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Letzte Änderung für Artikel Großer Kornberg: 09.02.2006 15:00

Großer Kornberg

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Der nordöstliche Eckpfeiler des Fichtelgebirges ist der 827 Meter hohe Gipfel des Großen Kornberges. Er ist ein gewaltiger, bewaldeter Höhenrücken, schon von weitem erkennt man ihn an dem ehemaligen Aufklärungsturm der Bundeswehr, der den Hochwald überragt.

Ehemaliger Bundeswehrturm
Ehemaliger Bundeswehrturm

Granit ist auch hier der Baumeister der Landschaft, in den unteren Lagen grobkörnig, in den oberen jedoch feinkörniger. Aufgelassene Steinbrüche geben Kunde vom einstigen Handwerk der Steinmetzen.

Die älteste bisher bekannte Urkunde von 1317 nennt ihn „Kurnberg“. Nach Professor Dr. Adolf Gütter bedeutet mittelhochdeutsch „Kurn“ „Mühle“, also „Mühlenberg“. Am Nordwesthang befand sich einst der Ort Mühlhausen, der bereits Ende des 14. Jahrhunderts wüst lag.

Dem Kornberg fehlen die imposanten Felstürme und Blockmeere, wie man sie von anderen Berggipfeln des Fichtelgebirges gewohnt ist. Dennoch bietet der Berg einige Sehenswürdigkeiten für den Wanderer: die Zigeunersteine mit dem Wackelstein oder die Burgruine Hirschstein. Im Winter sind es die Skifahrer, die unter Benützung des Lifts dem „weißen Sport“ nachgehen.

Inhaltsverzeichnis

Die Schönburgwarte

Der 1954 eingeweihte Turm ist nicht das erste Bauwerk, das auf dem Kornberg stand. Im Herbst 1849 wurde von Zimmermeister Ulrich Hallmeyer aus Kirchenlamitz ein der Landesvermessung dienender hölzerner Turm von 70 Fuß Höhe auf einem Steinfundament errichtet. 20 Mann arbeiteten zwei Wochen lang am Bauwerk, das 460 Gulden kostete. Als es baufällig wurde, errichtete die Sektion Fichtelgebirge des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins (Vorgängerin des Fichtelgebirgsvereins) 1885 einen 23 Meter hohen Aussichtsturm aus Holz (Planung von Baurat Winnerling, Wunsiedel; Bauausführung durch Zimmermeister Böhringer, Wunsiedel; Kosten 626 Mark; Einweihungsfeier am 2. August 1885). Den Bauplatz und das benötigte Holz spendete Prinz Ernst von Schönburg-Waldenburg, weshalb das Bauwerk den Namen „Schönburgwarte“ erhielt. Im März 1897 stürzte dieser Holzturm in sich zusammen, noch im Laufe des Jahres beschloss der Fichtelgebirgsverein (FGV) die Errichtung eines Steinturmes. 1898 beschäftigte sich Stadtbaurat Thomas aus Hof mit den Planungsarbeiten. Es wurden Geldspenden gesammelt, wozu auch die Alpenvereinssektion Asch 365 Mark und der Vogtländische Touristenverein 100 Mark beitrugen. Baumeister Luding von Pilgramsreuth erhielt den Auftrag, das 19,2 Meter hohe Bauwerk zu errichten, das 7800 Mark verschlang. Am 24. Juni 1900 konnte der steinerne Rundbau in feierlicher Weise der Öffentlichkeit übergeben werden. Leider waren schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit wieder Ausbesserungsarbeiten erforderlich, denn der Turm zeigte bedenkliche Risse und musste mit Eisenringen umgeben werden. 1930 war ein Teil der Turmzinnen herabgefallen und der Aufgang im Inneren musste ausgebessert werden. Es verging kein Jahr, in dem die Schönburgwarte nicht Reparaturkosten verschlang. 1936 kam eine fachmännische Untersuchung zu dem Ergebnis, dass der Kornbergturm wegen Baufälligkeit einem Neubau Platz machen müsse. Am 4. Dezember 1938 erfolgte aus Sicherheitsgründen die Sprengung des Rundturmes. Einige Monate vor der Sprengung beschäftigte sich der FGV mit einem Neubau, der „Adolf-Hitler-Turm“ heißen sollte. Die Bemühungen um einen raschen Wiederaufbau wurden durch den Zweiten Weltkrieg zunichte gemacht.

Schönburgwarte
Schönburgwarte

Am 30. August 1952 wurde ein „Verein zum Wiederaufbau des Kornbergturmes“ gegründet, der Geldmittel für den Neubau sammelte, damit der Kornberggipfel wieder zu einer Aussichtswarte kommen konnte. Bereits am 23. August 1953 begann man mit dem Neubau (Planung: Oberstadtbaurat i. R. Rudorf, Hof; Bauausführung: Firma Augsten & Scheuerlein, Hof) Am 10. Oktober 1954 versammelten sich etwa 4000 Wanderer zur feierlichen Einweihung und Übergabe des Turmes an die Öffentlichkeit. Der viereckige Turm mit 26 Meter Gesamthöhe, auf den 114 Steinstufen führen, verschlang 62000 DM Baukosten, die durch Spenden und Zuschüsse aufgebracht wurden.

Am 31. Mai 1959 ging die Schönburgwarte offiziell an den Fichtelgebirgsverein über, als der Förderverein aufgelöst wurde. Die umliegenden FGV-Ortsgruppen Marktleuthen, Niederlamitz , Rehau, Schönwald , Schwarzenbach an der Saale, Selb und Selb-Plößberg übernahmen die Turmbetreuung. 1960 haben Mitglieder der FGV-Ortsgruppe Niederlamitz mit tatkräftiger Unterstützung der Firma Reul-Granit AG einen steinernen Panoramazeiger auf der Turmbrüstung angebracht. An der Eingangsseite zum Turminnern befindet sich eine große Steintafel mit den Daten des Turmes, die die Firma Reul-Granit AG zum Selbstkostenpreis geliefert hat. 1964, zum 10-jährigen Bestehen des Turmes, erhielt die Schönburgwarte einen Turmgeist. Dies ist ein aus Granit gehauenes Männlein, welches im Turmeingang seine Aufstellung fand und die Aufschrift trägt „Der Turmgeist dankt für Deine Spende“.

Ruine Hirschstein

Am Nordweg zwischen dem Bahnhof Kirchenlamitz-Ost und dem Kornberggipfel liegt die Felsburg Hirschstein (744 m ü.NN). Sie war Standort einer ehemaligen Burganlage, von der nur noch spärliche Reste zu sehen sind.

Ruine Hirschstein
Ruine Hirschstein

Die Burg, die zu den ältesten des Fichtelgebirges zählte, soll bereits 1206 Rüdiger und Utzo von Hirzberg „zen Herschenstein“ gehört haben. Erst 1317 tritt die Burg urkundlich in Erscheinung. Graf Berthold von Henneberg belehnte damals die „funf brudere, die Hirzberger, Her Heinrich, Fridrich, Arnolt, Eberhart und Heymann“ u. a. auch mit dem „hus“ auf dem „Kurnberg“. Gegen Mitte des 14. Jahrhunderts war die Burg zerstört, denn 1361 erlaubte Burggraf Friedrich von Nürnberg den Hirschbergern, den Burgstall wieder aufzubauen. Der Wiederaufbau hatte jedoch nicht stattgefunden. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges dienten die Ruinen und Gewölbe des alten Schlosses dem Landvolk als Zufluchtsort. Auf markgräflichen Befehl verschüttete man dann im 18. Jahrhundert die Gewölbe, da sich Zigeuner und „anderes lichtscheues Gesindel“ darin eingenistet hatten.

Zigeunersteine

Die Granitfelsengruppe liegt am West-Hang des Kornbergs, am Nordweg vom Bahnhof Kirchenlamitz-Ost zum Gipfel. Der größte Block ist etwa 9 m lang, 4 bis 7 m breit und 2 m hoch, 5000 Zentner soll er schwer sein. Ein Felsen mit der Bezeichnung „Wackelstein“ lässt sich mit einem Holzriegel zum Wackeln bringen. Die Umgebung soll in alter Zeit Zigeunerhorden Zuflucht geboten haben. Im Dreißigjährigen Krieg fanden die Bewohner der Umgebung hier Unterschlupf.

Zigeunersteine
Zigeunersteine
Wackelstein
Wackelstein

Literatur

  • Rainer H. Schmeissner: Der Kornberg, Heft 4/1982 der Schriftenreihe Beiträge zur Geschichts- und Landeskunde des Fichtelgebirges, Buchhandlung Kohler, Wunsiedel
  • Klaus Müller: Der Große Kornberg - eine Hohe Bastey Verlag Gisela Arzberger, Selb-Oberweißenbach

Weblinks

http://www.bayern-fichtelgebirge.de http://www.kornberg.de

Wikipedia

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