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Letzte Änderung für Artikel Landgraf-Philipp-Denkmal (Kassel): 30.12.2005 16:13

Landgraf-Philipp-Denkmal (Kassel)

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Postkarte des Denkmals, abgestempelt am 20.9.1903.
Postkarte des Denkmals, abgestempelt am 20.9.1903.
Das Denkmal für Landgraf Philipp von Hessen wurde 1899 in Kassel aufgestellt. Der junge Kasseler Künstler Hans Everding schuf das Standbild eines Renaissancefürstens , Regent von Hessen, in einer Zeit als Hessen und somit Kassel bereits eine preußischen Provinz war. 1942 wurde das Denkmal für Rüstungszwecke eingeschmolzen.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Das Denkmal stand von 1899 bis 1942 vor dem Langhaus der Martinskirche in Kassel auf dem Martinsplatz. Auf einem monumentalem Sockel aus Granit von neun Metern Höhe stand das aus Bronze gegossene, etwa sieben Meter hohe Standbild des jungen Landgrafen. Die Figur steht in strengem Kontrapost , das rechte Bein stand deutlich hervor. Diese Tatsache verleitete den Kasseler Volksmund auf die Frage: „Was stellt das Denkmal vor?“ mit: „Den rechten Fuß!“ zu antworten. Das Kasseler Standbild stellt Philipp als jungen Mann mit athletischem Körperbau dar. Die linke Hand umfasst die Scheide des Schwertes. Der Herrscher ist in modischer und aufwändiger Kleidung seiner Zeit dargestellt. Auf der Front des Sockels war das Zitat Philipps: „Ich will eher Leib und Leben, Land und Leute lassen, denn von Gottes Wort.“ eingelassen. An den beiden Flanken waren Bronzereliefs angebracht, deren Kopien heute an der Außenmauer der Kirche montiert sind. Das eine Relief zeigt die Religionsgespräche zu Marburg 1529 , bei denen Luther , Melanchthon und Zwingli als Gäste Philipps auf seinem Sitz in Marburg den Protestantismus formen. Das andere Relief zeigt die Gefangennahme des hessischen Landgrafen 1547 bei Halle durch kaiserliche Truppen im Zuge der Religionskriege . Nicht zuletzt durch das Bildprogramm wird deutlich, dass es sich hier nicht im engeren Sinn um ein Herrscherstandbild, sondern um das Denkmal für einen bedeutenden Protagonisten der Reformation handelt.

Philipps Ikonographie

Späterer Merian-Stich von Landgraf Philipp I.
Späterer Merian-Stich von Landgraf Philipp I.

Everding hatte den Auftrag: „Landgraf Philipp in idealer Auffassung so jugendfrisch, so tatkräftig, so kampfbereit zu formen, wie die Geschichte uns den Landgrafen in den Labensjahren schildert, in welchen er berufen war, so entscheidend in die Reformation einzugreifen“ Die Überlieferung schildert uns reichlich wenig über das Äussere des Landgrafen. Das Bild, welches wir vom Landgrafen haben, wurde zum größten Teil erst im 19. Jahrhundert geformt. In Kassel selbst fällt als erstes das von seinem Sohn gestifftete Epitaph in Philipps Grabeskirche der Martinskirche auf. Doch hat es keine hohe Relevanz, da es sich hier um eine posthume hochgradig idealisierte Darstellung handelt. Philipp hatte kein gesteigertes interesse an Kunst und sah diese wohl eher als Geldverschwendung an. So ist es auch nicht verwunderlich, dass das bedeutentste Gemälde von ihm, von keinem anderen als Tizian geschaffen, in kaiserlicher Gefangenschaft entstand. Dieses Gemälde ist heute verschollen und auch die anderen überkommenen Gemälde sind nur Kopien. Aufgeschwemmt und korpulent sehen wir den alten Landgrafen neben seiner Hauptfrau im Rahmen eines Ehepaarporträts. Dies ist eine posthume Kopie zweier Gemälde von seinem Hofmaler Michael Müller , durch diesen selbst entstanden um etwa 1585/90. Interessant sind folgende zwei Werke. Zum einen die Kopie eines Cranachs von Hans Krell . Hans Krell arbeitete in Cranachs Werkstatt und fertigte das etwa 82x67 cm große Halbformat an. Es befindet sich heute noch im Besitz der hessischen Hausstiftung im fuldarer Schloss Fassanerie . Es zeigt den etwa 30 jährigen Regenten in vergleichbarem Kostüm wie das Everding Denkmal und verzichtet auf jegliche Herrschaftsinsignien. Zum anderen ein Relief im ehemaligen Kloster Haina . Es ist ein monumentales Sandsteinrelief von 2,4x3,3 Metern und zeigt unter anderem Philipp ganzfigurig ebenfalls im Kontrapost mit Federhut. Hierbei handelt es sich nicht um ein Epitaph sondern um ein politisches Monument. Der Philippsstein wurde 1542 von Philipp Soldan geschaffen und ist kein Auftrag des Landesherren sondern die Huldigung eines treuen Stadthalters. Der künstlerische Wert ist eher bescheiden.

Hans Everding

Hans Everding wurde am 17. 10. 1876 in Gelsenkirchen geboren. Er studierte an der Kasseler Kunstakademie bei Carl Begas . Neben einigen Skulpturen ist er vor allem für seine Denkmäler und Brunnen bekannt. Alleine in Kassel kann man heute noch mehrer Werke von ihm finden.

  • Hentzerelief, Siebenbergen
  • Goetheherme, Stadthallengarten
  • Papinbrunnen, Ottoneum
  • Henschelbrunnen, Rathaus
  • Philippsreliefe, Martinskirche

Nach langem Italienaufenthalt starb er 1914 in Kassel und hat auch hier sein Grab.

Literatur

Wikipedia

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