Chaturanga
Chaturanga ( Sanskrit ,n., à€à€€à„à€°à€à„à€, caturaáč ga, sprich: Tschaturanga, wörtl. âaus vier Gliedern bestehendâ) Das Brettspiel Chaturanga gilt als VorlĂ€ufer des Schachspiels und des Pachisi und gehört zu den Ă€ltesten bekannten Spielen. Das heutige Chaturanga wird auf einem Spielfeld aus neun auf neun Linien mit 81 Feldern gespielt. Von diesen 81 Feldern sind fĂŒnf mit einem Kreuz gekennzeichnet.
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Die Schachvariante
Einer Legende zufolge wurde Chaturanga von Sisa Ibn Dahir vor etwa 1700 Jahren erfunden. Der Name Chaturanga heiĂt ĂŒbersetzt das Vierteilige, hat aber auch seinen Ursprung vom Wort Harsha Charita, das eine alte indische Schlachttafel aus dem MilitĂ€r bezeichnet. Die Figuren waren einfach gebaut, gefĂ€rbt und aus Knochen geschnitzt. Es gibt von diesen Figuren nur wenige Funde. Gespielt wurde auf einem 8 x 8 Felder groĂen Spielfeld.
UrsprĂŒnglich hatte jeder Spieler fĂŒnf unterschiedliche Figuren:
- König
- Elefant
- Pferd
- Wagen oder Schiff
- 4 FuĂsoldaten
Der Name Chaturanga leitet sich von dem indischen Wort fĂŒr âvierâ ab und bezieht sich auf die eben genannten vier Einheiten einer Armee (ohne den König).
Der ârajaâ (König) war auf dem heutigen Feld e1 positioniert, neben ihm der âmantrinâ (Minister, heute Dame), dieser konnte nur ein Feld diagonal ziehen. Der âhastinâ (Elefant, heute LĂ€ufer) stand daneben und konnte ein Feld geradeaus vorwĂ€rts oder ein Feld in alle Richtungen diagonal ziehen, daneben der âashvaâ (Ross, heute Springer) und auf den Eckfeldern der ârathaâ (Wagen, heute Turm). In der vorderen Reihe standen die âpadatiâ (FuĂsoldaten, heute Bauern). Einige ZĂŒge entsprachen schon ZĂŒgen des heutigen Schachspiels. Dennoch gab es folgende Unterschiede: Die Bauern durften immer nur ein Feld weiter ziehen und am Ende nur in die Figur, die ursprĂŒnglich hinter ihnen stand, umgewandelt werden. Es gab kein Schlagen En passant . Der König durfte jeweils nur ein Feld in eine beliebige Richtung gehen, jedoch ein einziges Mal anstelle einer Rochade einen Springerzug machen, um sich in Sicherheit zu bringen. Die spĂ€tere Dame konnte nur ein Feld diagonal ziehen. Der spĂ€tere LĂ€ufer durfte auch nur begrenzt ziehen. Beim Chaturanga wurde das Patt als Sieg und nicht als Remis gewertet.
Erst 200 bis 300 Jahre spÀter kam dieses Ur-Schach nach Persien , wo es den Namen Shatranj erhielt und vor allem der LÀufer-Zug verÀndert wurde. SpÀter wurden im mittelalterlichen Europa die Regeln noch weiter verÀndert, bis ungefÀhr im 15. Jahrhundert die modernen europÀischen Schachregeln im wesentlichen feststanden.
Die verschiedenen ostasiatischen Schachvarianten â Xiangqi, Shogi und Makruk , um nur die bekanntesten zu nennen â entstanden möglicherweise ebenfalls aus dem Tschaturanga und entwickelten eigene Lösungen, um die SchwĂ€chen des Tschaturanga zu beheben.
Das WĂŒrfelspiel
Jeder Spieler hat zwei Figuren, die er auf ein markiertes Feld stellt. Auf diesem Feld wird nicht geschlagen, wohl aber beim Einholen und beim Ăberholen einer Figur. Es wird mit zwei WĂŒrfeln gespielt, deren Zahlen man entweder addieren oder auf beide Spielfiguren verteilen kann. Bei einem Pasch darf noch einmal gewĂŒrfelt werden.
Ziel des Spieles ist es, das Feld in der Mitte des Spielfeldes zu erreichen. Wenn eine Figur nur noch vier Felder vom Ziel entfernt ist, braucht sie jedoch die doppelte Punktezahl.
Man kann das Spiel aber auch anders spielen. Jan Frank hat verschiedene Spielvarianten mit und ohne WĂŒrfel entwickelt, die vom ThĂŒringer Spielwerk verlegt werden.
Siehe auch
Schachlegende
Weblinks
- http://www.thueringer-spielwerk.de Tschaturanga
- http://www.chessvariants.com/historic.dir/chaturanga.html Chaturanga
Kategorien : Brettspiel | Kultur (Indien) | Schachvarianten
Wikipedia
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