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Letzte Änderung für Artikel Stadtfriedhof Seelhorst: 19.02.2006 23:17

Stadtfriedhof Seelhorst

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Friedhofsmauer
Friedhofsmauer

Der Stadtfriedhof Seelhorst ist ein kommunaler Friedhof der Stadt Hannover im Stadtbezirk Döhren-Wülfel, der 1920 eröffnet wurde. Mit 68,5 ha ist der Friedhof heute flächenmäßig der größte Friedhof Hannovers.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Der Friedhof Seelhorst entstand als dritter Stadtfriedhof (nach dem Stadtfriedhof Engesohde 1864 und dem Stadtfriedhof Stöcken 1891) ab 1919. Erforderlich wurde er durch die Eingemeindungen von Döhren und Wülfel. Beim Bau wurden die früheren Dorffriedhöfe dieser Gemeinden mit rund 2,7 ha in den neuen "Seelhorster"-Friedhof miteinbezogen.

Planung

Der Friedhof ist symmetrisch gegliedert, wo alle Wege rechtwinkling angeordnet sind. Auch die einzlnen Friedhofsabteilungen sind streng geometrisch gestaltet. Bei der Planung der Friedhofsanlage übernahm Stadtgartendirekor Hermann Kube die Prinzipien der beiden großen Vorgängerfriedhöfe Engesohde und Stöcken. Es war der Stil eines architektonisch gestalteten Parkfriedhofs mit einer achsialen Gestaltung. Dabei entspricht die über den Friedhof führende Lindenallee in den Abmessungen einer Allee im Berggarten in Hannover Herrenhausen.

Ausführung

Der Haupteingang mit zwei Torgebäuden und einem Durchlass lag ursprünglich am Hohen Weg. Von hier aus führt eine 400 m lange, vierreihige Lindenallee in den Friedhof hinein. Daran liegen die vom Architekten Konrad Wittmann entworfenen Bauten (2 Kapellen, Krematorium , Betriebsgebäude), die er im expressionistischen Klinkerstil der 1920er Jahre anlegte. Diesem Baustil entsprechen das Anzeigerhochhaus in Hannover und das Chilehaus in Hamburg. Der Friedhof erhielt ein Krematorium, da wegen veränderter Bestattungsbräuche bereits damals die Zahl der Einäscherungen stieg. Die erste Bestattung erfolgte bereits ein Jahr nach Baubeginn 1920. Der erste Bauabschnitt mit den Hauptgebäuden des Friedhofs war 1924 fertiggestellt. Beeindruckend an der Friedhofsgestaltung sind die Alleen mit Kastanien, Buchen und Eichen, die den formalen Charakter der Anlage unterstützen. Auffallend sind auch die vielen auf 1,5 m Höhe geschnittenen Hecken zur Abgrenzung der Gräberfelder.

Umgestaltung 1960er Jahre

Neuer Friedhofseingang Garkenburgstraße
Neuer Friedhofseingang Garkenburgstraße

Anfang der 1960er Jahre wurde der Haupteingang Neuer Weg verlegt zu einem neuen Eingang an der Garkenburgstraße, von wo der Friedhof auch einen Straßenbahnanschluss erhielt. Dabei entstanden ein großzügiger Eingangsbereich mit Parkplatz und neue Gebäude der Friedhofsverwaltung. Außerdem erhielt das Krematorium eine weitere Kapelle. Mit Einführung einer neuen Friedhofssatzung 1963 mit strengeren Auflagen zur Beetgestaltung veränderte sich das Grabraster. Die Grabbeete wurden kleiner, was den Einsatz von Maschinen erleichterte. Es entstand der heutige Typ eines Rasenfriedhofes. Nach 1963 gab es zwei Geländerweiterungen in Richtung der nördlich gelegenen Peiner Straße.

Belegung

Der Friedhof Seelhorst verfügt im Vergleich zu den Friedhöfen Engesohde und Stöcken über weniger Grabstätten prominenter Hannoveraner. Es gibt Abteilungen für Urnengräber, darunter eine buddhistische Urnengrababteilung, sowie Reihen- und Wahlgräber für Sargbeisetzungen. Zentral in der Achse des Friedhofs liegt ein großes Wasserbecken.

Sonderanlagen des Friedhofs sind drei Abteilungen mit Kriegsgräbern. Die Kriegsopfer wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg mit Unterstützung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge nach hier umgebettet. Es sind 4.148 Kriegsopfer, darunter 1.763 (davon 1.304 Opfer von allierten Luftangriffen) Deutsche und 2.385 Opfer aus 12 verschiedenen Nationen. Außerdem verfügt der Friedhof seit Anfang der 1950er Jahre über eine Gedenkstätte für die Opfer der Kriege 1914-18 und 1939-45, bei der es sich um eine Säule an der zentralen Lindenallee des Friedhofs handelt. Am Eingang Hoher Weg befindet sich eine Gedenkstätte für 390 Opfer der hannoverschen Konzentrationslager Mühlenberg, Ahlem und Stöcken. Eine Friedhofsabteilung beherbergt eine Niederländische Ehrenanlage. Zu ihr gehören Gräber von 417 niederländischen Kriegsopfern, die nach dem letzten Weltkrieg von mehreren Friedhöfen in Niedersachsen nach hier überführt wurden. Hier steht auch ein Denkmal für die 1.900 niederländischen Gefangenen, die im KZ Bergen-Belsen umkamen.

Friedhofsmauer an der Garkenburgstraße mit Graffitti-Malerei
Friedhofsmauer an der Garkenburgstraße mit Graffitti -Malerei

Literatur

  • Helmut Knocke, Hugo Thielen: Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon. Handbuch und Stadtführer. 3., rev. Aufl. Hannover: Schäfer 1995, S. 100. ISBN 3-88746-313-7
  • Stadtfriedhof Seelhorst- Text: Beate Räckers. Hannover: Grünflächenamt 2000.

Weblinks

Wikipedia

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