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Letzte Änderung für Artikel Stadtfriedhof Stöcken: 22.01.2006 13:21

Stadtfriedhof Stöcken

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Der Stadtfriedhof Stöcken (oder Stöckener Friedhof) ist ein kommunaler Friedhof der Stadt Hannover. Er wurde 1891 als zweiter Stadtfriedhof (nach dem Stadtfriedhof Engesohde 1864) eröffnet und im Laufe der nächsten Jahrzehnte in mehreren Schritten vergrößert. Der Friedhof umfasst heute 55 ha, seit 1891 wurden hier 170.000 Menschen beigesetzt. Vor allem der im 2. Bauabschnitt in den Jahren 1901-02 vom damaligen Stadtgartendirektor Julius Trip parkartig angelegte Westteil bietet mit seinen alten Rhododendronsträuchen, dem Teich und den historischen Grabdenkmälern eine besondere Attraktion. Auf dem Friedhof befinden sich zahlreiche Gräber prominenter Hannoveranerinnen und Hannoveraner, von denen nur die des niedersächsischen Ministerpräsidenten Hinrich Wilhelm Kopf , der Verlegerfamilie Madsack und der Opfer des Massenmörders Fritz Haarmann genannt seien. Auch dem bekannten Schlachter und Mörder selbst ist auf dem Stöckener Friedhof ein Denkmal gesetzt. Der Friedhof liegt an der Stöckener Straße 68 im Stadtteil Stöcken.

Eine informative Broschüre des Grünflächenamts der Landeshauptstadt Hannover (s.u. Literatur) führt Besucher/innen auf einem Rundgang entlang 16 ausgewählter Grabstätten über den Friedhof.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kapelle am Haupteingang
Kapelle am Haupteingang

Der erste Bauabschnitt mit streng rechtwinkligem Wegeraster wurde 1889-92 vom Stadtbaumeister Paul Rowald und seinem Kollegen Adolf Narten entworfen. Dieser Bereich wird diagonal vom Haupteingang ausgehend von einer Hauptalle durchschnitten. Erst ein Jahr nach Eröffnung des Friedhofs war die neugotische Kapelle am Haupteingang fertiggestellt, auch sie stammt von Paul Rowald und Adolf Narten. Für die erste Erweiterung des Friedhofs war Gartendirektor Julius Trip (1857-1907) verantwortlich, der auch den Maschpark hinter dem Neuen Rathaus entwarf. Nach dem Vorbild des Ohlsdorfer Friedhofs in Hamburg legte er diesen Teil in sumpfigem Gelände um einen Teich gruppiert als Parkfriedhof an, der von heute hochgewachsenen Bäumen, im Mai wunderbar blühenden Rhododendronbüschen und geschwungenen Wegeverläufen geprägt ist. In den Abteilungen A 30 und A 17 (am Ost- bzw. Südufer des Teiches) findet man auch einige der künstlerisch bemerkenswertesten Grabdenkmäler. Über eine schmale Stelle des Teiches führt eine Holzbrücke, an der Ostseite des Teiches wurde eine romantische Urneninsel (Abt. A 33) angelegt, auch von hier sind die Seerosen auf dem Teich zu bewundern.

Die dritte Erweiterung erfolgte im Norden des bisherigen Friedhofs in den Jahren 1913-18 unter Stadtgartendirektor Hermann Kube (von ihm stammen auch der Stadthallengarten und der Stadtfriedhof Seelhorst). Von der alten Mittelallee ausgehend wurde die Fläche symmetrisch erweitert. In diesem Bereich wurden später die Ruhestätten für die Toten des 1. und 2. Weltkriegs und des Bombenkriegs angelegt. Die letzte Vergrößerung erfolgte 1964/65. Im Nordostteil, der neuesten Friedhofserweiterung, gibt es seit 1989 eine Abteilung (59) für Verstorbene muslimischen Glaubens.

Im Eingangsbereich ist einer der zwei noch existierenden gußeisernen "Bödeker-Engel" aufgestellt, um 1854 von Georg Hurtzig entworfen und in der Königshütte in Bad Lauterberg (Harz) gegossen. Die Engelsfiguren, von denen es einmal 15 im Stadtgebiet von Hannover gab, gehen auf den populären hannoverschen Pastor Hermann Wilhelm Bödeker zurück, der mit ihnen seine Sammlungen zu wohltätigen Zwecken durchführte. Der andere Engel findet sich auf dem Stadtfriedhof Engesohde.

Grabstätten (Auswahl)

Grabstätte der Opfer von Fritz Haarmann
Grabstätte der Opfer von Fritz Haarmann
Kriegsgräber
Kriegsgräber
  • Grabstätte Emil Meyer (1841-1899), Grabarchitektur von Heinrich Köhler (Abt. 1, Nr. 1)
  • Grabstätte Heinrich Schomburg (erstes Grab auf dem Friedhof) (Abt. 3 E, Nr. 1)
  • Mausoleum Carl Vering (Abt. 1, Nr. 35), Mausoleum Wehmer (Abt. 1, Nr. 39 a-f)
  • Grabstätte Madsack (1933 von Fritz Höger ) (Abt. 1, Nr. 64)
  • Grabstätte Rechberg (Abt. 7 C, Nr. 5)
  • Grabstätte Richard Wachsmuth (Abt. A 17, Nr. 36)
  • Familiengrab Rheinhold. Otto Rheinhold (1855-1937), Fabrikant, Mitbegründer des Werkheims Hannover (Abt. A 17, am Südwestufer des Teiches)
  • Grabstätte Hinrich Wilhelm Kopf (1893-1961), niedersächsischer Ministerpräsident (Abt. A 23, Nr. 1, großer Findling, am Südwestufer des Teiches)
  • Julius L. Isenstein (1856-1929), Direktor der Dresdner Bank Hannover, und Ehefrau Sophie (Abt. A 25, Nr. 8, am Teich nahe der Brücke)
  • Grabstätte Julius Trip (Abt. A 25, Nr. 1)
  • Grabstätte Brandt-Primavesi, Gustav Brandt (1847-1918), Begründer der Gustav Brandt'schen Stiftung (Abt. A 32, Nr. 24)
  • Grabstätten von 14 Opfern des Kapp-Putschs 1920 (Abt. 64 A, Nr. 1-13)
  • Grabstätte Alexander Dorner (1893-1957), Kunsthistoriker, Kustos am Landesmuseum, (Abt. A 28)
  • Grabstätte Wilhelm Henze (1845-1918), Heimatdichter (Abt. 59 A, Nr. 527)
  • Grabstätte Hohmeyer (von Bernhard Hoetger ) (Abt. A 34, Nr. 6 a-d)
  • Grabanlage für Offiziere des 1. Weltkriegs, mit Figur einer Trauernden (Abt. A 34)
  • Grabanlage für die Opfer des 2. Weltkrieg (Abt. 54)
  • Grabstätte der Opfer von Fritz Haarmann . Inschrift: "Dem Gedächtnis unserer lieben, vom September 1918 bis Juli 1924 verstorbenen Söhne" (Abt. 49 D, Nr. 189-192)
  • Grabstätte Heinrich Meister (1842-1906), SPD-Reichstagsabgeordneter von Hannover-Linden. Inschrift: "Dem unermüdlichen Vorkämpfer für die Rechte des Proletariats" (Abt. 45 A, Nr. 13)
  • Grabstätte Robert Leinert (1873-1940), erster SPD-Oberbürgermeister von Hannover, Abt. 44, Nr. 25)
  • Grabstätte Dr. Curt Emmrich ( Peter Bamm ) (1897-1975), Schriftsteller (Abt. 32 D, Nr. 16)
  • Grabstätte Franz Wilhelm Metz (1817-1901), "Turnvater", 1848 Gründer des Männer-Turn-Vereins Hannover (Abt. 15 D, Nr. 36)
  • Kriegergräber (Abteilung A 34)

Literatur

  • Michael Krische: Wo Tod und Leben sich begegnen. 100 Jahre Stöckener Friedhof. Hannover: Grünflächenamt 1991.
  • Martin Baumann: Stöckener Friedhof. Diplomarbeit am Institut für Grünplanung und Gartenarchitektur. Universität Hannover, 1991
  • Helmut Knocke, Hugo Thielen: Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon. Handbuch und Stadtführer. 3., rev. Aufl. Hannover: Schäfer 1995, S. 179. ISBN 3-88746-313-7
  • Michael Rohde: Parkpflegewerk Stöckener Friedhof Hannover. Alleen und Heckenabteilungen. Im Auftrag der Landeshauptstadt Hannover. Hannover 1997.
  • Stöckener Friedhof. In: Hannovers Natur entdecken, erleben, verstehen. Arbeitskreis des Verbandes Deutscher Biologen (Landesverband Niedersachsen). Hrsg. von Elisabeth von Falkenhausen (u.a.). Seelze-Velber: Kallmeyer 1998, S. 46-49. ISBN 3-7800-5263-6
  • Stadtfriedhof Stöcken. Text: Michael Krische. Stand 1999. Hannover: Grünflächenamt 1999.

Weblinks

Wikipedia

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