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Letzte Änderung für Artikel Burg Salzburg: 20.01.2006 16:46

Burg Salzburg

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Die Burg Salzburg liegt beherrschend am Rand einer Hochebene über Bad Neustadt an der Saale in Unterfranken. Die große Ganerbenburg wird heute noch teilweise bewohnt und ist nicht in allen Bereichen zugänglich.

Geschichte

Bereits unter den Karolingern war der Salzgau um Neustadt sehr bedeutend, es wurde sogar eine Pfalz angelegt, die im Jahre 1000 von Kaiser Otto III. an das Bistum Würzburg verschenkt wurde. Diese Pfalz befand sich wahrscheinlich auf dem nahen Veitsberg, an der Stelle der heutigen Burg dürfte sich eine Wallanlage unbekannter Zeitstellung befunden haben.

Die Bischöfe bauten die Salzburg in der Folge zum Verwaltungsmittelpunkt des Salzgaues aus, es entstanden je ein Ansitz für den Vogt und den Schultheiß , ab 1220 wurden fünf weitere Burgmannensitze eingebaut. Die Salzburg ist ein gutes Beispiel einer geplanten Ganerbenburg, die Kontrolle über die riesige Burg wurde also wohlüberlegt nicht in die Hände eines einzigen, mächtigen Vasallen gegeben, der dem Lehnsherren ja irgendwann gefährlich werden konnte. Die Burgmannen wurden aus dem umliegenden würzburgischen Dienstadel rekrutiert, um 1258 saßen etwa die Fieger (später Voit von Salzburg), Brende, Heustreu, Lebenhan, Eichenhausen und Hollstadt auf der Veste.

Wie auf anderen Ganerbenburgen kam es auch auf der Salzburg zu einigen Konflikten zwischen den Burgbewohnern, Anteile wurden vererbt oder verkauft.

Den Bauernkrieg überstand die Burg mit nur geringen Schäden, um 1580 war jedoch eine umfassende Sanierung notwendig. In den folgenden Jahrhunderten verschwanden drei der Generbensitze bis auf Reste, zwei wurden zu Ruinen . Vollständig erhalten ist nur der ehemalige Ansitz der Voite von Salzburg, der heute von den Freiherren von Guttenberg bewohnt wird.

Im 18. und 19. Jahrhundert baute man einige Bauernhäuser und Nebengebäude ein, zeitweilig wurden einige Teile von jüdischen Familien bewohnt.

1841 wurde schließlich die spätgotische Burg kapelle durch einen großen, neuromanischen Neubau ersetzt.

Beschreibung

Die große Burganlage bestand ehemals aus sieben eigenständigen Kleinburgen innerhalb einer gemeinsamen, etwa 410 Meter langen Ringmauer . Die Gesamtfläche beträgt ungefähr einen Hektar .

Die heutige Umfassungsmauer wurde größtenteils bereits 1190 erbaut und folgt wahrscheinlich dem Verlauf einer älteren Wallbefestigung. Diese erste Ringmauer wurde ursprünglich nur durch einen Tor- und einen kleinen Abortturm verstärkt.

Der heutige Torturm entstand im Zuge des Ausbaues der wichtigen Burg ab 1220. Neben der Burgkapelle war er Eigenbesitz des Lehnsherren, also des Würzburger Bischofs. In der Art eines großen Bergfriedes sollte er möglicherweise mehr als Repräsentationsbau und Machtsymbol dienen, seine Wehrtauglichkeit wird von der modernen Burgenforschung (Zeune) eher als gering eingestuft. Das Haupttor ist ist ungewöhnlich reich gestaltet. Das Gewände des Rundbogens wird durch einen zackig gebrochenen Stab abgeschlossen, vorgeblendet ist ein weiterer Bogen mit einem verzierten Gewände. Dem Torbau wurden später eine Zugbrücke und eine Barbakane vorgelegt um die Wehrhaftigkeit zu erhöhen.

Die beiden ursprünglichen Burgmannensitze befanden sich - an die Ringmauer angebaut - westlich und östlich des Torturms. Der westliche Ansitz ist vollkommen verschwunden, hier befindet sich heute die Burgschenke.

Nach 1220 wurden weitere fünf Ansitze innerhalb der Ringmauer angelegt. Der Bischof wollte die Macht innerhalb der großen, strategisch besonders gegen die Grafen von Henneberg wichtigen Burganlage offenbar auf eine größere Anzahl von Burgmannen verteilen.

Zur Verstärkung der Ostseite errichtete man drei viereckige Mauertürme, die - ebenso wie der Torturm - nach außen vorspringen.

Die Ganerbensitze

An der Südwestspitze liegt der, noch bewohnte ehemalige Sitz der Voite von Salzburg. Hier fällt als erstes der hohe, romanische Bergfried ins Auge. Der etwa 27 Meter hohe Turm wird hufeisenförmig von Wohn- und Nutzbauten umgeben, die direkt an die Ringmauer angebaut sind und im 20. Jahrhundert verändert wurden.

Östlich nebenan erheben sich die Reste des Brende'schen Ansitzes. Neben einem romanischen Wohnturm (Geweihturm) ist hier die Ruine des ehemaligen Saalgeschoßbaues von Interesse. Dieser, "Münz" genannte, zweigeschossige Bau gilt als einer der Höhepunkte der frühgotischen Profanarchitektur Frankens. Über dem rundbogigen Eingang hat sich die zweiteilige Fensteröffnung des Saalgeschosses erhalten, jedes Feld öffnet sich in drei Spitzbögen auf zwei schlanken Säulen, darüber liegen je zwei durchbrochene Vierpässe.

Östlich stößt der Bergfried des dritten Ansitzes an die "Münz" an. Dieser romanische Quaderbau dürfte ehemals etwas höher gewesen sein. Rückwärtig liegen die Ruine eines Wohnbaues und ein restaurierter Wohnturm an der Ringmauer.

Der vierte Burgmannensitz weist nur noch Reste der rückwärtigen Wohnbebauung und der Abschlußmauer gegen den Burghof auf, in die Außenmauer eingebaut ist der guterhaltene "Gefängnisturm".

Die drei anderen Kleinburgen sind bis auf Reste verschwunden und wurden später teilweise durch ein Wohnhaus und die Gaststätte ersetzt.

Die Gesamtanlage kann entlang der Ringmauer umwandert werden, der Burghof ist frei zugänglich, die ganz oder teilweise erhaltenen Burgmannensitze sind allerdings nur von außen zu besichtigen.

Literatur

  • Die Kunstdenkmäler von Bayern, III, 22, Bezirksamt Neustadt a.S, S. 166 - 193. - München, 1922 (Nachdruck München 1983, ISBN 3-486-50476-2 )
  • Leidorf, Klaus/Ettel, Peter: Burgen in Bayern - 7000 Jahre Burgengeschichte im Luftbild. - Stuttgart, 1999. ISBN 3-8062-1364-X
  • Zeune, Joachim: Burg Salzburg. - Neustadt, 1994

Wikipedia

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