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Letzte Änderung für Artikel Juristenprozess: 07.01.2006 13:01

Juristenprozess

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Der Nürnberger Juristenprozess war das dritte Nachfolgeverfahren des Nürnberger Prozesses gegen die Hauptkriegsverbrecher.

Während der Hauptkriegsverbrecherprozess vor einem internationalen Militärtribunal (IMT oder IMG, Internationaler Militärgerichtshof ) stattfand, waren die Folgeprozesse rein amerikanisch.

Inhaltsverzeichnis

Die Anklage

Ankläger war Telford Taylor , der auch die Anklageschrift vom 4. Januar 1947 verfasst hatte. Die Anklage umfasste vier Punkte:

  • I Verschwörung zur Begehung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit
  • II Kriegsverbrechen
  • III Verbrechen gegen die Menschlichkeit
  • IV Mitgliedschaft bei verbrecherischen Organisationen

Die Anklagepunkte I bis III richteten sich gegen alle Angeklagten, der Anklagepunkt IV nur gegen einzelne.

Das Gericht

Das Gericht setzte sich aus vier amerikanischen Richtern zusammen:

  • Carrington T. Marshall , früher Präsident am Obersten Gericht des Staates Ohio , als Vorsitzender
  • James T. Brand , Richter am Obersten Gericht des Staates Ohio, als Richter
  • Mallory B. Blair , Richter am Appellationsgericht in Texas , als Richter
  • Justin W. Harding , früherer Richter in Alaska und Hilfsgeneralstaatsanwalt des Staates Ohio, als stellvertretender Richter.

Nachdem Marshall aufgrund Krankheit aus dem Verfahren ausscheiden musste, wurde Brand zum Vorsitzenden Richter bestimmt und Harding rückte vom stellvertretenden Richter zum Richter auf.

Die Angeklagten

Angeklagt waren 16 hohe Justizbeamte und Richter des NS-Regimes
("Vereinigte Staaten vs. Josef Altstötter et al.").

  • Josef Altstötter , Ministerialdirektor im Reichsjustizministerium (RMJ)
  • Wilhelm von Ammon , Ministerialrat im RMJ
  • Paul Barnickel , Reichsanwalt beim Volksgerichtshof
  • Hermann Cuhorst , Senatspräsident beim Sondergericht Stuttgart
  • Karl Engert , Ministerialdirektor im RMJ, Vizepräsident des Volksgerichtshofes
  • Günther Joel , Referent im RMJ, Generalstaatsanwalt in Hamm
  • Herbert Klemm , Staatssekretär im RMJ
  • Ernst Lautz , Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof
  • Wolfgang Mettgenberg , Ministerialdirigent im RMJ
  • Günter Nebelung , Präsident des 4. Senats des Volksgerichtshofes
  • Rudolf Oschey , Landgerichtsrat beim Sondergericht Nürnberg
  • Hanns Petersen , Laienrichter des ersten Senats des Volksgerichtshofes
  • Oswald Rothaug , Reichsanwalt beim Volksgerichtshof
  • Curt Rothenberger , Staatssekretär im RMJ
  • Franz Schlegelberger , Staatsekretär im RMJ, stellvertrender Justizminister
  • Carl Westphal , Ministerialrat im RMJ

Die Urteile

Die Urteile wurden am 3. und 4. Dezember 1947 verkündet. Vier Angeklagte wurden zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt, vier weitere wurden freigesprochen. Im übrigen verhängte das Gericht Freiheitsstrafen von fünf bis zehn Jahren Zuchthaus. Im Gegensatz zu dem Verfahren vor dem IMT und zu anderen Folgeprozessen wurden keine Todesurteile verhängt. Das Urteil wurde vielfach als zu mild empfunden.

  • Altstötter: 5 Jahre Zuchthaus
  • von Ammon: 10 Jahre Zuchthaus
  • Barnickel: Freispruch
  • Cuhorst: Freispruch
  • Engert: wegen Krankheit aus dem Verfahren ausgeschieden
  • Joel: 10 Jahre Zuchthaus
  • Klemm: lebenslanges Zuchthaus
  • Lautz: 10 Jahre Zuchthaus
  • Mettgenberg: 10 Jahre Zuchthaus
  • Nebelung: Freispruch
  • Oeschey: lebenslanges Zuchthaus
  • Petersen: Freispruch
  • Rothaug: lebenslanges Zuchthaus
  • Rothenberger: 7 Jahre Zuchthaus
  • Schlegelberger: lebenslanges Zuchthaus
  • Westphal: Selbstmord vor Verhandlungsbeginn

Nach dem Urteil

Die meisten der Verurteilten waren aufgrund von Amnestien bereits Anfang der 1950er Jahre wieder auf freiem Fuß. Manche von ihnen (Lautz, Rothenberger, Schlegelberger) erhielten in der Bundesrepublik Deutschland wegen ihrer früheren Tätigkeiten Pensionszahlungen. Der Name Schlegelberger begegnete über Jahrzehnte jedem Jurastudenten in der Bundesrepublik Deutschland, aber nicht als einer der Verurteilten aus dem Juristenprozess, sondern als Begründer eines Kommentars zum Handelsgesetzbuch und anderer juristischer Werke. Noch heute erscheint "Das Recht der Gegenwart" unter dem Namen Franz Schlegelberger ( ISBN 3800628597 )

Literatur

  • H. Ostendorf, H. ter Veen, Das Nürnberger Juristenurteil, Eine kommentierte Dokumentation, Campus Verlag, ISBN 3593334240
  • Lore Maria Peschel-Gutzeit (Hrsg.): Das Nürnberger Juristen-Urteil von 1947: Historischer Zusammenhang und aktuelle Bezüge. 1. Auflage. Nomos-Verlag, Baden-Baden 1996, ISBN 3789045284

Film

Der Juristenprozess war 1961 die Vorlage für den amerikanischen Film "Judgement in Nuremberg", deutsch " Das Urteil von Nürnberg " mit Spencer Tracy , Burt Lancaster , Maximilian Schell und anderen.

Weblinks

Wikipedia

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