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Letzte Änderung für Artikel Großer Waldstein: 19.01.2006 10:49

Großer Waldstein

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Der Große Waldstein ist Teil des Waldsteinzuges im Fichtelgebirge. Bekannt ist er vor allem durch seine Felsen in Wollsack-Verwitterung , seine Schlossruinen und den einzigen erhaltenen Bärenfang der Region.

Saalequelle
Saalequelle
Rotes Schloss (Ruine)
Rotes Schloss (Ruine)
Rotes Schloss Innenhof
Rotes Schloss Innenhof
Teufelstisch
Teufelstisch
Kapellenruine
Kapellenruine
Aufgang zur Schüssel
Aufgang zur Schüssel
Aussichtspavillon Schüssel
Aussichtspavillon Schüssel
Bärenfang
Bärenfang
Waldsteinhaus
Waldsteinhaus
Felsturm
Felsturm

Die Saale entspringt am Fuße des Großen Waldsteins bei Zell.

Der Große Waldstein (877 m ü. NN) ist ein Berg im nördlichen Fichtelgebirgs-Hufeisen. Im Gipfelbereich besteht Mischwald mit altem Buchenbestand und mächtigen Felsentürmen; das gesamte Areal ist Naturschutzgebiet (20,2 ha). Markierte Wanderwege führen aus allen Richtungen zum Berg, von Weißenstadt oder Sparneck aus führen öffentliche Fahrstraßen bis zum Gipfelbereich, wo das Unterkunftshaus des Fichtelgebirgsvereins, das Waldsteinhaus, steht und wo man dann einen Spaziergang durch den interessanten Gipfelbereich unternehmen kann.

Inhaltsverzeichnis

Burgruine Rotes Schloss

Östlich gegenüber dem Waldsteinhaus erhebt sich eine mächtige Felswand mit den Resten der Umfassungsmauern der ehemaligen Hauptburg „Rotes Schloss“, wegen seines damaligen Ziegeldaches so genannt. Durch die Burgpforte gelangt man über Steinstufen in den Innenhof, in dem sich früher verschiedene Gebäude (Torhaus, Wohnturm, Zisterne ) befanden. Die Burg ist im 14. Jahrhundert von den Herren von Sparneck erbaut worden, im Hochsommer 1523 wurde sie vom Schwäbischen Bund zerstört.

Teufelstisch

Vor der Burgpforte befindet sich ein mächtiger, nach oben sich erweiternder Felsblock mit ovaler Platte, der sagenumwobene Teufelstisch. Der Sage nach kommen die Abdrücke auf dem Teufelstisch von Kobolden die mit glühenden Karten spielten.

Die ehemalige Ostburg

Vor dem Aufgang zum Aussichtspavillon Schüssel sind die die Mauerreste einer spätromanischen Kapelle zu sehen, die zur Ostburg gehörte. Am nordöstlichen Fuß des Schüsselfelsens Mauerreste der Ostburg, um 1100 angelegt, um 1300 wegen Anlage der Hauptburg aufgegeben. Bei Ausgrabungen wurden auch mehrere steinzeitliche Mikroklingen, Schaber und durchbohrte Anhängerfragmente aus Jurahornstein, der im Fichtelgebirge nicht vorkommt, gefunden. Es wird daher angenommen, dass es sich beim Waldsteingipfel um einen steinzeitlichen Rastplatz gehandelt hat. Gefäßscherben und Metallgegenstände, die zu Tage kamen, zeugen außerdem davon, dass zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert Befestigungsanlagen bestanden haben müssen.

Die Schüssel

Eine kesselartige Vertiefung auf dem höchsten Felsen des Waldsteins, auf den eine Besteigungsanlage führt, gab einst dem Felsen den Namen. Dieser Name übertrug sich auf den Aussichtspavillon, der 1851 vom Revierförster errichtet wurde, da König Maximilian II. von Bayern seinen Besuch angesagt hatte, aus Zeitgründen jedoch nicht auf den Waldstein kam.

Der Bärenfang

200 m westlich vom Waldsteinhaus steht der Bärenfang, urkundlich erstmals am 3. April 1656 erwähnt. Das aus Granitquadern errichtete Gebäude diente als Raubtierfalle, nachdem im 30-jährigen Krieg die Raubtiere im Fichtelgebirge überhand genommen hatten. Der gefangene Bär, der durch einen innen ausgelegten Köder angelockt wurde und dabei das Herabfallen der eisernen Gitter auslöste, musste lebendig beim Bayreuther Markgrafen abgeliefert werden.

Waldsteinhaus

Das Waldsteinhaus ist ein ganzjährig bewirtschaftetes Unterkunftshaus des Fichtelgebirgsvereins in unmittelbarer Nähe des Gipfels des Großen Waldsteins in 855 m ü. NN.

Zur Geschichte

Das Haus wurde 1853 als „Hospiz Waldstein“ für einen königlichen Waldwärter erbaut, 1965 vom Fichtelgebirgsverein ganz übernommen und 1993 wesentlich modernisiert.

Als man sich im Zeitalter der Romantik auf die deutsche Geschichte besann, wurden die Burgen und ihre Ruinen gern besuchte Stätten. Es mehrten sich nun auch die Wanderer, die sich an der „wilden Romantik des felsenstarrenden Waldsteingipfels, seiner Aussicht und seinen Ruinen berauschten“. Das führte dazu, dass man um 1850 auf dem Waldsteingipfel im Vorhof der Burgruine Rotes Schloss beim Teufelstisch ein freundliches Jägerhäuschen erbauen ließ. Als der Besucherstrom immer stärker wurde, errichtete man gleich daneben „eine dauerhaft angelegte Hütte“ für den Aufenthalt der Gäste. Ein Holzhauer verabreichte dort nach Bedarf Bier. 1853 ließ der Staat unterhalb der Burgruine das „Hospiz Waldstein“ oder „Waldsteinhaus“ erbauen. Ein Waldaufseher fand darin seine Wohnung. Der Grundstein zu diesem Forsthaus wurde am 6. Mai 1853 gelegt und bereits am 8. August 1853 konnte der Neubau eingeweiht werden. Dieses „Hospiz“ hatte ein völlig anderes Aussehen als das jetzige Waldsteinhaus, es war im „gefälligen Schweizer Stil“ größtenteils aus Holz gebaut, es war also ein einstöckiges Holzhaus. Hier gab es dann auch wieder einfache Speisen und Weißenstädter Bier und eine bescheidene Übernachtungsmöglichkeit bestand ebenfalls. An schönen Sommersonntagen, so wird berichtet, veranstalteten Musikanten aus Münchberg, Schwarzenbach an der Saale und Hof abwechslungsweise Blechmusikkonzerte, die regen Zuspruch fanden. 1889 hatte dann der Staatsforst das Holzgebäude vollkommen umgewandelt in ein zweistöckiges gemauertes Bauwerk. Die unteren Räume wurden wieder bewirtschaftet, das obere Stockwerk diente dem jeweiligen Förster.

Die Eröffnung der Stichbahn Münchberg–Zell im Jahr 1902 brachte noch mehr Wanderer und Gäste auf den Waldsteingipfel und den Fichtelgebirgsverein auf die Idee, an das bestehende Forsthaus der Forstverwaltung einen Anbau zu errichten. Erst 1906 kam es mit dem Staat zu Grundstücksverhandlungen, am 2. Mai 1907 beurkundete der Notar den Grundstückskauf und am 21. Juni 1908 konnte der fertige Anbau eingeweiht werden. Nun standen zwei Häuser unmittelbar nebeneinander auf dem Waldstein, man sprach von einer „Zwangsehe“ und von Anfang an hatte der jeweilige Forstwart das Recht der Bewirtschaftung beider Häuser.

Im Jahr 1964, wurde die im Altbau untergebrachte Forstdienststelle aufgelöst und das Forsthaus stand zum Verkauf an. Der Fichtelgebirgsverein übernahm das Forsthaus von der Oberforstdirektion in Bayreuth pachtweise und nach langwierigen Verhandlungen konnte am 27. Dezember 1965 der Kaufvertrag über den staatlichen Teil des Hauskomplexes geschlossen werden. Nun war der Heimatverein Grund- und Hausbesitzer über das gesamte Areal auf dem Waldstein geworden, wobei die Ortsgruppe Münchberg seit dieser Zeit die Betreuung übernommen hat.

Die letzten großen Investitionen wurden vom Heimatverein ab 1991 getätigt. Zunächst wurde das Waldsteinhaus an die öffentliche Abwasseranlage der Marktgemeinde Zell durch einen 1,9 km langen Kanal angeschlossen. Umfangreiche Bau- und Sanierungsarbeiten fanden dann 1992/93 statt. Die beiden ursprünglichen Einzelhäuser wurden durch den Neubau des Mitteltraktes zusammengefügt, wobei der Eingangs-, Küchen- und Toilettenbereich sowie die Gasträume im ehemaligen Forstgebäude neu gestaltet wurden.

Literatur

  • Karl Dietel: Der Große Waldstein im Fichtelgebirge. Natur, Gegenwart, Geschichte, Fichtelgebirgsverein Hof 1987, (Das Fichtelgebirge; Bd. 1)
  • Karl Dietel: Der Große Waldstein im Fichtelgebirge, Saalfrank, Helmbrechts, 1968, (Zwischen Waldstein und Döbraberg; Bd. 7)
  • Karl Dietel: [Mehrere Artikel] in: Der Siebenstern, Vereinszeitschrift des Fichtelgebirgsvereins e.V.

Weblinks

Wikipedia

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