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Letzte Änderung für Artikel Tubbataha: 11.02.2006 02:10

Tubbataha

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Tubbataha ist das größte Korallenriff der Philippinen . Der Name Tubbataha entstammt dem Sama . In seiner Bedeutung bezeichnet er ein großes Riff das nur bei Ebbe aus dem Wasser ragt. Nach einer anderen Deutung soll es "Ruheplatz der Mantas" bedeuten. Das Riff befindet sich inmitten der Sulu-See , etwa 160 km südöstlich von Puerto Princesa , der Hauptstadt Palawans .

Das nördliche Atoll ist ca. 16 km lang und max. 4,5 km breit und enthält im Norden das nur wenige Tausend Quadratmeter große Bird Island. Das südliche, dreieckige Atoll ist ca. 5 km lang und max. 3 km breit. An seiner südlichen Spitze befindet sich auf einer kleinen Insel ein noch in Betrieb befindlicher alter Leuchtturm, dessen extrem schwaches Licht nicht zur Navigation geeignet ist.

Die Atolle sind durch einen 8 km breiten Kanal getrennt. Bei beiden weist das Korallendach eine Breite zwischen 100 - 300 auf, liegt bei Flut fast komplett unter Wasser und bildet nur bei starker Ebbe eine geschlossene Form über Wasser. In ihrer Mitte liegen flache, sandige Lagunen , die eine ideale Wohnstätte für Stachel rochen und Schildkröten bilden. Nach außen fallen Korallenwände in Stufen bis auf 1000 m, nach wenigen Kilometern bis auf über 2200 m ab.

Inhaltsverzeichnis

Geologie

Der 500 km lange und 30 km breite Cagayan de Sulu - Rücken teilt die Sulu See in das Nordwest - und Südost - Bassin und verbindet die Riffinseln von Cagayan, Arena, Cawili, Tubbataha und Cagayan de Sulu nordöstlich von Borneo .

Vermutlich sind die Atolle von Tubbataha durch eine eingebrochene Caldera (unterirdische Magmakammer) entstanden, auf deren Rändern sich ein inzwischen knapp 100 m hohes Kalkstein dach durch die winzigen Korallenpolypen im Verlauf Abertausender Generationen gebildet hat und die erste Steilstufe erzeugt. Unterstützt wird diese Hypothese durch den knapp südlich des Archipels verlaufenden Sulu Graben, der östlich an den Negros Graben stößt - im Norden führt der Manila Graben weiter. Speziell an diesen Störungen könnten durch Plattentektonik und Subduktion Vulkantätigkeiten vorgekommen sein. Genauere Informationen ließen sich selbst beim Leiter der Station des Philippine Institute of Volcanology & Seismology auf Camiguin nicht in Erfahrungen bringen.

Mariner Nationalpark

Rangerstation
Rangerstation

Die philippinische Präsidentin Corazon Aquino erklärte am 11. August 1988 das Riff und die Umgebung zum Nationalpark Tubbataha Reef National Marine Park. Damit wurden die kommerzielle Fischerei und das Sammeln von Korallen verboten, was sich allerdings erst zögerlich, dann Februar 2000 durch die Gründung einer dauerhaften Rangerstation auf einer südlichen Sandbank im nördlichen Atoll fast komplett und flächendeckend durchsetzen ließ. 1993 wurde der Nationalpark von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Das bis jetzt geschützte Gebiet erstreckt sich von 8°44' - 8°57' Nord und 119°48' - 120°03'. Anfang 2005 wurde das nordwestlich liegende Jessie Beazley Riff, mit einem Durchmesser von 500 m und einer bei Flut 10 m langen und 1 m hohen Sandbank eingegliedert. Zwar ist noch das Fischen und sogar Ankern erlaubt, ab 2006 soll auch dies unterbunden werden.

7% der Eintrittsgelder fließen direkt zu den Cagayan Inseln, dem der Nationalpark verwaltungstechnisch unterstellt ist. Auch hier finden sich ausgezeichnete Tauchmöglichkeiten.

Flora und Fauna

Weißspitzen-Riffhai mit Schiffshalter
Weißspitzen-Riffhai mit Schiffshalter

Der 332 km² große Park enthält etwa 100 km² Korallen - das größte zusammenhängende Riffsystem der Philippinen -, das auf Grund der abgelegenen Lage (wieder) weitgehend intakt ist und in der Hitliste von Tauchzeitschriften zu den 10 schönsten weltweit gerechnet wird. Kein Wunder, dass der französische Tauchpionier Jacques-Yves Cousteau dieses Riff als einziges zweimal besuchte. In ihnen - den Atollen - kommen 396 Arten der Blumentierchen (90% der gesamten Philippinen) vor und bilden u.a. eine bunte, senkrechte, in einer ersten Stufe auf 30 - 50 m abfallende, ausgezeichnet bewachsene Korallenwand. Aufsehen erregen stellenweise die riesigen Fächer unzähliger Gorgonien , viele Weichkorallen indizieren die gute Wasserqualität.

Wer allerdings ein unberührtes, intaktes Riff erwartet wird enttäuscht. Vor allem Mitte bis Ende der 80er Jahre wurde in großem Umfang mit Cyanid und Dynamit und allen anderen illegalen und legalen Fangmethoden gewildert; nicht nur aber auch von ausländischen Kuttern, die überwiegend aus der Volksrepublik China , Vietnam und Korea kamen. Hinzu kommen Schäden durch Schleppnetze-, -leinen und Anker. Die Folgen sind heute noch unübersehbar, wenngleich große Flächen des Korallenschutts inzwischen gut überwachsen sind. Die Wände, vor allem in den tieferen Regionen, haben kaum gelitten. Weißspitzen-Riff haie , seltener Schwarzspitzen-Riffhai und Graue Riffhaie, große Thunfische und Makrelen , Zackenbarsche , Napoleon-Lippfische , Schmuck- Langusten sind bei fast jedem Tauchgang anzutreffen, überdimensionierte Stachelrochen schon seltener aber nicht ungewöhnlich. 441 Fischsorten, hier Eier ablegende Suppen - und Echte Karettschildkröten , schließlich 8 Meeressäuger (u.a. Delfine ) weist die Statistik auf. Seltene Gäste, aber die Chance ist durchaus vorhanden, sind Mantas und Walhaie . Hinzu kommen viele wunderschöne Korallen aller Gattungen und Arten und eine unüberschaubare Menge von Kleinstlebewesen aus Flora und Fauna.

Wissenschaftlich werden an Biomasse 20-30 metrische Tonnen pro Quadratseemeile als allgemeiner Indikator für einen guten Zustand eines Riffs angenommen. Nach einer Erhebung hat Tubbataha 87.2 zu bieten, auf dem zweiten Platz der Philippinen findet sich Puerto Galera / nordöstliches Mindoro weit abgeschlagen mit 26.24 t wieder.

Komplettiert wird die Inventurliste durch 44 Vogelarten, viele von ihnen nisten auf der nur 300 - 500 m breiten Insel im nördlichen Atoll mit karger Vegetation; hier ist absolutes Betretungsverbot. Das Gebiet wird vor allem von Anous minutus und Anous stolidus (White-capped + brown noddy), den tölpelartigen Sula leucogaster (Brown booby) und einigen Meeresseeschwalben / Seefehen (Sterna fuscata + Sterna bergii, Crested + Sooty tern) bewohnt. Gelegentliche Besucher sind Tölpel und Albatrosse und Lesser's Fregattvögel (Fregatta ariel).

Tauchsport

Die großartige Unterwasserlandschaft mit ihrem Artenreichtum hat auch viele Sporttaucher angezogen. Obwohl das Riff wegen der rauen See nur von maximal (!) Mitte März bis Mitte Juni besucht werden kann und die Anreise per Schiff von Puerto Princesa / Puerto Princessa (alternative Schreibweisen möglich!) 11 - 15 Stunden braucht (je nach Boot und Wetterlage), nimmt die Attraktivität bei den Tauchern immer mehr zu. Trotzdem erreichen die Atolle nur weniger als Tausend Menschen pro Jahr. Die Sicht unter Wasser beträgt je nach Bedingungen 15 - 40 m und an manchen Tagen - vor allem im Mai - bis 45 m.

Es muss unbedingt darauf hingewiesen werden, dass an den Tubbataha-Atollen urplötzlich extreme, lebensgefährliche vertikale und horizontale Strömungen auftreten können ("Waschmaschine" - siehe ausführliche Warnhinweise in den Tauchberichten unter dem Weblink). Sie sollten daher den erfahrenen Advanced Open Water - Tauchern der Vereinigung PADI oder ähnlich hohen Qualifikationen vorbehalten bleiben. Einen versierten Rescue-Diver oder höhere Qualifikationen im Tauchteam zu haben wäre natürlich wünschenswerter. Zudem ist ein ortskundiges Briefing dringend erforderlich.

Literatur

Zusammenfassungen einer wissenschaftlichen Studie zu den Riffen. Ãœberwiegend in Englisch mit tagalog -Einstreuungen (erstellt in den Philippinen).

Yasmin D. Arquiza / Alan T. White: Tales from Tubbataha

Natural history, resource use and conservation

2. Auflage, 1999

ISBN 971-569-337-7

Weblinks

Umfangreicher und Quelle vieler Informationen:

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Tubbataha aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Tubbataha verfügbar.

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