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Letzte Änderung für Artikel Ignatz Bubis: 19.02.2006 13:47

Ignatz Bubis

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Ignatz Bubis (* 12. Januar 1927 in Breslau ; † 13. August 1999 in Frankfurt am Main; in Israel beigesetzt) war Kaufmann, Politiker ( FDP ) und Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland .

Inhaltsverzeichnis

Leben

Aus Angst vor antisemitischen Übergriffen verließ die Familie 1935 Breslau und zog in die polnische Kleinstadt Dęblin . Im Februar 1941 zwangen die Nationalsozialisten Bubis, mit seinem Vater ins Debliner Ghetto zu ziehen. Die Mutter war zuvor an Krebs gestorben. 1942 wurde der Vater in das Konzentrationslager Treblinka deportiert und dort ermordet. Auch Ignatz Bubis' Bruder und eine Schwester kamen durch die Nationalsozialisten ums Leben. Bubis selbst wurde Ende 1944 in das Zwangsarbeitslager Tschenstochau ( poln. Częstochowa) gebracht, das am 16. Januar 1945 von der Roten Armee besetzt wurde.

Nach Kriegsende ging Bubis nach Deutschland. Zuerst betätigte er sich geschäftlich in der sowjetisch verwalteten Zone, und musste 1949 wegen der Verfolgung durch die sowjetische Geheimpolizei in den Westen flüchten. In Westdeutschland betätigte er sich im Schmuck- und Goldhandel. Mitte der 50er Jahre investierte er sein Vermögen außerordentlich erfolgreich in Immobilien und wandte sich schließlich ganz diesem Geschäft zu.

1978 kam Bubis erstmals in das Direktorium des Zentralrates der Juden und wurde 1985 in dessen Verwaltungsrat gewählt. 1989 wurde er zweiter Vorsitzender und nach dem Tod des Vorsitzenden Heinz Galinski zum Vorsitzenden gewählt. Bubis war im Jahr 1993 als möglicher Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten im Gespräch. Er lehnte eine Kandidatur jedoch mit der Begründung ab, dass die Zeit noch nicht reif dafür sei, dass ein Jude Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland werden könne. 1997 wurde er im Amt als Vorsitzender des Zentralrats bestätigt, sagte jedoch einen Monat vor seinem Tod, dass er in seiner Amtszeit fast nichts habe bewegen können. Rhetorisch gewandt und hochintelligent, verstärkte er als Vorsitzender des Zentralrates die Medienpräsenz der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland und bemühte sich um ein besseres Verständnis von jüdischen und nichtjüdischen Deutschen.

Ignatz Bubis war Mitglied der FDP , in deren Bundesvorstand er lange Jahre saß. Bis zu seinem Tode vertrat er seine Partei auch im Magistrat und in der Stadtverordnetenversammlung seiner Heimatstadt Frankfurt am Main. Das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse erhielt er 1992 , das Große Bundesverdienstkreuz 1996 ; 1999 verlieh ihm die Stadt Darmstadt den Ricarda-Huch-Preis.

Nach seinem Tod wurde in Frankfurt am Main die Obermainbrücke in Ignatz-Bubis-Brücke umbenannt.

Nach Bubis Beerdigung in Israel wurde sein Grab mit schwarzer Farbe beschmutzt. Die Tat wurde von einem Juden ( Meir Mendelsohn ) begangen, der mit seiner Tat auf Bubis angebliche Verwicklung in unlautere Immobiliengeschäfte aufmerksam machen wollte.Allerdings schreibt Bubis in seiner Autobiografie auch, dass er z.B. nach dem Krieg Gold im Kofferraum seines Wagens geschmuggelt habe, das nachweislich aus Gold (großenteils Zahngold) von KZ-Häftlingen stammte.

Zitate

  • "Ich bin deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens."

Bücher

  • Bubis in: Werner Bruns , Walter Döring(Hrsg): Der selbstbewusste Bürger. Bouvier Verlag, 1995 zum Thema Liberalismus.

Ignatz-Bubis-Preis

Mit der Verleihung des "Ignatz-Bubis-Preises für Verständigung" ehrt die Stadt Frankfurt am Main das Lebenswerk und die Persönlichkeit von Ignatz Bubis. Der Preis wird in der Paulskirche verliehen. Die bisherigen Preisträger sind:

  • 2001 Wolfgang Thierse , Präsident des Deutschen Bundestages
  • 2004 Dr. Franz Kamphaus, Bischof von Limburg

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ignatz Bubis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Ignatz Bubis verfügbar.

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