Die Insel San Pietro di Castello, ursprünglich "Olivolo", liegt am östlichen Ende der Stadt Venedig in der Nähe des Arsenals . Sie war vom 7. Jahrhundert bis 1807 Bischofssitz, der allerdings bis Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts dem Patriarchen von Grado unterstellt gewesen war. Mit der Erhebung der Kirche zur Kathedrale und einem eigenen Patriarchen setzten die Venezianer gegenüber jenem von Grado die Autonomie in kirchlichen Angelegenheiten durch.

Der Palast des Patriarchen von Venedig befand sich ebenfalls auf San Pietro und wurde erst auf Befehl Napoleons zu militärischen Zwecken umgewidmet. Diese örtliche Trennung der Kirche vom Zentrum der Macht, dem Dogenpalast, zeigt aber auch, daß die Venezianer sich von der Kirche in ihre Regierungsgeschäfte nichts dreinreden lassen wollten.

Als architektonische Besonderheit gilt, daß der 1490 vom Architekten Mauro Codussi vollendete Campanile der im 9. Jahrhundert begonnenen Kirche von San Pietro der einzige in der Lagune ist, der zur Gänze mit weißem istrianischen Marmor verkleidet worden war.

Weblinks

• San Pietro di Castello
• savevenice.org: San Pietro di Castello (engl.)
• Kirche San Pietro di Castello