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Letzte Änderung für Artikel Athos: 15.02.2006 21:35

Athos

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Flagge der Mönchsrepublik Athos
Flagge der Mönchsrepublik Athos
Karte mit dem Berg Athos
Karte mit dem Berg Athos

Der Heilige Berg Athos ( griech. Άγιον Όρος, Hágion Óros, der Heilige Berg) ist eine Mönchsrepublik mit autonomem Status unter griechischer Souveränität. Der Berg Athos liegt auf dem östlichen Finger der Halbinsel Chalkidiki in der Verwaltungsregion Zentralmakedonien und bildet mit 2.033 m Höhe die höchste Erhebung an der Südspitze der Chalkidiki-Halbinsel. Das Territorium umfasst 336 km² und zählt rund 2000 (mönchische) Einwohner.

Karte mit dem Berg Athos

Inhaltsverzeichnis

Weltkulturerbe

Berg Athos, Luftbild
Berg Athos, Luftbild

Die 20 Großklöster der orthodoxen Mönchsrepublik sind Teil des UNESCO - Welterbes . Das erste Kloster, die Große Lavra, wurde 963 von byzantinischen Mönchen gegründet. Bald gründeten bulgarische , rumänische , russische und serbische Mönche weitere Großklöster auf dem Berg Athos. Davon sind heute 17 griechisch, je eines russisch, bulgarisch und serbisch.

Neben den Klöstern gibt es auf dem Athos die Siedlungsform der Skiten (gr. σκήτες), die jeweils von ihrem Gründungsklöster abhängen, somit keine eigenständigen Rechte in Regierung und Verwaltung der Mönchsrepublik besitzen. Skiten, rund um einen klösterlichen Zentralbau angelegt, der in Gebäuden und Funktionen den größeren Klöstern gleicht, sind dörfliche Siedlungen, deren Bauten in Kalivia (gr. καλύβια, eigentlich: Hütten), Wohnbauten für mehrere Mönche, und Kellia (gr. κελλιá, eigentlich: Zellen), Hütten für einen Bewohner, unterschieden werden. Außerdem siedeln an den schwer zugänglichen Hängen des eigentlichen Berges Athos Mönche in Eremitagen (gr. εσυχαστήρια, Hesychasterien), zumeist Kleinstbauten und Höhlen.

Berühmt sind die Malerwerkstätten des Athos, deren große Tradition der Ikonenmalerei ins Hochmittelalter zurückreicht, als Maler-Mönche der sog. Makedonischen Schule von Thessaloniki auf den Athos umsiedelten.

Siedlungen, Klöster, Skiten und ihre Bewohner

Die folgende Statistik ( Zensus 2001) zeigt, daß nach langem Niedergang in den letzten Jahren wieder verstärkter Zuzug auf den Heiligen Berg festzustellen ist. Darüber hinaus sind Umschichtungen zwischen Klöstern und Skiten erkennbar.

Klöster

Kloster (geordnet nach Hierarchie) 1903 1959 1968 1978 1988 1992 2000
Kloster Megisti Lavra (Μονή Μεγίστης Λαύρας) 1187 459 406 348 309 345 362
Kloster Vatopedi (Μονή Βατοπεδίου) 966 129 83 60 55 75 142
Kloster Iviron (Μονή Ιβήρων) 456 101 68 52 53 61 78
Kloster Chiliandarí (Μονή Χιλιανδαρίου) 385 63 55 69 45 50 75
Kloster Agios Dionysios (Μονή Αγίου Διονυσίου) 131 53 40 35 59 60 58
Kloster Koutloumousiou (Μονή Κουτλουμουσίου) 214 107 68 66 73 77 95
Kloster Pantokrator (Μονή Παντοκράτορος) 548 118 84 63 57 50 70
Kloster Xiropotamos (Μονή Ξηροποτάμου) 106 43 36 22 38 34 40
Kloster Zografou (Μονή Ζωγράφου) 155 21 15 13 11 11 20
Kloster Dochiariou (Μονή Δοχειαρίου) 60 29 16 11 31 32 27
Kloster Karakallou (Μονή Καρακάλλου) 130 42 30 13 16 26 37
Kloster Filotheou (Μονή Φιλοθέου) 133 44 36 81 82 74 70
Kloster Símonos Petras (Μονή Σίμωνος Πέτρας) 108 27 18 61 78 78 73
Kloster Agios Pavlos (Μονή Αγίου Παύλου) 250 115 111 87 85 85 104
Kloster Stavronikita (Μονή Σταυρονικήτα) 219 35 26 43 40 33 45
Kloster Xenofontos (Μονή Ξενοφώντος) 195 66 43 39 50 46 48
Kloster Osios Grigorios (Μονή Οσίου Γρηγορίου) 105 53 34 57 72 77 86
Kloster Esfigmenou (Μονή Εσφιγμένου) 91 46 25 41 40 56 101
Kloster Agios Panteleimonas (Μονή Αγίου Παντελεήμονος) 1928 61 27 30 32 40 53
Kloster Konstamonitou (Μονή Κωνσταμονίτου) 65 29 17 16 26 27 26
Gesamtzahl 7432 1641 1238 1217 1255 1337 1610

Skiten und Siedlungen

ERLÄUTERUNG: Name - (Name griechisch) / Bewohner gemeldet, 2001 und (1991) / Bewohner faktisch, 2001 und (1991)

HEILIGER BERG, gesamt (ΑΓΙΟΝ ΟΡΟΣ): 1961 (1415) 2.262 (1536)

Karyes, auch Karies, Karyä (Καρυαί): 242 (223) 233 (216)

Vígla - Agios Nílos (Βίγλα - Άγιος Νείλος): 12 (0) 12 (0)

Vouleftiria (Βουλευτήρια): 11 (0) 11 (0)

Dafni, auch Dafne (Δάφνη): 33 (11) 38 (16)

Karoúlia (Καρούλια): 4 (0) 4 (0)

Katounákia (Κατουνάκια): 36 (0) 36 (0)

Kapsála (Καψάλα): 19 (0) 19 (0)

Kerasiá - Agios Vasílios (Κερασιά - Άγιος Βασίλειος): 27 (0) 27 (0)

Metóchion Chourmítsis (Μετόχιον Χουρμίτσης): 10 (9) 12 (11)

Neue Skite/Néa Skíti (Νέα Σκήτη): 44 (0) 48 (0)

Prováta-Morfonoú (Προβάτα-Μορφονού): 29 (0) 29 (0)

Skite Agías Annas (Σκήτη Αγίας Άννης): 87 (126) 94 (126)

Skite Agías Triádos (Σκήτη Αγίας Τριάδος): 40 (29) 40 (29)

Skite Agíou Andréou Vatopedíou (Σκήτη Αγίου Ανδρέου Βατοπεδίου): 87 (0) 89 (0)

Skite Agíou Dimitríou Vatopedíou (Σκήτη Αγίου Δημητρίου Βατοπεδίου): 16 (0) 16 (0)

Skite Agíou Dimitríou (Σκήτη Αγίου Δημητρίου): 9 (0) 9 (0)

Skite Agíou Panteleímonos (Σκήτη Αγίου Παντελεήμονος): 12 (23) 16 (24)

Skite Evangelismós tis Theotókou (Σκήτη Ευαγγελισμός της Θεοτόκου) 9 (14) 10 (26)

Skite Theotókou (Σκήτη Θεοτόκου): 1 (35) 1 (35)

Skite Profítou Elíou (Σκήτη Προφήτου Ηλíου): 0 (2) 0 (2)

Skite Tmíou Prodrómou Ivíron (Σκήτη Τιμίου Προδρόμου Ιβήρων): 7 (6) 7 (6)

Skite Timíou Prodrómou Megístis Lávras (Σκήτη Τιμίου Προδρόμου Μεγίστης Λαύρας): 15 (13) 15 (13)

Lebensform

Kloster Dochiariou Xenophontos
Kloster Dochiariou Xenophontos

Waren die meisten Klöster früher idiorrhythmisch organisiert, sind seit 1980 auch die letzten Klöster wieder zum koinobitischem Lebensstil zurückgekehrt.

Die Klöster folgen weiterhin dem julianischen Kalender , der dem ab 1582 in Westeuropa eingeführten gregorianischen Kalender mittlerweile um 13 Tage „hinterher hinkt“. Die Stundeneinteilung orientiert sich ebenfalls am byzantischen Beispiel: Der Tag beginnt also mit Sonnenuntergang (Null Uhr); allein das Kloster von Iviron zählt die Stunden ab Sonnenaufgang.

Pilgerreisen

Eremitenbehausungen an der Steilküste
Eremitenbehausungen an der Steilküste

Auf dem Berg war die Fortbewegung lange Zeit über weite Strecken nur zu Fuß möglich. Im Jahr 1963 wurde zur 1000-Jahrfeier die erste Schotterstraße zwischen Dafni (Hafen von Athos) und der Hauptstadt Karyes gebaut. Inzwischen sind die meisten Klöster über Schotterpisten mit dem Hauptort Karyes verbunden. Über diese Pisten werden die Klöster mit Bussen angefahren. Die Klöster, die nicht ans Straßennetz angebunden sind, sind auf jeden Fall per Schiff erreichbar. Die Halbinsel ist für (männliche) Pilger , jedoch nicht für klassische Touristen zugänglich. Wenn man gewisse Regeln einhält, wird man problemlos als „Pilger“ anerkannt. Über die Homepage des deutschen Konsulats in Thessaloniki ist ein stets aktuelles Merkblatt zum Besuch der Mönchrepublik abrufbar.

Frauen ist der Zutritt zum Berg Athos untersagt, was wiederholt zu Kontroversen mit der Europäischen Union geführt hat. Selbst weibliche Tiere sind von dem Verbot betroffen, allerdings gibt es eine Ausnahme – für Mönche, die Ikonen malen. Diese benötigen für ihre Arbeit frischen Eidotter , somit dürfen sie als einzige Hühner halten. Außerdem sind Katzen erlaubt, denn Mäuse halten sich auch nicht an das Verbot.

Verwaltung

Kloster Simonos Petras
Kloster Simonos Petras
Die Mönchsrepublik gehört völkerrechtlich zu Griechenland (in alter Staatsrechtterminologie: ist souzerän), durch den autonomen Status obliegen einige innenpolitische Entscheidungen und die Verwaltung des Berges aber den Mönchen, ebenso gehört der Berg Athos nicht zum steuerlichen Gemeinschaftsgebiet der EU . Jedes Kloster ist innerhalb der Mönchsrepublik autonom und wird von einem auf Lebenszeit gewählten Abt geleitet. Die Macht liegt bei den 20 Großklöstern, von denen Kleinklöster (Metóchia), Mönchsdörfer (Skiten) und Einsiedeleien (Kellia) abhängen.

In dem kleinen Hauptort Karyes befindet sich die Kirche des Protaton sowie das Gebäude der Hiera Synaxis („Heilige Versammlung“), die aus den Äbten der 20 Klöster besteht und legislative und judikative Funktionen wahrnimmt. In Karyes gibt es 19 Kellia („Zellen“), in denen die Äbte untergebracht sind. Eine Ausnahme hierzu bildet das Kloster Koutloumousiou, da es in der Nähe von Karyes angesiedelt ist und demzufolge eine eigene Zelle nicht benötigt. Karyes ist der Sitz der Hiera Koinotis („Heilige Zusammenkunft“), also des „Parlaments“, in das jedes Großkloster einen Vertreter (Antiprosopos) entsendet. Der Protos („der Erste“), der jährlich neugewählte Vorsitzende der Exekutive , hat seinen Sitz ebenfalls dort.

Der staatliche Gouverneur Griechenlands auf dem Athos untersteht dem griechischen Außenministerium und ist zusammen mit einigen Beamten und Polizisten für die Einhaltung der Verfassung des Athos und die Wahrung von Sicherheit und Ordnung zuständig.

Interne Konflikte

Für internationale Schlagzeilen sorgte im Dezember 2005 die Besetzung des Konaki (Sitz des Vorstandes der Mönchsrepublik) durch 20 Mönche des Klosters Esfigménou. Damit protestierten sie gegen den Beschluß der übrigen 19 Klöster, die Vertretung ihres Klosters in den Gremien der Mönchsrepublik nicht mehr anzuerkennen. Ausgelöst wurde der Eklat nach jahrzehntelang schwelender Krise 2003, als die Mönche von Esfigménou dem Oberhaupt der orthodoxen Kirche, Patriarch Bartholomäus I. von Konstantinopel „Verrat an der Orthodoxie“ vorwarfen, weil er mit der römisch-katholischen Kirche Gespräche aufgenommen hatte. Daraufhin hatte der Patriarch die Rebellen zum Verlassen der Mönchsrepublik aufgefordert. Die Mönche von Esfigménou ignorierten die Forderung und harren weiter in ihrem Kloster aus.

Der Klosterbrand vom 3./4. März 2004

Bei einem Feuer in der Nacht vom 3. zum 4. März 2004 im serbischen Kloster Chilandariou (serb. Hilandar) wurden wertvolle Wandmalereien aus dem 12. und 13. Jahrhundert ein Raub der Flammen. Viele wertvolle Ikonen, Handschriften und auch Fresken konnten zwar gerettet werden, doch allein der materielle Schaden wird auf bis über 20 Millionen Euro geschätzt. Die Mönche mussten die zur Hälfte zerstörte Klosteranlage verlassen. Serbiens Präsident Vojislav Koštunica hat in seinem Land einen Spendenaufruf zur Wiederherstellung des Klosters getätigt, aber auch die serbisch-orthodoxe Kirche sammelt Mittel zur Restaurierung .

Weblinks


Koordinaten: 40° 9' 26" N, 24° 19' 35" O

Informationen aus der Umgebung

Wikipedia

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