelderner Fleuth, die eine Länge von etwa 27 km und ein Einzugsgebiet von ca. 170 km² hat, in die Niers. Die Issumer Fleuth mit einer Länge von 29 km und einem Einzugsgebiet von ca. 120 km² mündet bei Kevelaer in die Niers.

Die Kendel entspringt bei Weeze, ist ca. 25 km lang und mündet an der deutsch-niederländischen Grenze bei Hommersum in die Niers. Das Einzugsgebiet der Kendel beträgt ca. 25 km².

Geschichte

Das bis zu 500 Meter breite Tal, in dem die Niers heute verläuft, ist ein vom Rhein geschaffenes Tal. Dieser wurde vor ca. 200.000 Jahren bei der vorletzten Eiszeit ( Saale-Eiszeit ) von den bis zu den Schaephuysener Höhen reichenden Gletschern weiter nach Westen verdrängt. Man kann noch heute an den bis zu 2 Meter hohen Terrassenkanten der Niersauen die Abgrenzungen des damals entstandenen Urstromtals erkennen.

Die Niers ist im Verlauf der letzten Jahrhunderte stark begradigt und mit Wehren versehen worden. Zum Betrieb der bis zum Ende des 19. Jahrhunderts entstehenden Mühlen wurde der Flusslauf teilweise auch verlegt, um Fallhöhe für die Mühlräder zu gewinnen. Es entstanden so insgesamt 52 Mühlen am Lauf der Niers. Auf die Länge gerechnet bedeutete das im Schnitt alle zwei Kilometer eine Mühle. Durch diese künstlichen Veränderungen der Niers gab es schon früh Hochwasser - und Überflutungsprobleme. Mit Einsetzen der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, und die damit verbundene rasante Bevölkerungsentwicklung kam es außerdem noch zu Problemen mit Abwässern und Schlamm, da die Abwässer damals noch nicht geklärt wurden. Insbesondere die um die Gegend von Mönchengladbach ansässige Textilindustrie mit ihren Farb- und Gerbstoffen trug einen großen Anteil zur Verschmutzung bei. Die Niers entwickelte sich zu einem Abwasserkanal und die vorher vorhandene große Artenvielfalt an Fischen, Pflanzen und Kleinlebewesen schwand dahin.

Niersverband

Zur Regelung der Probleme an der Niers wurde dann 1927 von staatlicher Seite aus der Niersverband gegründet. Mit dem Bau von Kläranlagen ging die Gewässerbelastung dann langsam zurück.

Durch das gestiegene Umweltbewusstsein in der Bevölkerung unterstützt, finden in den letzten Jahrzehnten vermehrt Maßnahmen zur Verbesserung der Niers statt, da diese letztlich auch für die Menschen Verbesserungen bringen. In den 1990er Jahren hat der Niersverband damit begonnen, Teile des Flussverlaufs zu renaturieren . Eine Reihe von Fischarten sind inzwischen wieder heimisch geworden. Seit dem Jahre 2005 werden große Teile der Niers an interessierte Angelvereine verpachtet.

Erholungswert

Der Wert der Niers als Naherholungsgebiet wurde in diesem Zuge auch stark verbessert, in dem parallel zu den Renaturierungsmaßnahmen Rad- und Wanderwege auf langen Strecken an den Ufern angelegt wurden (noch nicht beendet). Auch ist die Niers auf weiten Strecken mit Paddelbooten befahrbar, und bietet dabei ungewohnte und schöne Ansichten des Niederrheins.

Literatur

  • Stefan Frankewitz: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser an den Ufern der Niers, 1. Aufl., Kleve: B.o.s.s.-Dr.-und-Medien-GmbH, 1997; 336 S.; ISBN 3-9805931-0-X

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Niers aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Niers verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de