Lage in der Bamberger Altstadt

Die Alte Hofhaltung hatte in früherer Zeit eine direkte Verbindung mit dem Dom und liegt gegenüber der Neuen Residenz in Bamberg. In Ihrem Kern kann man noch Reste von Palas und Kapelle der Bischofspfalz aus dem 11. Jahrhundert vorfinden.

Früher war die Alte Hofhaltung als Kanzlei, Bibliothek und Ratsstube in Gebrauch, heute kann man in der Alten Hofhaltung das Historische Museum der Stadt besichtigen. Zudem bietet sich im Sommer jährlich ein Besuch der Calderon -Festspiele im Innenhof der Anlage an.

Der Eingangsbereich wird vor allem durch die „Schöne Pforte“ geprägt. Durchschreitet man diese, bietet sich ein romantischer Innenhof mit zahlreichen kleinen Fachwerkbauten. Die Pforte wurde 1573 von dem Bildhauer Pankraz Wagner fertig gestellt. Das Besondere ist das Relief von Maria, welche umrahmt wird von Heinrich und Kunigunde mit einem Dommodell.

Die Alte Hofhaltung bietet eine Mischung verschiedener Stilepochen, wobei der Renaissance -Stil vorherrscht.

Geschichte

Im Jahr 1777 wurde der Großteil der einstigen Kaiser- und Bischofspfalz, nämlich Palas, Kanzlei, Andreaskapelle und Katharinenkapelle abgebrochen. Die spätgotischen Gebäudetrakte gehen auf die Bischöfe Philipp von Henneberg und Heinrich Groß von Trockau zurück.

Ermordung des Königs Philipp von Schwaben

In seinem Reiseführer über Bamberg und Umgebung aus dem frühen 20. Jahrhundert schreibt der Verfasser Dietrich Amende über ein historisches Ereignis, das in der Hofhaltung stattfand, die Ermordung des deutschen Königs Philipps von Schwaben am 21. Juni 1208:

“Vor dem Aufbruch gedachte König Philipp in Bamberg noch eine schon seit längerer zeit geplante Familienverbindung, die Verheiratung der einzigen Tochter seines verstorbenen Bruders Otto von Burgund, Beatrix, mit dem Herzoge Otto von Andechs-Meran, den Nefffes des Bamberger Bischofs Ekbert von Andechs-Meran, zum Abschluß zu bringen. Die Vermählungsfeier wurde am 21. Juni 1208 mit großem Prunk begangen. Allein jäh schlug die rauschende Festesfreude in herzzerbrechende Trauer um. Wie in Bamberg der Aufstieg der Hohenstaufen erfolgt war, so war es vom Schicksal bestimmt,, dass dieses Geschlecht in Bamberg auch vom schwersten Leid getroffen werden sollte. Auf der Höhe des Glanzes erlosch plötzlich der Stern Philipps von Hohenstaufen: unmittelbar nach dem Abschluß der Vermählungsfeier ward der König in der heutigen Alten Hofhaltung am Domplatz vom Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach erschlagen.

Als Irene, Philipps sich in gesegneten Umständen befindendes Weib, diese Trauerbotschaft vernahm, floh sie nach Hohenstaufen, kam vorzeitig nieder und starb mit dem Kinde vor Schmerz und Gram. Von dem ganzen, vor Kurzem noch so blühenden Geschlechte der Hohenstaufen war nur noch ein einziger männlicher Sprosse übrig, der vierzehnjährige König Friedrich von Sizilien!.“

zitiert aus Dr. Dietrich Amende: Bamberg und das Frankenland. Bamberg o. J. (um 1912)