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Letzte Änderung für Artikel Thumsenreuth: 27.01.2006 15:51

Thumsenreuth

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Geschichte

Schloss Thumsenreuth, 2005
Schloss Thumsenreuth, 2005

Thumsenreuth, Ortsteil der Gemeinde Krummennaab im Landkreis Tirschenreuth, an der Staatsstrasse 2121 zwischen Friedenfels und Krummennaab gelegen. 1259 findet der Ort mit einem als Urkundenzeugen genannten "Marchwardus de Domsenreut" seine erste urkundliche Erwähnung. Ursprünglich im Besitz der Wolff von Weißenstein und mit diesen verwandter Familien, gelangt Thumsenreuth in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts in die Hände der Notthafft von Weißenstein. Im 15. und vor allem im 16. Jahrhundert, als bereits der Verfall der Burg Weißenstein einsetzte, war Thumsenreuth der wohl beliebteste Sitz der Notthafft im Steinwaldgebiet. 1596 war Christoph II. Notthafft v. Weißenstein wegen seiner drückenden Schuldenlast gezwungen seinen Thumsenreuther Besitz an Hans Georg Schlaher zu veräußern. 1661 kam Thumsenreuth in den Besitz der der Familie v. Lindenfels, die das Schloss noch heute besitzt.

Sehenswürdigkeiten

Das Schloss Thumsenreuth hatte im 3. Viertel des 16. Jahrhunderts bereits eine ähnliche Gestalt wie heute. Dies beweist eine Miniatur-Ansicht desselben auf einer aus dieser Zeit stammenden Karte, die im Staatsarchiv Amberg aufbewahrt wird. Christoph Notthafft, der 1586 in den Besitz von Thumsenreuth kam, ließ´das Schloss noch im selben Jahr renovieren und mit einem schmucken Erker schmücken. Dieser trägt sein Familienwappen sowie die Wappen seiner beiden Ehefrauen Dorothea v. Biberern und Martha v. Seckendorff . Seit 1661 befindet sich das Schloss Thumsenreuth in den Händen der Familie v. Lindenfels, die es in den Jahren 1992 bis 1994 in vorbildlicher Weise restaurieren ließ. Das Schloss befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden!

Grabstein der Martha Notthafft, geb. v. Seckendorff + 1589
Grabstein der Martha Notthafft, geb. v. Seckendorff + 1589

Die Evangelische Pfarrkirche St. Ägidius spielte im Mittelalter eine wichtige Rolle als Mutterpfarrei des südlichen Steinwald-Vorlandes. 1431 verkaufte Wolfart Wolf von Thumsenreuth das Kirchlehen über die Kirche in Thumsenreuth an die Notthafft v. Weißenstein; bis in das 19. Jahrhundert war in hier das Erbbegräbnis dieser Familie. 1497 stiftete Hans IV. Notthafft eine Frühmesse in der Kirche. Sein Sohn Hans V. führte die Reformation ein und ließ 1547 den ersten evangelischen Gottesdienst in Thumsenreuth halten.

Seit 1421 gehörte Thumsenreuth zum Gemeinschaftsamt Weiden-Parkstein . Nachdem der kurpfälzische Anteil des Gemeinschaftsamtes im Dreißigjährigen Krieg an den katholischen Herzog von Pfalz-Neuburg gefallen war, wurden die unter dem Schutz des lutherischen Herzogs von Sulzbach lebenden Protestanten mit der Gegenreformation konfrontiert. Am 22. Februar 1652 wurde durch den sogenannten Kölner Vergleich ein Kompromiss zwischen Herzog Christian August von Sulzbach und dem Erbprinzen Philipp Wilhelm v. Neuburg geschlossen. Es wurde das sogenannte Simultaneum eingeführt. Den Katholiken wurden die gleichen Rechte wie den Evangelischen, sowie der halbscheidliche Genuss aller Pfarr- und Kirchengüter und der Kirchen- und Schulgebäude eingeräumt. Dieser Zustand des Simultaneums bestand bis zum Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts. So wundert es nicht, dass gerade in dieser Zeit im südlichen Steinwaldgau viele katholische Kirchen gebaut wurden; die alten Kirchengebäude blieben in der Regel evangelisch.

Ihr heutiges Aussehen erhielt die Kirche durch Veränderungen im 17. und 18. Jahrhundert. Kanzel und Altar sind Werke des Bildhauers Johann Michael Doser und entstanden in den Jahren 1718 bzw. 1725. Erwähnenswert ist auch der Grabstein der 1589 verstorbenen Martha Notthafft, geb. v. Seckendorff, auf dem eine Reliefdarstellung des Schlosses Thumsenreuth zu sehen ist.

Der Vierzehn-Nothelfer-Altar in der Kath. Kirche, 2004
Der Vierzehn-Nothelfer-Altar in der Kath. Kirche, 2004

Die Katholische Kirche entstand 1935. Sie beherbergt einen der schönsten Akanthus -Altäre der Oberpfalz. Der aus der profanierten Kirche St. Veit in Erbendorf stammende Altar enthält in der Mittelnische seines monstranzförmigen Aufbaues eine aus der Zeit um 1500 stammende Figur des hl. Vitus. Diese ist von den Büsten der übrigen Vierzehn Nothelfer umgeben. Mit diesem um 1750 durch den Erbendorfer Künstler Sigmund Windisch geschaffenen und von Paul Fichtacher gefassten Meisterwerk fand die Akanthus-Altar -Tradition in der nördlichen Oberpfalz ihr krönendes Ende.

Weblink

www.Thumsenreuth.de
Thumsenreuth auf www.notthafft.de

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