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Letzte Änderung für Artikel Abitur in Baden-Württemberg: 06.02.2006 19:16

Abitur in Baden-Württemberg

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Das baden-württembergische Abiturzeugnis wird normalerweise durch den erfolgreichen Abschluss der Kursstufe (Jahrgangsstufe 12 und 13) und der zentral gestellten Abiturprüfung erlangt.

Seit dem Jahr 2004 ist eine neue Abiturverordnung in Kraft, die die Wahl der Fächer wesentlich komplexer gestaltet, so gibt es keine Leistungs- oder Grundkurse mehr. Das vorherige Abitur war dem bayrischen Abitur sehr ähnlich.

Bitte beachten: Dieser Eintrag bezieht sich nur auf allgemeinbildende Gymnasien

Inhaltsverzeichnis

Kurswahl und Kurstypen

Die Kurswahl findet gegen Ende der 11. Klasse statt, wobei folgende Fächer zu wählen sind:

Vierstündig zu belegen sind:

  • Drei Kernkompetenzfächer
  • Ein Profilfach
  • Ein Neigungsfach

Zweistündig sind diverse Fächer zu belegen, wobei deren Kombination von der Wahl der vierstündigen Fächer abhängt. Zur Wahl der Fächer (und später auch der Prüfungsfächer) ist die Einteilung in Aufgabenbereiche wichtig.

Aufgabenbereiche

Aufgabenfeld Pflichtbereich Wahlbereich
I
sprachlich-
literarisch-
künstlerisch
Deutsch, Englisch, Französisch, Latein, Griechisch, Russisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch


Musik, Bildende Kunst

Spätestens in Klasse 11 begonnene Fremdsprachen : Französisch, Latein, Griechisch, Russisch, Hebräisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Chinesisch, Japanisch, Türkisch

Literatur

II
gesellschafts-
wissenschaftlich
Geschichte, Erdkunde, Gemeinschaftskunde, Religionslehre/Ethik Philosophie, Psychologie (können je nach Themenschwerpunkt auch dem ersten Aufgabenfeld zugeordnet werden)
III
mathematisch-
naturwissenschaftlich-
technisch
Mathematik, Physik, Chemie, Biologie Astronomie, Darstellende Geometrie, Problemlösen mit einem Computer-Algebra-System, Geologie, Informatik
ohne Zuordnung Sport  

Vierstündige Fächer

Die so genannten Kernkompetenzfächer umfassen Deutsch, Mathematik und eine frei wählbare Fremdsprache. Diese sind vierstündig zu belegen und werden im Abitur schriftlich geprüft.

Das Profilfach ist ein vierstündiges Fach, bei dem die Wahlmöglichkeiten von der Schule abhängen. So gibt es Schulen, die das sprachliche, das naturwissenschaftliche, das künstlerische und das sportliche Profil anbieten. Das Profilfach kann aus den Fächern gewählt werden, die in den Profilen der Schule vorhanden sind.

Das Neigungsfach kann beliebig gewählt werden, sofern ein entsprechender Kurs vorhanden ist.

Die Wahl des Neigungsfachs beeinflusst auch die Wahlmöglichkeiten bei den zweistündigen Fächern.

Ebenfalls Teil der schriftlichen Prüfung ist entweder das Neigungs- oder Profilfach.

Zweistündige Fächer

Vorgeschrieben sind die Gesellschaftswissenschaften Geschichte, Gemeinschaftskunde und Erdkunde (in Kombination), Musik oder Bildende Kunst und Religion beziehungsweise Ethik. Des Weiteren müssen zwei Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik) gewählt werden. Zuletzt muss auch Sport zweistündig belegt werden. Diese Vorschriften gelten nur, wenn das entsprechende Fach nicht schon vierstündig belegt ist (bspw. muss, sofern Physik vierstündig besucht wird, nur noch eine Naturwissenschaft zweistündig belegt werden). Es können auch freiwillig mehr Kurse belegt werden, Fremdsprachen jedoch nicht, da diese nur vierstündig unterrichtet werden.

Zur Kombination der Gesellschaftswissenschaften: In Geschichte müssen vier Kurshalbjahre zweistündig besucht werden, in Gemeinschaftskunde und Erdkunde nur jeweils zwei Halbjahre. Sofern eines der Fächer als Neigungsfach gewählt wurde, entfällt dieses in dieser Kombination und nur noch die beiden anderen Fächer müssen belegt werden.

Benotung

In der Kursstufe werden die üblichen Noten (sehr gut, gut etc.) durch ein Punktesystem abgelöst, um Leistungen differenzierter bewerten zu können. Bei weniger als fünf Punkten gilt ein Kurs als unterbelegt, bei null Punkten als nicht besucht (Belegpflicht nicht erfüllt).

Punkte 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0
Note sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft ungenügend

Klausuren und andere Lernnachweise

In allen vierstündigen Fächern müssen pro Halbjahr mindestens zwei Klausuren geschrieben werden. Ausgenommen hiervon ist das Fach Sport. Im vierten Halbjahr (in dem auch das Abitur stattfindet) ist nur mindestens eine Klausur zu schreiben. In den zweistündigen Fächern (auch in freiwillig belegten) ist eine Klausur pro Halbjahr als Minimum vorgeschrieben. Sport ist auch von dieser Regelung ausgenommen. Für Sport als vierstündiges Fach sind drei Klausuren in den ersten beiden Halbjahren insgesamt drei Klausuren vorgeschrieben (in jedem Halbjahr jedoch mindestens eine). Im dritten und vierten Halbjahr muss jeweils mindestens eine Klausur geschrieben werden.

Außer den Klausuren sind noch insgesamt drei Lernnachweise anderer Form zu erbringen (oft ALN (alternativer Lernnachweis) oder GFS ( Gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen ) bezeichnet, diese Bezeichnung kann sich jedoch von Schule zu Schule unterscheiden). Diese können zum Beispiel als Referat oder auch als Schülerexperiment abgeleistet werden. Die Note wird meist wie eine Klausur gewertet. Die Fächer in denen die Lernnachweise geleistet werden, können frei gewählt werden.

In den Fächern Musik und Sport können auch Leistungen in Wettbewerben auf Antrag des Schülers hin bei der Benotung berücksichtigt werden.

Abiturprüfung

Im letzten Halbjahr steht die Abiturprüfung an, die aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil besteht. Schriftlich muss die Prüfung in den drei Kernkompetenzfächern und entweder im Profil- oder Neigungsfach abgelegt werden, die Prüfungszeit beträgt, je nach Fach, vier bis fünf Stunden. In mindestens einem der schriftlich geprüften Fächer muss zusätzlich eine mündliche Prüfung abgelegt werden (sog. sechstes Prüfungsfach). Neu hinzugekommen ist das 5. Prüfungsfach, in dem eine Präsentationsprüfung abgelegt werden muss. Der Prüfling schlägt hierbei vier Themen vor, aus denen der Prüfungsvorsitzende eines auswählt. Nach Bekanntgabe des Themas hat der Prüfling ca. eine Woche Zeit, um eine Präsentation zu diesem Thema vorzubereiten. In der eigentlichen Prüfung präsentiert er sein Referat, für das er zehn Minuten Zeit hat. Danach werden Fragen zum Referat, dem verwandten Sachgebiet aber auch anderen abgehandelten Themen gestellt. Die mündliche Prüfung im 6. Prüfungsfach dauert ca. 20 Minuten plus 20 Minuten Vorbereitungszeit. Hierbei erhält der Prüfling eine Aufgabe (ungefähr auf Niveau einer Klausuraufgabe) meist mit einem Text als Material. Er hat nun 20 Minuten Zeit, sich Notizen zu dieser Aufgabe zu machen. Anschließend muss er seine Arbeit präsentieren. Danach werden themenverwandte aber auch themenfremde Fragen gestellt. Die Themen werden hier vom Kurslehrer gestellt jedoch von einem schulfremden Prüfungsvorsitzenden auf die einzelnen Prüflinge verteilt.

Die mündlichen Themen werden vom Fachlehrer gestellt bzw. im Fall der Präsentationsprüfung vom Schüler selbst ausgewählt. Das schriftliche Abitur dahingegen ist zentral, das heißt, das Kultusministerium beauftragt Lehrer, Abituraufgaben zu erstellen, davon werden dann einige ausgewählt und einheitliche Prüfungen für alle Schüler des Landes erstellt. Die Korrektur erfolgt dreistufig: zuerst korrigiert der eigene Fachlehrer (Erstkorrektor). Nachdem der Name von den Blättern abgetrennt wurde (die Klausur wird von nun an über eine eindeutige Nummer identifiziert) erhält ein Zweitkorrektor einer zweiten Schule die Klausuren zur Korrektur. Ihm sind weder Erstkorrektornote noch Name des Schülers bekannt, um ein Höchstmaß an Neutralität zu gewährleisten. Nach seiner Korrektur erhält der Drittkorrektor die Klausuren. Ihm ist zwar der Name des Prüflings nicht bekannt, wohl aber die Noten der beiden vorherigen Korrektoren. Er entscheidet endgültig über die Note, kann dabei die ersten beiden Noten auch komplett ignorieren.

Abiturnote und -schnitt

Die Verrechnung der Punkte aus den Halbjahren und dem Abitur erfolgt in einem System, das sich aus drei Blöcken zusammensetzt. Im Ersten Block finden sich alle einfach angerechneten Fächer, auch die ersten drei Halbjahre der Prüfungsfächer (sofern sie nicht doppelt gewertet werden (siehe folgender Abschnitt)).

Insgesamt werden 22 Kurse abgerechnet. Es können maximal 330 Punkte erreicht werden (22 Kurse x 15 Notenpunkte (NP)), die minimal zu erreichende Punktzahl liegt bei 110, was einem Schnitt von 4,0 in diesem Block entspräche.

Im Zweiten Block befinden sich die beiden doppelt gewerteten Fächer. Diese werden vom Schüler zu Beginn des letzten Halbjahres selbst bestimmt. Sie müssen Prüfungsfächer sein. Hierbei zählen die ersten drei Halbjahre jeweils doppelt, die vierten einfach. Daher sind maximal 210 Punkte zu erreichen (14 Kurse x 15 NP), das Minimum liegt hier bei 70 Punkten. Sofern eine Facharbeit abgelegt wurde, kann diese statt der vierten Kurshalbjahre angerechnet werden, diese geht dann in doppelter Wertung ein.

Im Dritten Block werden die Prüfungsergebnisse eingerechnet. Zusätzlich gehen auch die 4. Kurshalbjahre Prüfungsfächer in die Note ein. Hierbei zählt die vierte Halbjahresnote jeweils einfach, die Abiturnote dreifach. Wenn nur eine schriftliche Prüfung in einem Fach abgelegt wurde, so zählt diese dreifach, wenn sowohl eine schriftliche als auch eine mündliche Prüfung abgelegt wurde, so zählt die schriftliche doppelt, die mündliche einfach. Durch die 5 Prüfungsfächer und die insgesamt 20-fache Wertung können maximal 300 Punkte erreicht werden, das Minimum liegt bei 100 Punkten.

Insgesamt sind also maximal 840 Punkte zu erreichen, um das Abitur zu bestehen müssen mindestens 280 Punkte erreicht werden. Jedoch ist zu beachten, dass in allen Blöcken die Mindestpunktzahl erreicht werden muss, ein Übertragen fehlender Punkte aus anderen Blöcken ist nicht möglich. Somit ist es möglich, dass man trotz 280 oder mehr Punkten die Hochschulreife nicht anerkannt bekommt.

Insgesamt dürfen nicht mehr als sieben Kurse mit weniger als 5 NP (4,0) abgeschlossen werden, wobei höchstenst zwei doppeltgewichteten Kurse unterbesetzt (< 5 NP) werden können.

Umrechnung von Punkten auf Notenschnitt

Nach folgenden Verfahren wird der Punkteschnitt in einen Notenschnitt mit einer Nachkommastelle umgerechnet.

  1. 15 Punkte entspricht, 2/3 (0,666..) 1 Punkt entspricht (5,666..), dazwischen wird linear interpoliert , Als Formel: (17 - Punkteschnitt)/3
  2. Die so erhaltene Note wird nach der ersten Dezimale abgebrochen, also abgerundet
  3. Noten besser als 1,0 werden zu 1,0 abgewertet.

Anmerkung: Ohne den letzten Schritt wäre die beste Abiturnote 0,6. Die Note 1,0 wird bei einem Punkteschnitt größer 13,7 erreicht.

Siehe auch

Weblinks

Wikipedia

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