Selbstbildnis von 1691

Anna Waser (* Oktober 1678 in Zürich; † 20. September 1714 ebenda) war eine Schweizer Miniaturmalerin und Radiererin .

Anna Waser war ein hochbegabtes Kind, und ihre Familie ermöglichte ihr eine gute Ausbildung, was für ein Mädchen ihrer Zeit nicht selbstverständlich war. Als sie zwölf Jahre alt war, bat Anna den zu seiner Zeit überaus bekannten Berner Maler Joseph Werner, sie weiter auszubilden. Zunächst lehnte er mit der Begründung ab, die eingesandten Arbeiten könnten unmöglich von einem zwölfjährigen Mädchen stammen. Nach ihrem zweiten Bewerbungsschreiben nahm er sie in seine Akademie auf und sie verbrachte die nächsten vier Jahre mit dem Studium der Künste in Bern.

In diese Zeit fiel das heute im Kunsthaus Zürich ausgestellte Selbstbildnis von 1691 , das Anna Waser als 13jährige, mit der Farbpalette in der Hand, darstellt. Nachdem sie in ihr Elternhaus nach Zürich zurückgekehrt war, wuchs ihr Ruhm unaufhörlich. Sie verkaufte Bilder nach Holland, Deutschland und England. 1699-1702 war sie Hofmalerin bei Graf Moritz zu Solms auf Schloss Braunfels an der Lahn.

1708 schickte sie ihre Autobiographie, ein in Silberstifttechnik ausgeführtes Selbstbildnis und andere Kunstwerke an Joachim von Sandrart , der das Künstlerlexikon Teutsche Academie herausgab.

Anna Waser starb 1714 an den Folgen eines Sturzes. Sie war erst 34jährig.

Sie gilt als erste namentlich bekannte Malerin der Schweiz. Ihre von den zeitgenössischen Kritikern so sehr gelobten Werke sind bis auf wenige Zeichnungen und Miniaturen fast alle verloren gegangen. Auch die erwähnte Autobiographie ist verschollen. Ihre Nachfahrin, Maria Waser, schrieb 1913 ihre Biographie.

Literatur

• Waser Maria: Die Geschichte der Anna Waser. Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt, 1913. ISBN 3-7172-0279-0
• Sello, Gottfried: Malerinnen aus fünf Jahrhunderten. Ellert u. Richter, 1988